(#) der sänger sting ist bekanntermaßen bekannt dafür, extrem gewaltätig, machistisch und leicht reizbar zu sein, zudem umgibt er sich mit sehr gewaltbereiten schlägertrupps. da er die provinzstadt besucht, wollen x. und s. ihn deshalb mit wasserbomben bewerfen, wie angekündigt flaniert der eitle und verabscheuenswürdige sänger mit seiner entourage die einkaufsstrasse entlang, ich stehe an einem imbissstand in einer seitengasse und trinke ein bier und beobachte die szene, dann geht alles sehr schnell, es bleiben nur einzelne bilder, x. und s. werfen von ihrem versteck aus die wasserbomben, werden aber sofort von den bodyguards und anderen rowdys inklusive sting gefunden und brutalst zusammengeschlagen, zivilcouragierte passanten wollen helfen, werden aber ebenfalls mühelos überwältigt, sofort stürmen unzählige polizisten die szene und versuchen die opfer von den tätern zu trennen, sind aber zu spät, das kann doch nicht wahr sein, denke ich am imbissstand, bis hierher war doch alles ziemlich egal und irgendwie nicht ernst zu nehmen aber nun sind x. und s. schwer verletzt oder gar tot (aufgew.)
(#) top ten kulturtheoretische strömung als mehlspeise
10 strukturalismus (germknödel)
09 materialismus (apfelstrudel mit schlag)
08 poststrukturalismus (banana split)
07 systemtheorie (buchtln mit vanillesauce)
06 diskursanalyse (scheiterhaufen)
05 formalismus (salzburger nockerln)
04 hermeneutik (apfelschmarrn mit zwetschkenröster)
03 feministische literaturtheorie (schwarzbeernocken)
02 new historicism (hollermandl)
01 gender studies (guglhupf ohne schlag)
arbeitsaufgabe
bilde zutreffende aussagen nach dem spex'schen analogon was x für y ist, ist a für b, wobei x = kulturtheorie, y = spice girls song, a = mehlspeise, b = fernsehserie
(#) thomas bernhard schreibt mir einen brief, dass er an einem roman namens freutag arbeitet, den er rechtzeitig für das herbstprogramm abschließen wird. ich bin skeptisch, ob daraus etwas wird, wahrscheinlich will er nur wieder geld, denke ich, und wirklich, im nächsten absatz steht es schon, dass er dm 20.000.- will (aufgew.)
(#) ich muss wirklich mal einen längeren blogpost über retrosexismus in tv-serien schreiben, denke ich angesichts dieser neuen serie namens endlage, von der jetzt alle so schwärmen und während c. und vor allen dingen g. wie gebannt vor dem bildschirm sitzen und die zweite episode der ersten season anschauen (zuvor war die lange und umständliche frage zu klären, welche essensreste für wen als proviant dienen sollen und können) überlege ich mir den aufbau meines zu schreibenden blogposts, es beginnt mit der schilderung meiner betroffenheit angesichts einiger szenen in mad men, die ich aber als emanzipativ lesbar bezeichne um damit den niedergang über game of thrones, in dem dies eben nicht mehr der fall ist, bis hin zu diesem neuen endlage-schund zu beschreiben, den jetzt alle immer schauen und über den alle immer reden und den nur ich nicht ertragen kann und diese gliederung macht mich so froh, dass ich doch ein bisschen mitschaue, das grundkonzept ist ja eh nicht so uninteressant, es geht um eine fiktive fernsehserie (natürlich heißt die auch endlage) in den 1920ern (in den 1950ern, glaubt c., dabei ist es an den anziehsachen der leute leicht erkennbar, dass die serie früher spielen muss) und deren auswirkungen auf eine dorfgemeinschaft. es gefällt mir eigentlich nicht, aber ich schaue trotzdem das meiste nach bzw. scrolle halt so durch, interessehalber. c.s und g.s fantum geht so weit, dass sie eine art public viewing von episode drei veranstalten, in dem sie das public viewing der serie in der serie gewissermaßen nachstellen (natürlich schauten die leute das damals gemeinsam am dorfplatz). nach den üblichen problemen mit die sicht verdeckenden heckspoilern, sich lösenden handbremsen und allgemeinen tumulten wechseln wir eine fiktionsebene weiter und befinden uns in der serie, in der wir die fiktive serie ansehen, was die lage für mich nicht unbedingt angenehmer macht, im weiteren verlauf sind hügel zu besteigen um kirchen, historische dorfkerne und andere sehenswürdigkeiten wie sie nun einmal für die toskana typisch sind zu besichtigen. ernst wird die lage beim besteigen eines zuerst gar nicht so steil aussehenden hügels, der