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(#) "mein cd-player ist vor vielen jahren kaputtgegangen. ich habe also meine cds in mp3s umgerechnet und die cds anschließend dem antiquariat der berliner straßenzeitung motz geschenkt. 2006 habe ich schließlich meine mp3-sammlung absichtlich gelöscht, bis auf bei lastfm nicht zu findende sachen. das war teil der trennung von besitz. denn selbst eine mp3-sammlung macht noch arbeit, man muss die tracks einheitlich benennen, id3-tags reparieren und back-ups anlegen. lastfm bringt dasselbe ergebnis: es spielt mir musik vor, die ich gern höre, ich muss mich aber nicht mit lästigem besitz herumschlagen. außerdem schützt lastfm vor albernen ansichten wie 'im vergleich zu 1980 ist die musik insgesamt langweiliger geworden', vor denen ja selbst musikchecker nicht gefeit sind"

(kathrin passig in spex #311, s.72ff, interview nicht online)

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(#) qrcode von qrcode.kaywa.com, qrcode vom qrcode von qrcode.kaywa.com

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(#) das angenehme gefühl, daß hier zwei leute das buch geschrieben haben, das jeder schon immer schreiben wollte, nämlich: was in allen meinen büchern steht und auf allen platten drauf ist, die ich je gehört habe, nebst dem, was ich alles dazu denken kann, wird verursacht auch davon, daß hier die dringlichkeit des handelns, der politik als handeln unter zeitdruck, verschwunden ist zugunsten der freilegung des immer schon stattgefundenen, immer noch stattfindenden handelns: dessen, was ohne emphase sowieso passiert und deswegen aber nicht minder politisch oder historisch oder ‚bedeutsam’ ist. s.175

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(#) in den meisten fällen aber stehen namen, bilder und "fußnoten" für die verstärkung der semantik: wo ideen, referenzen auf organisationen und behauptungen wegen ihrer auflösbarkeit und anschließbarkeit an das kommunikationsuniversum nicht in frage kamen, übernahmen namen als die ohnehin eindeutigsten worte die funktion der inhaltlichen fundierung und festlegung. das hatte seine entsprechung in den sitten und gebräuchen im richtigen leben. ganze abende wurden damals mit dem gegenseitigen zurufen von namen verbracht: wer ist besser, elfriede jelinek oder marlon brando, george a. romero oder jean jacques burnel, sempé oder der pyrolator, kaptn nuß oder roy lichtenstein, bazon brock oder chris howland, louis de funès oder diego cortez, james chance oder lee remick, charles mingus oder robert crumb, gaye advert oder désirée nosbusch, gerhard merz oder kathy acker? wer diesem spiel zuzuhören gezwungen war, war oft erstaund über die "oberflächlichkeit", mit der zwei erwachsene menschen... es diente der verständigung im selben sinn wie jive: man ahnte ja jede -nicht ausgesprochene - begründung seines gegenübers, wenn nicht, fragte man nach. die erklärung ging als neue bedeutung in den wortschatz ein. nach und nach entstand eine sprache, die wir beide (und ein paar andere) verstehen, er da hinten nicht. s.233

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(#)

textarbeitsnews i: schönheit von wissenschaftsprosa ja doch: die durch verwirrend gesetzte fußnoten und querverweise erreichten deterritiorialisierunglinien (entropien hätten sie auch als metapher kennen sollen, generell ein schönes bild: gilles und felix sitzen mit humberto und francisco am grab von (bricht ab)

textarbeitsnews ii: ob man einem text auch anmerken dürfe, wann er geschrieben wurde, wo, welches licht gerade auf das notebook geschienen habe (die erinnerung beim wiederlesen alter kapitel), was man gegessen habe, welche sorgen und ängste und sonst noch (bricht ab)

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(#) in der wikipedia müsste ja unter die hohe kunst der hypersemantisierten lakonie sowieso langreiter stehen.

search & destroy

(#) dekontextualisierung-news: wegen zu geringem infowert gestrichen

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(#) soap&skin soundpark session (abt: bildet s&s-content-supporter-groups)

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(#) haare ab, via

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(#) hätte fast noch vergessen, darauf hinzuweisen: die damen vom mmmmm-design-network präsentieren morgen um 21:00 ihre gruppenausstellung "selfmade paradise" im cammerlander (innrain 2), es gibt bands und gäst/innen (z.b. atzgerei) und sonst wohl auch. also jedenfalls: hinkommen, kostjanix

(keep your ear to the ground, the truth is in the soil)

(#) schon schön, wenn sich menschen so viel antun, damit die leute unterhalten werden / es ist so schwer, genügend obst und gemüse zu sich zu nehmen / warum kann mein wochenende eigentlich nicht schon am montag anfangen / milch, die nach wahrheit schmeckt

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(#) oder auch dinge wie: poster an den wänden oder nicht, pi und afx, davor noch smashing pumpkins, die neunziger des vergangenen jahrhunderts ganz allgemein (bricht ab)

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(#) finally draufgekommen, woran mich das piano von dem einen soap&skin-song erinnert: maxi hecker, das dritte von der ersten platte (irgendwas mit over, wind blowing, freezing cold, and empty) (=daher auch die stimmung beim konzert. faszinierend, immer wieder, wie das funktioniert: popmusik, vergisst man einfach nicht, ein akkord und eine gesamte grundstimmung in allen details. wie ein kind das im dunkeln pfeift: der song gehört uns allen und ist immer für uns da, sogar wenn wir ihn schon vergessen haben).

