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(#) telefonat mit p. aus der garderobe kurz vor der vorstellung: e. wird den repenomamus-kurzmonolog ab der heutigen vorstellung auslassen, das macht die szene viel besser. ich kann nichts darauf sagen und lege auf. bei der vorstellung kommt vor meiner szene ein nie zur veröffentlichung gedachter 15 seiten langer text, den ich nur als hintergrundinfo mitgeschickt habe, dann extrem viele verdreher und sprünge, kurz vor a.s einsatz was hat irgendwas mit irgendwas zu tun? ein grober sprung, c. kommt auf die bühne und unterbricht die aufführung, das gehe so einfach nicht mehr (aufgew.)

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(#) zwei figuren (zwillinge) haben probleme mit der zeit, passenderweise treten zwei dämone auf, deren ding es jeweils ist die zeit zu beschleunigen oder verlangsamen (aufgew.)

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(#) charli xcx hat auch einen brat-song (bzw einen "brat but it's not but it's the same etc"-song) mit miley cyrus als feature aufgenommen und jetzt geht es darum zu entscheiden, wer jeweils moo deng und wer pesto ist bei den paarungen:
charli xcx und billie eilish
charli xcx und miley cyrus
charli xcx und troye sivan (aufgew.)

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(#) ein riesenrad aus klemmbausteinen, später irl, im regen wird es in hall schnell ab- und wieder aufgebaut, die person, die die tickets verkauft, ist extrem high und gibt zu viel geld heraus, dann eine art rosa-parks-storyline im riesenrad, später ein poetry slam in einer l-förmigen schulklasse, ich unterstütze m. spontan bei der moderation, entscheide mich für einen schon performten text, damit mir nicht wieder zettel fehlen wie bei den ganzen vorangegangenen träumen vom ende meiner slamkarriere (aufgew.)

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(#) im bus spricht e., eine unicorn chaserin, c. an, ein hochformatvideo von ihrem partner, einem koch, wir stellen sie später den anderen, darunter m., auch so vor, ich leihe mir ein rennrad und finde das fahrgefühl (wenngleich die hinterradbremse defekt ist) so super, dass ich unbedingt selbst eines besitzen möchte, es geht viel ums essen mit c. und s., später eine szene, in der der tisch, an dem alle sitzen, von oben zu sehen ist, sie löst alles zur allgemeinen zufriedenheit auf, aber ich denke mir, dieses ende ist ein bisschen unglaubwürdig und gehört noch ein bisschen geworkshopt. außerdem: ich erfahre von zwei interessanten storys, die ich unbedingt mal in einer lecture performance verbraten muss: elvis ist im val gardena/prato piazza aufgetreten und hat dort den berühmten ausspruch getan von 200.000 leuten geliebt werden ist nicht genug und romy schneider und elvis haben einander in venedig in der mitte der ponte dei sospiri getroffen (aufgew.)

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(#) c. und ich gehen als gefälligkeit zu einer probe, zuerst sind die zuschauer*innenränge schwindelerregend steil, das stück spielt dann in einem zug, die einzelnen waggons sind durch extrem schlecht gebaute kleine boxen dargestellt, augenscheinlich ist es ein mitmachschmarren, ich komme im speisewagen zu sitzen und die schauspieler sagen, natürlich in ihrer rolle und in entlarvend-kritischer absichtTM, queerfeindlichen schmarren und als niemaus was sagt, sage ich irgendwann halt doch, dass sie aufhören sollen solchen schmarren zu sagen. in der nachbesprechung "moderiert" von k., meldet sich erst niemaus (c. ist irgendwie nicht mehr dabei), dann der schauspieler j., der herumschwurbelt, dass die tänzer*innen zu präsent waren, ich brauche eine gewisse weile um zu verstehen, dass er damit mich meint, aber bin dann dementsprechend passiv-aggressiv hyperfreundlich und sage, dass ich das nicht ganz verstehe und ihn bitte, es mir noch genauer zu erklären und zu sagen, welche reaktion er sich erwartet hätte, damit ich die figurenpsychologie besser verstehen könne. sonst sagt niemaus was. später, beim inoffiziellen socializing nach der offiziellen nachbesprechung, kommen zwei, die sagen, dass sie es gut gefunden hätten, dass ich was gesagt hätte (aufgew.)

