(#) n. und ein anderer theaterregisseur diskutieren darüber, ob es vernünftig von k. war, einen pornographischen kurzfilm zu drehen und zu veröffentlichen. die situation ist einigermaßen grotesk, die beiden mansplainen ihr expertenwissen darüber, was junge frauen wie k. tun und lassen sollten, während außer mir niemand zuhört und streng genommen höre ich ja auch nicht zu, denn sie wird es sich schon überlegt haben und was geht es mich oder die denn an, denke ich, die sollten mal über sich selber nachdenken (aufgew.)
(#) ich lese einen text über einen text zur frage, ob in entenhausen aus den federn von vögeln ablesbar ist, ob sie beim davonfliegen oder beim zum jäger hinfliegen erjagt worden sind, der ausgangstext hat mit abbildungen dieser weiß-blauen federn und deren blutspuren argumentiert, dass es an der position der blutspuren erkennbar ist, der reaktionstext kritisiert daran, dass das nur stimmen würde, wenn entenhausen eine insel wäre und dort überall die selben klimatischen voraussetzungen gelten würden, die haarsträubenden denkfehler des kritiktextes, der anstatt der tatsächlichen denkfehler des ausgangstextes nur falsches kritisiert (im ton selbstzufriedener gewissheit), amüsieren mich sehr, wie auch eine sehr putzige alliteration, die muss ich mir also merken muss (aufgew.)
(#) die üblichen troubles mit personenkraftwagen, handbremse, laub auf der straße und zelten im freien, dann findet am strand der weltrekordversuch für hoverboarden über wasser statt, obschon der rekord mit über 200 metern weite gelingt, ist der rekordaufsteller unzufrieden, denn mit weniger wind und wellen hätte er es noch weiter geschafft, direkt am strand befinden sich viele würmer im sand, im wasser wäre es sehr angenehm, wenn diese badehose mit den reißverschlusstaschen nicht wäre, aber es ist unklar, ob es statthaft wäre, sie auszuziehen, wenn es um die mittagszeit zu heiß wird, wird aber soundso in diesem seminarraum ferngeschaut, nachdem die üblichen troubles mit fernbedienung und beamer absolviert sind, läuft eine dokumentation über dozent m., der in einem interview erklärt, es seien natürlich schon viele seiner untergebenen zum bewerb nach klagenfurt und dergleichen gekommen, aber er habe persönlich stets alle preise abgelehnt, dann wird diskutiert, was nun geschaut wird, die fotos vom mobiltelefon von h. erscheinen nur kurz als gute idee, da sie alles in einem ordner gespeichert hat und so ein heilloses durcheinander von familienfotos (darunter laut a. und i. so peinliche kinderfotos von uns, dass die fotoshow sofort abgebrochen werden muss, wenngleich ich das ebenfalls darunter befindliche gif, in dem w. und seine katze vor von der decke herunterbröselndem verputz flüchten, sehr lustig finde), aktuell zirkulierenden memes, reaction-stickern (allerdings ein sehr gutes, herzige katzen-sticker-set, das ich persönlich noch gar nicht kenne) und aktuellen aufnahmen von h. daherkommt. die nächste sendung handelt von jetset-promis in klagenfurt, ein hund ist darauf trainiert, die ankommenden gäste (z.b. udo jürgens) zu erkennen, damit deren personenkraftwagen geparkt werden können, ich bemerke, dass das der hund sein muss, der am strand meine füße ableckt, wovon ich c. ein video auf whatsapp geschickt habe (aufgew.)