doch beinahe hohen tribut von unserer reisegruppe fordert, aber dank meines bergsteigerischen könnens, das mich selbst überrascht, können trotz beinahe senkrechten fels- und eis- und schneewänden und ausgehenden wasservorräten alle zwar erschöpft, aber unversehrt den gipfel erreichen, gerade rechtzeitig zur theaterprobe, schwierigkeiten bestehen nicht nur im nicht-erscheinen sämtlicher akteur/innen bis auf eine von nichts wissende regieassistentin, sondern vielmehr vom stark schwankenden wasserstand. es kann zudem ja niemand sagen, wie es eigentlich gehört und wann wir in diesem blöden schlauchboot aufstehen und unsere texte aufsagen sollen, aber r. und ich sind zuversichtlich, es ist ja noch 1 1/2 stunden bis zur aufführung und irgendwie haben wir bisher alles ja auch immer noch geschafft. angeleitet von der regieassistentin machen wir uns auf die anstrengende suche nach der setlist durch enge, verwinkelte, immer desolatere stiegenhäuser bis wir uns eingestehen müssen, dass das keinen sinn mehr macht. draußen fahren auch schon die panzer und die ganzen übrigen vorboten des chaos vor. zum glück hält ein zug, dem der prinz samt begleitung entsteigt. er ist von überwätligender schönheit und güte, naturgemäß entspreche ich seiner bitte, und schließe mich ihm an. ich fühle, es wird jetzt doch alles gut werden, die präsenz des prinzen gibt unerschöpfliche kraft und unverückbare absolute hoffnung. die unterbringung gestaltet sich hingegen schwierig, eine frechheit, was für elendsquartiere so angeboten werden, wer hat das eigentlich alles organisiert, frage ich mich, aber dann fällt mir ein, dass wir den prinzen samt seiner begleitung ja auch bei uns zuhause auf der couch schlafen lassen können (aufgew.)
(#) weil kusanowsky neulich auf diesen entwurf für eine abhandlung von herder hingewiesen hat: am liebsten würde ich ab sofort (ähnlich wie, aber ganz anders als hackrs lazy blog serie) alle texte nur mehr so schreiben: vollkommen überkandidelt großtuerische titel und gliederung und nichts weiter (und in wahrheit mache ich mit diesem ganzen abstractexposeblah ja eh nichts anderes, nur dass dem der ganze spaß und ernst und glamour usf.)
easy a (rührung und nachmachungsphantasien bezüglich des anti-slut-shamings trotz usf.)
i love you philip morris (dass jim careys gesamtwerk in seinen wichtigen stationen (mask, ace ventura, truman show, man on the moon, eternal sunshine) eigentlich nur eine mediation und apologie des jemand-anders-seins, des verschwindens, des viele-und-niemand-seins usf.)
* überall sommerpause eingeben und sich so freuen: oh endlich sommerpause, das muss ich jetzt gleich twittern, damit alle wissen, wie sehr ich mich freue über die sommerpause, in der ich nichts twittern oder sonstwie schreiben muss
* sich herumtreiben in was heißt dieses emoticon-foren
* wir sind vampire und werden von den menschen verfolgt, müssen uns also vor allen dingen tagsüber verstecken. behilflich ist dabei wohl dieser videospielheini, jedenfalls schaffen es e., l. und ich in dieses fremde haus. schlussendlich geht es darum, dass nur zwei särge vorhanden sind und e. erklärt, unter keinen umständen mit l. einen sarg zu teilen bereit zu sein, da sie das schon kenne und l. dazu neige, mit ihr im sarg schlafende auszugreifen. ich denke oha (aufgew.)
* auf so vielen ebenen sympathisch und unsympathisch und richtig und doch so falsch, dass nicht mal das gegenteil und/oder das gegenteil vom gegenteil so richtig falsch und/oder richtig und/oder sympathisch und/oder unsympathisch wäre: romantische hachscheiße (was solche leute™ augenscheinlich nicht bedenken, dass der ganze zinnober nur dazu da ist, wie es peter praschl einmal formuliert hat, damit man endlich von der Gesellschaft in Ruhe gelassen wird und nicht umgekehrt)
* bei lebensmensch nicht commenten und darüber nachdenken, ob er sich eh denkt, dass ich das alles lese und mich darüber freue und darüber nachdenken, ob ich nicht doch commenten soll, dass ich darüber nachdenke, ob ich commenten soll, dass ich nichts commente, was aber natürlich gar nicht geht, denn dann sehen ja alle, dass ich darüber nachdenke, ob die darüber nachdenken, dass ich darüber nachdenke, ob die darüber nachdenken, was ich aber eigentlich alles gar nicht usf.)
