alle menschen
diggen ohne angst
der wirkliche zustand
des menschen ist
da wo alles zeichen ist:
fruchtschürze (und die ganzen restlichen tweets)
meiner meinung nach
ist es eine tatsache
dass ich fast immer oft nie weiß
als was ich gehen soll so vieles
nicht aufschreiben
merken etc.:
fun für den moment (mitnichten)
stolz und paarhaft
gehen wir zu bett
wenn die anderen schon
vollständig und bestens fotographieren
nacherzählen wollen können müssen tun wir:
nicht alles (gossip witze)
(#) im zuge des umzugs stoße ich auf meine alte volksschulwerkmappe. beim durchblättern stolpere ich über einige blätter, die der augenscheinlich dem werkunterricht angeschlossenen sexualkunde-einheit zuzuordnen sind. ich habe seither nie mehr daran gedacht, aber jetzt erinnere mich als wäre es gestern gewesen: die stunde beginnt damit, dass wir mit einem test unsere sexuelle identität und orientierung feststellen. der test besteht eigentlich nur darin, ein paar multiple-choice-fragen zu einem offen gesagt recht häßlichen blumenstrauß anzukreuzen. die auflösung ergibt naturgemäß und mit erschlagender eindeutigkeit, dass ich ein lesbisches mädchen bin. die klasse wird im weiteren verlauf in buben und in mädchen geteilt und in diesen gruppen werden uns die weiteren details erklärt, wir mädchen finden uns natürlich im raum für textiles werken neben der direktion ein. einerseits bin ich zwar irgendwie erleichtert und unaufgeregt, denn ich kann ja nichts dafür, es war doch nur der test, der nur objektiv festgestellt hat, was eben sache ist, aber andererseits bin ich mit der situation doch irgendwie überfordert. ich merke schon, dass die anderen mädchen, allen voran n., sich mir gegenüber merkwürdig verhalten und darum erkläre ich ihnen, dass sie doch keine angst haben müssten, nur weil ich lesbisch sei, würde ich jetzt nicht gleich über sie herfallen. in all dem wundere ich mich sehr über mein doch ziemlich souveränes verhalten und frage mich, wie ich dazu komme, hier jetzt irgendwie souverän sein zu müssen, denn immerhin habe ich selbst gerade erst erfahren, dass ich ein 10jähriges lesbisches mädchen bin. dann verstehe ich, dass n. eigentlich selbst gern lesbisch gewesen wäre, um etwas besonderes zu sein, aber das ist sie laut test nun einmal nicht, was will man machen. mit unterdrückter schadenfreude höre ich zu, wie uns die entsprechenden vorgänge beschrieben werden, dann ist die stunde aus, und ich lese die zusätzlichen hinweise bei der auswertung des tests: natürlich sei ein solcher test nicht zu 100% zuverlässig, fehler könnten sich immer einschleichen, besonders den homosexuellen kindern sei also geraten, es dann - natürlich sehr viel später erst wenn die zeit dafür gekommen sei - zuerst einmal mit nicht gleichgeschlechtlichen partner/innen zu probieren, denn vielleicht sei das ja auch nur so eine phase und ginge damit wieder vorbei. ich bin eigentlich mehr amüsiert als wütend und auch nicht besonders überrascht, denn immerhin ist dies das österreichische schulsystem der frühen 1990er und wundere mich weiter sehr darüber, wie wenig mich das verletzt, es darf ja nicht vergessen werden, dass ich immer noch ein gerade erst 10jähriges mädchen bin. als zusätzlichen hinweis für die eltern wird noch ein rezepttipp angeführt: mit einem kuchen mit einer dreifachen teigschicht und viel erbsen kann eine solche phase häufig auch noch abgewendet werden (es ist den formulierungen deutlich anzumerken, dass sie im bewusstsein geschrieben wurden, dass homosexualität nicht mehr offen als krankheit bezeichnet werden darf, die formulierenden sie aber sehr wohl dafür halten). meine verwunderung über mein darüberstehen wächst. im anschluss steht noch eine art wandertag zum schulschluss bevor. mit diesen blöden blumensträußen, an denen alle alles natürlich auf den ersten blick erkennen, marschieren wir durch die straßen. ein bisschen unangenehm ist mir das alles jetzt zwar schon, aber einerseits freue ich mich ein bisschen darauf, meinen eltern diese lächerlichen hinweise zu zeigen und andererseits ist mir jetzt soundso alles egal, jetzt, wo es der test ans licht gebracht hat (aufgew.)