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(#) ein spielzeugdampfschiff, das zuerst nicht funktioniert, es stellt sich heraus, dass das öl nicht richtig ausströmen konnte, das sich mit wasser zu einem schleim verbindet, der dann über eine schiefe ebene rinnt und dort ein wasserrad antreibt, wodurch das spielzeug erstaunlich schnell durchs zimmer flitzt (aufgew.)

mein erster arbeitstag im baumarkt (obi), beim tratschen mit einer kollegin aus der gartenabteilung finde ich die sehr gute idee, einen text zu schreiben über so dudes, die unboxing-videos von so vinyl-boxsets machen, und muss die unbemerkt aufschreiben, nach den üblichen troubles mit weirden zylindrischen tastaturen gelingt es (habe im zuge dessen nur zwei andere ideen, die ich aufschreiben wollte, vergessen) und dann kann ich endlich beruhigt weitergossipen mit der kollegin, es ist auch viel verstecken vor der geschäftsleiterin, wobei die eh voll nett ist und dann geht es in einer art gartenhütte darum, ob ich jetzt fix dort anfange oder es mir nochmal überlege, sie müsse das aber eh nur wissen wegen der versicherung, es ist sonst alles ok wie es für mich am besten passt (aufgew.)

am campingplatz versuche ich v. zu erklären, dass wir die gebühr bereits vorab überwiesen haben und suche in meiner ebanking-app die entsprechende überweisung aber alles ist sehr unübersichtlich und kompliziert, v. sucht parallel ebenfalls nach dem kontoeingang (aufgew.)

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(#) an einem badesee hat eine rutsche zwei einstellungsmöglichkeiten, bei der profi-einstellung bilden sich ritzen wie bei einem kuhgitter, als die rutsche endlich richtig eingestellt ist, bricht eine gruppe von bestagern langsam auf und versperrt ewig die bahn, ich kommentiere das halblaut und leit genervt und bin auf die empörte reaktion her extrem überhöflich, was sie nur umso aggressiver macht (aufgew.)

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(#) mit s. in deren riesigem atelier, notbiwakieren im schnee, und etwas zu baumschläfern (aufgew.)

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(#) im aktuellen 20er durfte ich einen artikel über den film avant-drag! samt interview mit dem regisseur fil ieropoulos schreiben, der heute beim iffi innsbruck-premiere hat. falls es aus meinen artikel nicht klar genug wird: schaut euch diesen film an!

(plain text direkt nach dem bild!)



und zur besseren lesbarkeit hier nochmal als plain text:

„Keine Rückkehr zur Normalität“

Der Film Avant-Drag! überrascht, berührt, verstört, bezaubert. Er ist der diesjährige 20er-Patenfilm beim beim Internationalen Filmfestival Innsbruck.

Text: Martin Fritz

Drag als Kunstform, in der queere Menschen mit sehr viel Make-Up, Perücken und Kleidung ihre eigenen Bühnenfiguren kreieren, ist zuletzt auch bei einem nicht-queeren Publikum populär geworden. Zu keinem geringen Teil ist das das Verdienst der TV-Show „RuPaul’s Drag Race“ (kurz: RPDR), die es bisher auf 16 Staffeln im Heimatmarkt USA und zahlreiche internationale Ableger gebracht hat. Bei RPDR performen Drag Artists um die Wette als lustige, übertriebene, ernste, gegen gängige Ästhetiken und Erwartungen gerichtete Kunstfiguren – freilich in dem Rahmen, den eine kommerzielle Fernsehsendung vorgibt.