* mayor richard wilkins: this isn't working. mr trick: it's supposed to do something besides shred paper? mayor richard wilkins: it's supposed to cheer me up. usually using a shredder gives me a lift. it’s fun.
* merkwürdigste notiz beim notizzettel abarbeiten: liebe ist wie legospielen
* mit spannung die vhs-kassette einlegen: ein von mir als kind aufgezeichneter legofilm erscheint am fernsehbildschirm, ein dedektiv jagt einen gewissen philipp (?), der stirbt, dann schwenkt die kamera um auf eine gewisse edith (sagt c.). begreiflicherweise will ich wissen, wie es ausgeht (aufgew.)
* the east: tatsächlich am besten: die flaschendreh-szene (und was gescheites tun wie zb ins kino gehen oder schreiben oder spaß haben statt im büro hocken und sich darüber ärgern, dass nichts weitergeht)
* merkwürdig zeitlos alt: von uslar in tempo zu goetz (und überhaupt ungeordnete gedanken zu alters/zeitabständen in pop [die eigene popsozialisationszeit ist mittlerweile im vergleich zu gerade eben jetzt schon fast so lang vorbei wie damals die von denen, die einen damals popsozialisiert haben usf.])
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in der bella triste nr.36 ist erfreulicherweise eine fassung meiner sissi erschienen, die durchs überarbeiten und das lektorat noch einmal viel besser geworden ist als alle davor und überhaupt was für ein glück ist das denn bitte, einen text in der bella triste zu haben und dann hat das cover auch noch so eine schöne farbe. es ist also doch alles bestens eingerichtet im großen plan des universums (sogar thujen, aber das ist eine andere usf.)
* irgendwie versehentlich zum zweiten mal wir waren niemals hier angeschaut: gut die unbedingtheit (max sagt mal so: ja gut, aber dann sagst du einfach, du spielst das eben so, is halt so) und die fast schon agent-cooper-mäßige freude/achtsamkeit an/auf nebensächlichkeiten/momente (die geräusche, die flori bei minigolfen im büro macht): ungefähr so sollte man es wahrscheinlich machen, und literatur oder musik oder irgendwas, aber hauptsache ungefähr so
ich bin also wegen dieser lesung in wien, das übliche ewige herumhasten mit straßenbahnen, schlechtem wetter und bussen und die enge und umständliche rahmenprogrammterminplanung, mopedfahrt und gespräch mit i., der veranstaltungsort ist schließlich naturgemäß eines dieser zu kulturzentren hochgentrifizierten ehemaligen fabriksareale, also backsteinhäuser, kieswege und ein unverständliches farbiges besucherleitsystem. am weg zur veranstaltung verschlägt es mich in eine in einem backsteinhaus gelegene nebenhalle, in der sich neben einer art coworkingspace verschiedener kram befindet. sehr viel besser ist, dass das rehkitz sich dank der teilweise leicht hervorstehenden backsteine flink über die mauern bewegen kann und das kätzchen zum fangenspielen auffordert. da ich natürlich sofort zuerst einmal ein mobiltelefonvideo davon anfertige, bemerke ich f. erst, als sie am bildschirm auftaucht, meine freude sie zu sehen ist aber naturgemäß nur unwesentlich geringer als jene über die tiere. es stellt sich heraus, dass f. hier voriges jahr im rahmen eines praktikums oder dergleichen (ich verstehe es nicht so genau, weil sie wie stets zu leise spricht, komme aber nicht zu wort um nachzufragen) gearbeitet hat, was für ein zufall. f. gibt dann noch einige daten in den standpc ein und checkt ihre mails und mir fällt auf, wie gut ihre kleidung farblich mit ihren accessoires abgestimmt ist und wie gut überhaupt ihr gesamtoutfit zur inneneinrichtung hier passt, ermahne mich aber, bei der sache zu bleiben. es geht dann um die weitere abendgestaltung, zumal ich nach meiner lesung dringend alibi-verpflichtungen brauchen werde (und so häufig sieht man sich ja dann auch wieder nicht). f. hat jedoch bereits anderweitige verpflichtungen, druckst zuerst ewig herum, um dann doch damit herauszurücken, dass sie noch mit l. verabredet sei, mit der sie seit monaten ein verhältnis habe, was sie mir zuerst nicht sagen haben wolle aus angst, ich könnte daran anstoß nehmen, was naturgemäß nicht der fall ist, aber schlagartig wird mir so einiges klar (speziell was fadenscheinige absenzen sowie ausreden in den letzten monaten angeht) und ergibt alles einen sinn. ich bin sehr erfreut und sage exzellent und herzliche gratulation, f. (aufgew.)