(#) ich nehme an der spezialausgabe von das perfekte promidinner teil, bei der statt promis ehemalige klassenkolleg/innen von mir teilnehmen und es ist gerade mein abend und natürlich kommt es zu den üblichen komplikationen (alkohol bereits am nachmittag, der kuchen, den ich zum dessert reichen will, hält aufgrund zu hohen schlagobersanteils seine form nicht, die stücke, die ich schneide, passen nicht in die tiefen motivteller mit den heiligen- und städtewahrzeichenbildern, das sieht wirklich nicht schick aus und ich muss den schweren generator natürlich ganz allein aus dem kellner tragen). während s. und m. geduldig am tisch im garten der wohnung meiner eltern sitzen, beschwert sich r. im zwischeninterview darüber, dass alles zu lange gedauert hat. dann kommt a. sturzbetrunken mit seinen beiden ihm wirklich genau gleichenden söhnen bei der haustür rein und rennt mit ungeheurer geschwindigkeit in den kellergang, hinter ihm deutlich langsamer c., zum glück auch betrunken, das hat wenigstens das gute, dass ich mich jetzt nicht rechtfertigen (aufgew.)
10 die art, in der johnny den pflock aus dem boden zieht, um das fenster seines autos einzuschlagen
09 die kinder, die beim ersten tanz tanzen, bevor baby johnny zum ersten mal sieht
08 die undefinierbare speise am teller von dr. jake houseman beim frühstück nachdem er penny gerettet hat
07 max kellermans gespräch mit charles honi coles vor seinem einsatz bei der abschlussshow
06 marjorie houseman tadelt frances am golfplatz wegen unaufrechten stehens
05 neil kellerman zählt auf, was sich im kühlschrank befindet
04 stans witz bei der zaubershow
03 billy kostecki entgleiten die wassermelonen nur fast beim aufstoßen der tür zu dem schmutzigen tänzen
02 hutgeste eines schmutzigen tänzers zur kamera als frances mit billy das erste mal bei den schmutzigen tänzen die tanzfläche quert
01 die schäbige wiese im hintergrund, als baby sich von johnny verabschiedet
10 s. lange emails schreiben, den weltzustand betreffend / vor partys und ähnlichen social events grundsätzlich unangenehm nervös sein
09 mir sachen generell nicht und generell zutrauen (mischung aus totaler selbstunter- und -überschätzung )
08 stundenlang nur kurz x-moto spielen (zur belohnung für dinge wie emailschecken)
07 googlebildersuche "mats hummels"
06 den anspruch haben, software oder unterhaltungselektronik vollständig zu verstehen
05 immer eine kassette / md bereit haben um sendungen / songs mitschneiden zu können (fm4, oder radio im engeren sinn hören)
04 gebannt lesen
03 bei den lieferschein-zetteln, die rezensionsexemplaren beigelegt sind, ein unbestimmtes angstgefühl empfinden wegen deren ausstrahlung von formalität, verpflichtung und business
02 radfahren als sportliche betätigung / zum nachdenken
01 smith-cds hören und in selbstmitleid zerfließen
top ten immer noch
10 es genießen, platten aus der hülle gleiten zu lassen, aufzulegen und den tonarm langsam runterzulassen
09 lange selbstinterviews, den weltzustand betreffend, vor dem einschlafen
08 beim öffnen einer bierflasche: zuerst dran riechen, dann den ersten schluck nehmen
07 fabulous muscles in einem durchhören und sich denken, dass es doch das beste album ist, dass ich kenne
06 die zettel
05. dinge wie abwicklung von überweisungen, ausfüllen von formularen, langfristige perspektiven entwickeln und dergleichen nur ertragen unter der wahrnehmung als nur gespielt
04 niklas luhmann lesen und sich darüber freuen wie witzig er ist
03 sich vom ganzen kleinkram abhalten lassen von den wichtigen dingen
02 immer noch in der provinzstadt wohnen
01 viel zu früh und immer wieder: liebeslieder