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(#) hinwollen.

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(#)



via

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(#) being an artist you have to free yourself to use symbolism and allegory to reach your goal. and a part of that is compassion and empathy for other people and their situations

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(#)

Der Wecker läutet, man steht auf, macht Kaffee, hört Radio, spült ab, geht duschen, zieht sich an und radelt in die Stadt. Der Wind bläst stürmisch, die Straßen werden von Autos befahren, die Menschen sehen einander und weichen sich gegenseitig aus, man wird also wahrgenommen, ist sichtbar und hat einen KÖRPER, der von einer Böe am Hochhaus Ecke Dorotheenstraße fast vom Rad geblasen wird. Die Aufzugstüre öffnet sich, die Leute steigen ein, benützen Worte, um sich zu verständigen, fahren nach oben, werfen im Büro ihre Mäntel ab und gehen an die Arbeit.

Wie ist soziale Ordnung möglich? Leider habe ich auch das vergessen. Ich versuchte durch Mitvollzug der Gesten und Handlungen vom Vorgang wieder so erfasst und aufgenommen zu werden, dass der Sinn, von dem ich weiß, dass er vorhanden ist, sich mir kurz zeigen würde. Das tat er aber nicht, der SINN blieb weg, ich konnte ihn nicht sehen. Der Computer funktionierte, ich machte Notizen, die mir eine Evidenz eventuell entgegentragen könnten. Die Erkenntnis, den Text, den Grund-übermut, den es braucht, dass man versteht, wie und wozu und warum das alles hier immer so vorgeht, wie es das tut. Beim Meister des Lernens las ich nach, bei Luhmann, überflutet von Gefühlen von Aversion, Renitenz und einer fundamentalen, gerade das Eigene betreffenden Antiaffirmativität, von Wut. Die Theorie sieht für die Erfassung dieser Möglichkeit privative Negierungen vor.

Dass es auch falsch sein kann, zu lernen, wollte ich heute begründen. Von wem man was lernen will, sollte einer wertenden Analyse ausgesetzt sein. Lernen heißt annehmen, dass man selbst irrt, die Welt aber recht hat. Aber die Welt hat nicht immer recht, und vom Schwachsinn der Welt zu lernen, kann auch selber mitverblöden heißen. Diesen Fall gibt es auch. Wenn die Methode der Beweglichkeit und Außenorientierung sich selbst als IDEE zu klar erfasst und idealisiert – der Regen peitschte gegen die Fensterscheiben, der Himmel hatte sich verdüstert. Als ich vom Text hier aufschaute, war es, mitten am Nachmittag, plötzlich schon dunkel geworden.


!!!

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(#) werner geier (1962-2007)

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(#) für gespenster: roisin murphy-interview in der spex im gegensatz zu malo eben schon sehr interessantistisch und musikhörenwollenmachend und denkenwollenmachend und textmachenwollendmachend gefunden (in etwa wie lotmans twittervideo)

woody guthrie

(#) bloglesung nachbericht: extrem zerfahren und unkonzentriert stolpere ich selber durchs erste licht (warum eigentlich?), publikum ist noch abwartend und verständnislos, j., die für philosophil liest, gewinnt mit charmanz alle in den ersten 15 sekunden, dann taucht das funkmikro auf und ich moderiere mich weiter planlos über tscheburaschkas video zu boombaye, die allein das limevalley präsentiert, wie im literaturhaus schon die gewinnerinnen des abends (unprätentiösheit 4-ever, außerdem: andy-borg-content), ex-blogger creekpeople macht das aus seiner sicht einzig richtige und natürlich ist das auch richtig, bis dann lotmans video alles noch einmal kippt: so vorbei ist die blogosphäre gar nicht, text immer noch spannend. die heimlichen hauptthemen des abends (text/körper-verhältnisse, woody guthrie) schälen sich klar heraus. blumenau liest dann über die genau die themen (körperliches live-erleben von musik, schlager im ö-film, todd haynes' dylan-film, er als woodie guthrie) und diskutiert genau so, wie es zu erwarten war, kommt dabei ungemein sympathisch und entspannt rüber. mir gelingt es weder, mich auf irgendetwas zu konzentrieren, noch etwas anderes als die antworten aus ihm rauszukriegen, die zu erwarten sind (neues medium schön und gut, aber auch nicht alles, erst mal abwarten, die alten medien wirds schon weiter noch geben, so viel anders war es früher auch nicht etc.). keine fragen aus dem publikum. wir gehen von der bühne zur bar, wo j. schon wartet um zu sagen, wir hätten die (angedeutete) diskussion zu körper/text-verhältnissen nicht geführt und dass wir sie identitätskonstruktion nennen hätten sollen (ich habe dreimal das weinberger-zitat zitiert). blumenau ist höflich und diskutiert stundenlang mit ihr, ich höre selber zuerst noch zu und dann mit n. und c. über ähnliches. tischfussballgespiele, heimfahren im nightliner, absackerbier bei uns zuhause. fertig und keine zeit für mehr reflexion (aber spannend wärs).

(links zu downloads der videos von tscheburaschka und lotman übrigens auch hier)

termine

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(anita bryant hätte bei früherem bekanntwerden natürlich...
mauszfabrick - 10. Jan, 16:13
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