im ersten licht
(#) ich bin eine beliebte hauptfigur einer serie und gestorben aber das ist nicht besonders schlimm, da ich als geist weiter in der serie vorkomme. doch dann werde ich von einem geisterfeindlichen bösewicht überfallen, der mich von einem leer stehenden hochhaus am rand der stadt werfen und also umbringen möchte. die spannung bleibt von haus aus übersichtlich, da in einer anderen szene gezeigt wurde, dass sich die geister eines berges und eines baums bereits bereit machen, mich zu retten sowie dem bösewicht eine lektion zu erteilen, doch als wir endlich im stockwerk angelangt sind, aus dem der bösewicht mich zu werfen gedenkt, geraten wir plötzlich in eine diskussion zum thema pro und kontra kommunismus und nachdem ich mehrere sätze aus lenins staat und revolution wortgetreu zitiert habe, sagt der bösewicht nur, dass es trotzdem gegen den kommunismus ist, und so geht das noch mehrmals hin und her, was mich erst richtig aufbringt, ich schreie, dass er kein einziges argument gebracht hat, worauf er wieder nur seine nicht-aussagen wiederholt, das wird alles nirgendwohin führen und war alles so nicht geplant, die anderen geister werden schon ungeduldig (aufgew.)
(#) eine wanderung in den dolomiten, herumscrollen und reinzommen in der maps-app, nach der ersten alm, wohin ein lift führt, der geländekante entlang weiter zur zweiten alm, auch dort sind einige marktstände/geschäfte, käse, obst, metzger, schon ausgewachsene physalis-pflanzen und sonnenblumen; später ist kurz alles gut, c., ein fenster mit einem rollo, ein freier nachmittag, ich könnte alles tun, sogar zeitung lesen, aber warum sollte ich das tun (aufgew.)
(#) ein vortrag, der eine dekonstruktion von hegels bemerkungen zum über sich selber sprechen anstellt, genauer: um den abstand dabei zwischen dem mund, der spricht und dem mund, der besprochen wird (aufgew.)
(#) ein queer-slam-master*innen-meeting, in der vorstellrunde stelle ich mich mit namen und wohnort vor und sorge mich, dass ich mir zu viel raum genommen und zu viel rumgequasselt habe, s. raucht eine sehr übelriechende zigarre aus leder (aufgew.)
(#) wie immer eindeutig zu wenig probenzeit, bei der premiere weiß niemand mehr auch nur annähernd, wie die gruppenchoreo geht, es wird zuerst noch zu retten versucht durch jemand, was aus dem off alles so kommentiert, als wäre es geplant, aber das nützt sich bereits deutlich ab, als ein alter mann neben mir die performance abbricht und dies auch lauthals verkündet, denn er sei der berühmte schriftsteller georges simenon und habe es nicht nötig so was mit sich machen zu lassen, schuld sei die regie, alle anderen, ihn so vorzuführen etc.; ich widerspreche, dass jede*r von uns performenden zumindest mit schuld sei, weil wir das der regie rückmelden hätten müssen, dass die choreo noch nicht sitzt und dass es unprofessionell sei, dass er es jetzt für alle ruiniere (aufgew.)
ein schriftsteller erzählt mir ausführlich von seiner genialen romanreihe bestehend aus pumuckl rising und failing pumuckl, besonders stolz ist er auf die doppeldeutigkeit vom zweiten band, also dass aus dem titel nicht klar wird, ob der pumuckl failt oder ob wir gegenüber dem pumuckl failen, außerdem erklärt er mir noch viele details von übersetzungsnuancen seines romanhelden jimmie ovest, der nämlich ein maverick ist, ich lache naturgemäß laut auf und hoffe, dass es der schriftsteller nicht gehört hat (aufgew.)
(#) hungover zur pmt-probe, aber vielleicht ist das sogar besser (aufgew.)
(#) was für ein wilder ritt: nach zwei anderen party-stationen gehe ich tatsächlich noch zur afterparty in die bibliothek mit, obwohl es bereits halb vier ist, dort wird daiquiri getrunken bzw. was dort inzwischen darunter verstanden wird, es ist im wesentlichen rum mit sekt, aber when in rome etc.; gefühlte minuten, die in wahrheit stunden sind, später stolpere ich mit einer person, die mich an f. erinnert, aber wer anders ist, durchs schneegestöber, die person klagt über die kälte, die langweile, die länge des weges, wie es betrunkene halt tun, günstigerweise kommt ein taxi und wir gelangen gut nach hause. am nächsten tag, am sonntag steht schon wieder was an, ich komme dann erst am montag (mitten in der fußgänger*innen-zone in der innenstadt) dazu meine emails zu checken, sie hat geschrieben, u.a. bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit bei der Zeitschrift: Das Angebot steht weiterhin, aja stimmt, da war ja irgendwas mit einer literaturzeitschrift, die sie herausgibt, darüber sind wir bei der party, bevor sie mir den daiquiri aus fadenscheinigen resten kredenzt hatte, ja ins gespräch gekommen, als ob ich mich daran noch erinnert hätte. ich finde das mail aber gerade in dieser förmlichen formulierung sehr cute und schreibe zurück, dass ich es gut finde, dass sie mir die arbeit abgenommen hat, tagelang rumzugrübeln, wie eine gleichzeitig freundliche und unaufdringliche kontaktaufnahme unter fadenscheinigen gründen funktionieren könnte. es folgen eine frühstücksszene aus dem wg-alltag mit a. und deren tochter, die nach einer verlobung fragt (aufgew.)
(#) eine fernsehsendung; dann arbeitet c. in einer fabrik, von wo sie fässerweise ketchup mitgehen lassen kann, dann jogge ich, k. und l. diskutieren über c.s dates, a. schreibt einen slamtext und trägt ihn vor, er ist sehr, sehr gut und selbstreflexiv und ich bin überfordert damit ihr zu sagen wie gut der text ist (aufgew.)
(#) spazieren in berlin, es ist sehr schön und ich denke, warum lebe ich eigentlich nicht hier, wenn es mir hier doch so viel besser gefällt. vor einer eckkneipe fällt mich ein hund an, ich bleibe für meine verhältnisse sehr gefasst und betrete die kneipe um um hilfe zu bitten, es ist auch tatsächlich der hund des kneipenbesitzers, aber der ist nur amüsiert davon während sich der hund in meine hand verbeißt (aufgew.)
f.s.k. spielen in einem pavillon, es geht dann noch um ein telefonat mit michaela melián, die essen gehen will (aufgew.)
(#) eine art wiederholung der maturareise, leider ist es zu kalt, wie wir uns nach langem zögern eingestehen müssen. am leeren strandrestaurant vorbei, den steilen hang entlang gehe ich zum basketballplatz, freue mich aufs spielen, jetzt ist es endlich einmal kein traum, sondern ich kann endlich wirklich basketball spielen, denke ich (aufgew.)
in einem seminar gibt es verschiedene meinungen zur övp (wtf?), dann ist es zum glück mehr eine art wellness resort mit angeschlossenen wasserrutschen, schließlich noch die üblichen troubles mit der schließzeit, duschen und unordnung in der garderobe (aufgew.)
(und noch was mit 20m, l. und einem beistrich und die restlichen notizen kann ich nicht mehr lesen)