crazy stupid love wirklich überraschend witzig und irgendwie auf verworrene art auch irgendwie gut gefunden, warum auch immer. gut ist natürlich ryan eyecandy gosling, nur hätte der mehr screentime bekommen müssen, aber das kann man irgendwie über jeden film sagen. gut außerdem, dass die dialoge ausnahmsweise mal fast gar nicht von aliens verfasst wurden oder nur von solchen, die den screenplaytrick nicht kennen, in dem jemand, weil er nicht gefragt wurde, wie es ihm geht, auf diese frage antwortet als wäre sie gestellt worden, wahrscheinlich um irgendwie einen konflikt zwischen den figuren anzuzeigen oder so was. sehr schön das billy-wilder-mäßige, es sitzen nur leute in den immer gleichen 2-3 szenen und reden zeug, das irgendwie fremd ist und aus einer untergegangenen zeit, aber auch wieder nicht so, dass man gar nichts mehr damit anfangen kann. es fehlen die ganzen vampire, verfolgungsjagden mit schusswechseln, die in hochöfen enden und die zerstückelten leichenteile, aber es macht fast gar nichts und dass ryan gosling doch nicht immer in der selben bar auf aufriss gehen kann, ist sicher auch nur so ein smalltownboy-gedanke. ansonsten vor allem altersmilde oder der schöndenken-gedanke, dass diese geballte heteronormativitäts- und exklusivitäts-semantik doch immerhin interessant anzuschauen ist, man macht sich sonst noch falsche vorstellungen davon, wie oder was dieser mainstream eigentlich so ist. bei großzügigster auslegung wird der bechdel-test dadurch erfüllt, dass das kindermädchen (ein elend, man wünscht sich so sehr, es sei ellen page, aber die welt ist ein grausamer, leerer ort ohne hoffnung und selbst die kleinen freuden bleiben verwehrt) dem aufzupassenden mädchen (qua alter übrigens die einzige nicht sexualisierte figur des ganzen films, wenn das mal nicht telling ist) sagt, dass es nicht schuld ist, dass das gerahmte foto runtergefallen ist (nur, wer ist am foto?), aber das ist alles verständlich und liegt natürlich nur an der figurenkonstellation, es kann da niemand etwas anderes einfallen als ich lasse sie mit den stühlen sprechen, wenn in dem film eine frau mit etwas reden soll, das kein mann ist (an dieser stelle lange überlegungen darüber, was mit der einen szene ist, in der zwei frauen auf ryan goslings übliches let's get outa here mehr zueinander als zu ihm definitely sagen). trotz alledem aber ein sehr schöner film, wahrscheinlich vor allem, wenn man freunde hat, die einen an ryan gosling erinnern, und ein sehr schönes ende, das mich sehr gerührt hat (wenngleich natürlich nichts gegen dirty dancing), das kann aber natürlich auch hormonelle gründe haben. und apropos elend der welt und tanzszenen, es sind ja immer die falschen (und nie ellen page und/oder ryan gosling, wenn man sie mal braucht) bzw. in der realität würde man bei come on eileen natürlich in einen leicht ausufernden vortrag verfallen, der im letzten drittel die vorzüge besonders von searching for the young soul rebels hervorhebt, was naturgemäß aber niemand interessiert, weswegen man das unter anderem auch tun würde, weil man sich selbst ja nicht an ryan gosling erinnert, weswegen die szene natürlich total unrealistisch ist, wobei, was weiß man schon, was die so über dexy's wissen, und das alles, und noch vieles mehr, würde man dann gerne auf facebook zu dem video posten, aber es geht ja nicht, weil es samstag abend ist und dann offenbar wird, dass man samstag abend nichts besseres zu tun weiß, als crazy stupid love und facebook anzuschauen und dann will man natürlich am besten gleich rausgehen und sich aufs fürchterlichste betrinken und tanzen und alles und dann läuft der verdammte film in den kinos der provinzstadt gar nicht mehr und dann gibts es nun wirklich nichts anderes mehr zu tun als run away, turn away, run away, turn away, run awayetc.