(#) da es sich so gut trifft, fährt s. also mit zur insel l., bei der ankunft fällt ein bau befindlicher riesiger hotelkomplex ins auge. wir wollen uns davon die laune nicht trüben lassen, wenngleich uns die entwicklung doch sehr erstaunt, zumal im naturpark. bevor wir die mühen des zeltaufstellens auf uns nehmen, gehen wir naturgemäß baden inklusive schwimmen bis zu insel u., zurück am campingplatz begrüsst v. (die chefin) c. und mich naturgemäß überschwänglich und besteht darauf keine formalitäten abzuwickeln, während der ihr unbekannte s. name, adresse und ankunftsdatum hinterlassen muss. da die verständigung zwischen s. und v. sich aufgrund der noch ungünstigeren sprachkenntnis-kombination schwierig gestaltet, muss er dies alles selbst aufschreiben, was sich schwierig gestaltet, da er aufgrund dieser schneideverletzung an der rechten hand einen gips tragen muss. wir gehen also schon mal voraus, während s. dann vorschlägt, einen besonders geeigneten zeltplatz zu suchen und da wir ja nicht besonders obergescheit daherkommen wollen, nur weil wir es tatsächlich besser wissen, lassen wir ihn gewähren. am schlussendlich auserkorenen zeltplatz müssen wir mit entsetzen feststellen, dass dieser erstens meilenweit von der rezeption = bar entfernt ist und sich zweitens in einer art überdachten lagerhalle befindet, was s. als besonderen vorteil hervorhebt. e. hat dort ebenfalls bereits auf uns gewartet und so wird kein widerspruch gewagt. es ist nun also an mir, den an der rezeption gleichzeitig noch die formalitäten abwickelnden s. von dort abzuholen. auch wenn ich weiterhin um fassung bemüht bin und insgeheim noch hoffe, diesen furchtbaren zeltplatz (der gewiss zu einem furchtbaren urlaub führen wird) noch abwenden zu können, lässt sich schwer leugnen, dass der von s. gefundene lagerhallenplatz doch recht hoch am berg h. gelegen ist und der rückweg durch diesen erlebnispark führt, der eben so angelegt ist, wie es die deutschsprachigen touristen halt mögen, für die also diese strikte trennung der wege gemacht wurde in solche, die für das spazieren gehen, solche, die für das bergauf joggen und solche, die für das fahnenschwenken gedacht sind. die mir entgegenkommenden fahnenschwenker rügen mich dementsprechend und auf deutsch, da ich ja bergab laufe statt bergauf fahnenzuschwenken, wie es auf diesem weg vorgesehen ist. am ende nützt aber soundso alles nichts, ich muss den shuttlebus nehmen, es ist die reinste hölle, riesige in bau befindliche hotelkomplexe, lagerhallen, shuttlebusse, endlich komme ich bei der rezeption an, wo s. die formalitäten längst erledigt habend ein schläfchen hält und dann begreife ich erst, dass ich seinen alptraum geträumt habe und in wahrheit alles eh wie stets und also wunderbar ist (aufgew.)