(#) ein unklarer notfall führt dazu, dass wir passagiere in einem personenkraftwagen sind, aus dem heraus eigentlich ein attentat auf einen mit dem fahrzeugführer verfeindeten gangster verübt werden soll, dieser kommt dem jedoch zuvor, indem er unser fahrzeug beschießt, wir kommen zwar davon, aber in dem beschossenen verdeck waren zwei nun tote bodyguards versteckt, wie uns der lenker erst jetzt aufklärt. später befinden wir uns auf der flucht, es ist nacht, ein gewitter zieht auf, trotzdem alles naß wird, nächtigen wir im freien. wir können nur kurz in abwesenheit der eltern nach hause um das nötigste zu packen, obwohl alles naß und schmutzig ist, reicht die zeit nicht, unsere sachen zu waschen und zu trocknen, in der fabrik drucke ich einen vorschlag an österreich, uns eine million schilling zu zahlen, damit wir stillschweigen bewahren und schneide weitere benötigte drucksachen an der schneidemaschine zu, so könnten wir aus der sache doch noch unbeschadet rauskommen, nur müssten wir dann für immer komplett untertauchen und mit unserem vorigen leben komplett brechen, c. ist skeptisch, aber es gibt keine andere lösung. später schaue ich mir auf meinem riesigen bildschirm einen sehr guten spielfilm an, als i. den raum betritt, will sie wissen, weshalb ich mir den anschaue, ich erkläre, der sei gut, denn da spiele die eine aus dem einen film mit, der so gut sei, ich ärgere mich sehr, meine lieblingsschauspielerin und meinen lieblingsspielfilm nicht namentlich zu kennen. später stellt sich heraus, dass es fürs untertauchen nicht so gut ist, dass ich grindr am computer laufen habe und dass es nicht reicht, die app normal zu schließen oder zu deinstallieren, weil die im hintergrund weiterläuft und standortdaten verschickt, ich muss in den taskmanager gehen und den prozess killen, aber auf dem riesigen screen sind die tasten ctrl und alt schon so weit entfernt, dass ich sie kaum gleichzeitig erreichen kann und dann müsste ich noch esc auf der tastatur drücken (aufgew.)
(#) yasmos neue platte gibt es in einer libro-filiale zu kaufen und auch wenn sie wahrscheinlich mehr verdienen würde, wenn ich sie direkt bei ihr kaufen würde, schlage ich sofort zu, denn wann kann eins schon mal bei libro die platte einer freundin kaufen, denke ich, und außerdem kann ichs eh kaum erwarten, die platte endlich anzuhören und schlimmstenfalls kaufe ich sie halt mehrmals und schenke eine weiter. schwierig gestaltet sich der download der digitalen version, es ist zumindestens bei einem großen gerät ein code mittels vier speziell gedrückt zu haltenden schaltern einzugeben und zugleich der normale code an einem screen, was naturgemäß immer nie klappt (aufgew.)
(#) die liebsten internetanwendungen der philosoph/innen
10. ayn rand - darkweb
09. michel foucault - tindr
08. simone de beauvoir - whatsapp
07. platon - facebook
06. alexandra kollontai - wikipedia
05. theodor w. adorno - pornhd.com
04. hannah arendt - twitter
03. valerie solanas - last.fm
02. judith butler - pokemon go
01. roland barthes - instagram
die liebsten gamesklassiker der philosoph/innen
10. ayn rand - gta
09. michel foucault - commander keen
08. simone de beauvoir - bomberman
07. platon - snake
06. alexandra kollontai - simcity
05. theodor w. adorno - lemmings
04. hannah arendt - tetris
03. valerie solanas - fifa 95
02. judith butler - winter games
01. roland barthes - prince of persia
(#) gemeinsam mit dem fernsehkoch bereite ich erdäpfelwirrler zu, eigentlich sind es eher so wedges, die frittiert werden, einige scheiben, die ich zu dünn oder zu dick geschnitten habe und die dementsprechend nicht optimal durch sind oder auch nur nicht gut genug aussehen, nimmt der koch mit den bloßen händen aus dem heißen fett und schneidet sie zurecht um sie anschließend noch optimal zu frittieren, wir frittieren außerdem auch kraut- und karottenscheiben, das ist praktisch, so können wir den halben krautkopf aufbrauchen, den wir noch im kühlschrank haben. später gehen c. und ich zu einem ball, wir haben wohl freikarten bekommen und machen es auch eher postironisch, trotzdem bin ich angemessen verärgert über die sehr lax gehandhabten kleidungsvorschriften (es werden leute in t-shirts eingelassen), an der kassa werden die ausweise kopiert und ich scharf zurechtgewiesen, weil ich nicht gleich darauf hingewiesen habe, dass wir zwei karten reserviert haben und brauchen, weil die kassiere das dann handschriftlich in einem dicken ordner nachtragen müssen, was sehr lange dauert, so dass wir währendessen in eigens dafür in einem anderen ordner bereitgestellten zeitschriften blättern dürfen. wenigstens kommt gerade sonst niemand, so dass sich hinter uns keine warteschlange bildet (wir selbst mussten uns ja erst anstellen, weil wohl gerade ein pulk angekommen war). wir bleiben dann recht lang und dementsprechend muss ich am nächsten tag auschlafen, wofür ich gar keine zeit habe und dementsprechend verstört bin ich, als ich viel zu spät aufwache, draußen dämmert es schon. ein großer erfolg ist hingegen unsere app, es ist ein supertrumpf-quartett, bei dem die karten die mitspielenden darstellen und deren stärken in den kategorien jeweils dem mittelwert der werte der gerade im besitz der spielenden befindlichen karten entspricht (aufgew.)