ich hatte das als witz reingeschrieben, aber sie haben's drin gelassen: was alf über unsere gesellschaft, ja über die welt, in der er lebt, weiß, weiß er durch telefon und fernsehen (und umgekehrt). (alf, die figur, als reiner text, dessen körper zwar an allem schuld ist, aber nie zwischen die kommunikation treten darf (wie eben immer), alf, die serie, als einfache reflexion, die genauso interessant ist, wie reflexion eben sein kann, das auch noch mit lacan/wittgenstein/haraway lesenetc.).
den ganzen kleinkram so satt haben. den weg ins büro daraufhin wahrnehmen, ob er für eine vampirjagd günstig oder ungünstig ist, damit nur irgendetwas annähernd richtig ist. fast nichts mehr anderes richtig finden, als in bienen- und katzenkostümen durch die straßen zu laufen. und jacken mit fransen an den ärmeln. sich überlegen, wie langweilig irgendein satz ist, in dem irgendjemand sagt, man solle irgendjemand nicht als teil einer statistik wahrnehmen. so wie es ein schlechter schauspieler in einem mittelmäßigen stück sagen würde: nehme mich nicht als teil einer statstik wahr. auch jetzt passt wieder die heiterkeit, und man muss still bei warmem bier und fernsehserien abwarten, bis es wieder besser wird, bis man weniger müde, bis man weniger fertig, weniger leer, weniger angreifbar ist, bis der ganze sozialscheiß wieder spaß macht. sehnsucht nach zufriedenheit, nach lob, nach den guten menschen, nach irgendwas, wo man nicht immer ich-schreien muss, es steht ja alles auf der website. irgendetwas ohne todo-listen. immer weniger machen, ganz wenig, so eine art auflösen. regungsloses liegen bis der schmerz nachlässt. am besten nur mehr die heiterkeit hören oder fernsehen und manchmal bitter auflachen. oder ganz schlechte spiele am handy spielen, zu fleiß. darüber nachdenken, wie langweilig ein satz ist, in dem irgendjemand sagt, wie falsch es ist zu sagen, wir müssten unser leben ändern, denn was geändert werden muss sei die gesellschaft. und die jahreszeit. so wie ein schlechter schauspieler in einem dieser verabscheuenswürdigen stücke sagen würde: wir müssen nicht unser leben ändern, wir müssen das soziale ändern. und die jahreszeit. wir müssen die jahreszeit ändern.aber neinetc.
12. dezember: jedes jahr das selbe, nur noch blöder als zuvor. vorwürfe, selbstmitleid, überforderung. und erschöpfung.
11. november: ein jammertal, es fängt ja gerade erst so richtig an.
10. jänner: wie lange denn noch?
09. feber: ein ende ist in sicht, das ist aber auch schon alles.
08. oktober: der anfang vom ende, ab jetzt geht alles nur mehr den bach runter.
07. september: jetzt geht wieder alles von vorne los. der "heimliche" jahresbeginn, mischung aus tatendrang, bedauern, vergänglichkeit und überdruss. der eine tag, an dem wir prinzessinnen sein dürfen. nach hall fahren. und alle so: schluss mit dem quatsch, jetzt wird geld verdient.
06. märz: hoffnung naht, irgendwie haben wir es ja doch wieder alle überlebt. prosafestival. und saisonende absehbar.
05. april: merkwürdiges zwischending, aber nicht wirklich bedrohlich.
04. mai: in wahrheit macht jetzt schon niemand mehr was, wozu auch. badesaison, liebe, laue abende. auch: falscher juni.
03. august: es wird bald vorbei sein, aber noch dauert es an. pracht. glanz. ohne t-shirt in viel zu heißen wohnungen sitzen und musik hören.
02. juni: the sunlight paints us gold. alles ist möglich. klagenfurt.
01. juli: hitze, exzess, lastovo. seltene momente größten glücks.