(#) die beste buffy-expertin unter der sonne supereichhorn und ich haben und ich haben bekanntermaßen wieder einmal etwas zu buffy geschrieben (der text ist sozusagen ein update zu unserem ersten buffy-aufsatz), das erfreulicherweise nun auch in buchform erschienen ist und zwar im schönen sammelband How I Got Lost Six Feet Under Your Mother: Ein Serienbuch. die langfassung unserer beitrags Was wir mit Buffy denken können findet sich hier und zu danken ist all dies der krittfm.
euphorie: der gedanke über die gewissheit, dass sich nie etwas daran ändern wird, dass conor oberst immer ungefähr 1 1/2 jahre älter als ich sein wird und so wird er stets neue alben aufnehmen und so werde ich stets anhand der erinnerung an die jeweiligen alben die jeweiligen jahre erinnern können
diskussion mit l. darüber, was wünschenswerter wäre: wenn menschen ein fell hätten oder einen schweif
die ganzen stories kann man ja leider gar nicht erzählen (und dazu immer retrograde)
die gewissheit, sich nie auf geschmacksnebenmaxima bewegen zu können
beyoncé, carly rae jepsen und rihanna zum frühstück
sternderlaufgabe (affenschaukel)
n.i.e. - neuer innsbrucker ernst
exzellenzcluster
die kinder schauen fb während der lesung: wie gut und schön und wahr
die lesemaus bitches, stallions, cowgirls, -boys and more
händchenhalten ohne daumenkrieg
top ten aufgaben des herakles (und alternative)
ein missglücktes murmeltier analysiert: vorleseperformance mischung besoffene wespe (11%), leidender schwan (77%), fadenscheiniger tanzbär (22%), übertrag und rest auf null 10% larmoyanz & verschnitt; & 10% verlorenes pinguinkücken eigentlich auch noch
(#) die von disney produzierte hitchcock-verfilmung der kafka-bearbeitung eines grimm-märchens hält, was sie verspricht. das liebespaar fährt mit einem tonnenförmigen wohnwagen zu einer einsamen hütte in den bergen, diverse troubles mit bären und pferden, und dem sohn, der eigentlich ein neffe ist, all das hat natürlich in erster linie symbolische bedeutungen, ist aber ziemlich graphisch umgesetzt (aufgew.)
(#) ich muss nur noch ein schönes theme finden, dann komme ich mit meinem neu angelegten tumbrl young men looking at female scientists gewiss ganz groß raus. die suche nach einschlägigen bildern wie das einstellen eines themes am mobiltelefon (ein warnhinweis warnt mich, dass bei der mobilversion die darstellung der vorschau von der tatsächlichen vorschau abweichen kann) gestalten sich hingegen doch überraschend schwierig (aufgew.)
(#) top drei "gedanken", die sich gestern noch besser anfühlten als heute
03. die durchschnittliche deutschsprachige reimqualität der gegenwart ist deshalb so verheerend, weil im pumuckl theme song knapp auf schabernack gereimt wird.
02. obwohl häufig gesagt wird, es müsse der wille für das werk stehen und diese leistungsverachtende sanftheit grundsätzlich sehr sympathisch ist, sollte nie ein urteil über intentionen gefällt werden, da diese den handelnden wie den beobachtenden streng besehen stets intransparant bleiben und nur die taten selbst sichbar werden.
01. strukturelle sprachlücke (besser als partykonversationsevergreen sitt(1)) gegenteil von brand. z.b. wer brände verhindern soll, heißt branddirektor, während er doch mit der eben nicht existierenden bezeichnung für die abwesenheit eines brandes und direktor bezeichnet werden sollte. generelle tendenz der sprache, substanzen und formen zu bezeichnen statt absenzen und medien. notwendigkeit aus strukturellen gründen stets wieder fehl gehender (weil etwas bezeichnender) begriffe der vagheit, des unbezeichenbaren, des wirren, des nicht treffenden, des uneindeutigen. vollkommene auflösung, ins schweigen, chaos.
(1) wofür ich mich einsetzen würde: sobald sich das gespräch um partykonversationsevergreens dreht, muss jemand sagen, dass es over ist an der metaspirale zu drehen, die damit anfängt zu sagen, der partykonversationsevergreen 37 eskimowörter für schnee - ein irrtum wie seine kanonische fortsetzung sapir-whorf -> unpaarhufer -> grenzfälle der taxonomie -> linné, privat ein spießer -> arno schmidt -> palette 16er-blech -> etc. seien over.