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#) gestern vor der alten schule mittaggegessen, die hatten wohl gerade aus, so ein jugend-von-heute-gefühl, das befremden, wenn man nicht mehr denken kann, das sind meine folks, wenn die beängstigende turnschuhe, hoodies, frisuren, gesten und gehweisen haben, wohlwollen natürlich auch, aber von außen, trotzdem natürlich schönheit, alles noch so wie es immer war und immer sein wird: die jungs voraus, dann die mädchen, überlegt, war das bei uns auch so; es war, bis ich f. kennenlernte, danach eigentlich auch (anziehsachen, vornamen, die wir früher lustig gefunden haben), dabei dieses glänzen, das alle menschen mit dem 18. lebensjahr verlieren, ganz hinten kommen die zwei coolen,
haarschnittsmäßig ((c)
lotman), sie dreht ihm eine zigarette, eine wahrheit und schönheit, man möchte heulen vor freude, man möchte ihnen zurufen: haltet still, verharrt, werdet eurer jugend, eurer schönheit, euer unmittelbarkeit gewiss. erkennt, dass auf erden nichts besseres mehr kommen wird, ruft dem augenblick zu, er möge verweilen (wie neulich diese maturantinnen, die über radikalen konstruktivismus zu diskutieren glaubten, ständig logische, erkenntnistheoretische und ethische kategorien mischten, man wollte ihnen zurufen: haltet ein, man wagte nicht, die schönheit zu stören). wobei das lotman'sche haarschnittsmäßig natürlich wie alles andere auch nicht stimmt: wie viele abende haben wir ausgeharrt unter den besten haarschnitten und exakt eng genug zulaufenden jeans und hätte es dem herrn in diesen stunden gefallen, die erde sich auftun und die gesamte kneipe versinken zu lassen, er hätte keine gerechte seele zu sich genommen (oder eigentlich schon; die gerechten, von denen wir sprachen, wird dereinst der gefallene engel zu sich rufen, der uns
die erkenntnis des notwendig falschen bewusstseins,
die moderne welt und
das schöne leben gebracht hat).