(#) im nik-cohn-buch lese ich, dass lennon heroin immer nur geschnupft habe, weswegen es sich bei ihm nicht negativ auf das künstlerische schaffen ausgewirkt habe; als ich mir ein glas wasser einfüllen will, stelle ich fest, dass das trinkwasser eine flint-artige färbung hat, wahrscheinlich heroin, denke ich, aber was lennon nicht geschadet hat (aufgew.)
(#) mit der neuen direktfähre sill - sizilien soll ich nach palermo fahren, in der nacht stehen also die mitreisenden und ich an, bevor wir an bord gelassen werden, vor uns in der schlange entdecken wir dann j., die c. am vortag noch zufällig getroffen und so von ihren reiseplänen erfahren hat, tun aber aus unklaren gründen so, als würden wir sie nicht sehen, obwohl es doch eigentlich sehr schön wäre gemeinsam mit ihr in sizilien urlaub zu machen, wie ich denke. an bord ist es dann mehr wie ein zug, die hinteren wagen sind sehr schäbig und leer, während die vorderen sehr komfortabel und ziemlich vollbesetzt sind, wie ich feststelle, als ich zum auskundschaften nach vorn geschickt werde. es findet sich dann zum glück ein plätzchen an der bar des bordrestaurants, wo sich die kellnerin in c. (die irgendwie auch l. ist, während j. irgendwie nicht mehr vorhanden ist) verliebt, wie es auch schon dem steward widerfahren ist, der unsere tickets kontrolliert hat. l. berichtet, dass sie wohl am vorabend was mit der kellnerin hatte, die mir auf ihrem mobiltelefon eine fotocollage von l. und dem meer zeigt, die sie soeben angefertigt hat. später gibt bernd begemann überraschend ein konzert, ich versuche c., die sehr niedergeschlagen ist, aufzumuntern, immerhin sind doch die kellnerin und der steward in sie verliebt und dann noch ein konzert mit bernd begemann und ein paar tage in palermo, das seien doch beste aussichten. begemann kassiert auch noch selbst am eingang der engen kaschemme, in er spielt, es sind wohl kaum leute gekommen, es tut mir leid und begemann erklärt, aufgrund der wenigen besucher/innen gelte heute pay as you wish, ich habe natürlich nur einen zwanzig euro schein und ein paar münzen, die ich begemann gebe und erkläre, ich werde, sobald ich mit dem schein getränke bezahlt haben werde, ihm natürlich noch den rest geben. dann erklärt c., sie müsse nun zur aufheiterung mit dem stewart bier trinken gehen, was ich einerseits verstehe und begrüße, aber andererseits fängt gerade das konzert an, das zu versäumen doch schade wäre und dann sind eh schon so peinlich wenige leute anwesend und begemann tut mir doch so leid, dass er vor diesem jämmerlichen häuflein spielen muss (aufgew.)
nachdem endlich die veranstaltung geschafft ist, würden m. und ich gern gerade noch jeweils eines dieser feinen alkoholfreien 0,33l-bierfläschen trinken, die wir vor der veranstaltung noch eigens eingekühlt haben und dann endlich schlafen gehen, aber die haben tatsächlich alles, alles leergetrunken (aufgew.)
(#) am abend nach dem literaturfestival sitzen alle erschöpft auf den bierbänken im freien, die stimmung schwankt zwischen "nur noch etwas essen und dann endlich heim" und "jetzt noch ein letztes mal alles vollkommen übertreiben", als ich von der toilette zurückkomme, ist mit platz mit k.s tasche besetzt, sie steht daneben, ich tue erstmal so, als hätte ich sie nicht gesehen, aber dann kommt sie auf mich zu, zieht mich zur seite und sagt, sie müsse gleich vorab (bevor wir also ein gespräch führen) ganz klar sagen, dass sie starke depressionen habe und darum möglicherweise mitten im gespräch abbrechen und gehen werde. zudem seien ihre hände verkrampft und ich solle ihr helfen sie zu entkrampfen, was mit diesem furchtbaren knacksgeräusch auch gelingt. abgesehen davon ist es eh sehr nett. c. meint dann irgendwann, weil es nichts anderes gäbe, solle ich doch auch rollschinken essen, sehr froh bin ich dann, dass speck im sauerkraut ist, womit sogar c. einsieht, dass ich das nicht essen kann. irgendwer fängt dann doch wieder mit bier an, es zeichnet sich also ab, in welche richtung das geht (aufgew.)