Historischer Bezug von RPDR wie von Drag allgemein ist die New Yorker Ballroom Culture der Achtziger, die in der einflussreichen Doku „Paris Is Burning“ porträtiert wurde. An diesem Film wurde kritisiert, dass die Regisseurin Jennie Livingston damit Profit aus einer Szene geschlagen hat, von der sie selbst kein Teil war. Ein Vorwurf, der dem Regisseur von „Avant-Drag!“, Fil Ieropoulos, nicht gemacht werden kann. Er erzählt: „Ich arbeite seit mehr als zehn Jahren in der queeren Kunstszene von Athen und das ist unabdingbar für mich: Dass ich eine Doku über eine Szene mache, die ich sehr gut kenne. Ich mache nicht mal einfach so eine Doku über irgendwas, und gehe dann weiter zum nächsten Thema. Von außen auf eine Subkultur schauen – das ist einfach nicht mein Stil.“ Das ist dem Film mit seinen intimen Porträts von Athener Drag Artists auch anzusehen. Deren Stil wiederum könnte kaum weiter vom auf Hochglanz polierten RPDR entfernt sein. Avant-Drag! schafft es, sowohl Leute zu überraschen, die noch nie von Drag gehört haben, als auch Leute, die glauben, zu wissen, was Drag sei, weil sie eine Folge RPDR gesehen haben.

Die in Avant-Drag! vorgestellten Performer sind zwar stark verschieden: etwa die mit Religion, Sexualität und ihrer Migrationsgeschichte spielende Er Libido, oder Aurora Paola Morado, eine exaltierte albanische Turbo-Folk-Sängerin, oder Cotsos’ forschende und herausfordernde Auseinandersetzung mit Männlichkeit. Doch radikal, experimentell und rau sind sie alle. Ihr spielerisches über die Spitze Treiben, wie Geschlechter und Nationalitäten konstruiert und gelebt werden, ist dabei imminent politisch. Das liegt auch an der sie umgebenden Gesellschaft, so Regisseur Ieropoulos: „Ich würde sagen, dass die athenische Drag-Szene eine der politischsten ist, und das liegt vielleicht genau daran, dass die griechische Realität eine der machohaftesten und unterdrückerischsten in Europa ist.“

Das bekam die Film-Crew auch zu spüren: Bei einem Festival in Thessaloniki, wo der Film gezeigt wurde, wurden trans Personen tätlich angegriffen und die Film-Crew online mit Hass- und Drohbotschaften überschüttet. Ieropoulos konstatiert: „Das ist die Realität des Lebens in einer sehr fundamentalistischen christlichen Gesellschaft. Queere Menschen sind nie wirklich sicher.“ Dennoch und gerade deshalb sei er aber „froh, dass wir da waren, um unser Statement abzugeben.“

Der Radikalität der Drag Performances entspricht die Machart des Films, der anders als gängige Filme über Drag nicht einfach Auftritte in drag und Interviews mit den Performern out of drag zeigt, sondern diese Grenzen ganz bewusst verwischt. Wie Ieropoulos erklärt: „Ich habe das Gefühl, dass eine journalistische Doku über Drag dem eigentlichen Wesen von Drag nicht gerecht wird. Für fast alle – wenn nicht alle – der vorgestellten Artists sind ihre Rollen keine Show, sie sind Alter Egos oder überschneiden sich manchmal sogar mit ihrem tatsächlichen Selbst. Deshalb fühlte es sich angemessener an, die Rollen und das Leben der Darstellenden auf eine fast surreale Art und Weise zu verschmelzen, statt zu sagen: ‚Dies ist ein Ort, an den wir gehen und unsere Show machen und dann zur Normalität zurückkehren.‘“

Wie dieser radikale Ansatz ankommt? Ieropoulos: „Manchmal überrascht uns der Mainstream. „Avant-Drag!“ wurde bisher von sehr unterschiedlichen Publika geliebt und hat Menschen berührt, die eigentlich überhaupt keinen persönlichen Bezug zu queeren Kulturen haben. Und das ist für mich der größte Erfolg.“

***

übrigens hat es folgender schlusssatz wegen des zeichenlimits nicht in die finale version geschafft: Einen solchen wünsche ich dem Film auch beim IFFI. Und hinterher überzeugt euch bitte von der Vielseitigkeit und Radikalität auch der Innsbrucker Drag-Szene, indem ihr eine Show von Sindy’s Angels oder eine der um das Queere Chaos Kollektiv entstandenen Drag Familie Magic Inn besucht. am samstag 1.7. wird der film noch einmal gezeigt, hinterher gibt es (was ich beim schreiben noch nicht wusste) eine drag-show von magic inn – es wächst zusammen, was zusammen gehört.

termine

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