im ersten licht
(#) ich hätte niemals zusagen dürfen, bei der hochzeit dieser mir sehr wichtigen menschen aufzulegen. dass sie in der turnhalle meiner ehemaligen schule stattfindet, mag ja noch angehen, aber die üblichen verwinkelten gänge der unterbringung und der anreise ziehen mir wirklich den letzten nerv. als equipment steht natürlich nur ein kartenlesegerät zur verfügung, das so irgendwie so direkt an einen verstärker angeschlossen ist. natürlich erkennt es meine sd-karte nicht, auf der alle eigens für heute ausgewählte musik gespeichert ist. c. will mir zu hilfe kommen und ich wühle wild in den cds, weil es ja vielleicht die annimmt. ich werde immer wütender, zum teil weil ich die ganzen schweren platten und die verdammten cds, von denen sich natürlich keine einzige abspielen lässt, mal wieder umsonst mitgeschleppt habe und zum teil weil c. so ruhig ist und bei ihr alles klappt und sie problemlos von der sd-karte musik auflegt, die bei den leuten sehr gut ankommt, und mich durch ihre hilfe aber vom auflegen abhält, denn wenn ich es recht bedenke, hätte ich die ganzen probleme ohne ihre ablenkende ruhe und hilfe gar nicht. dazu kommt noch, dass man hier davon betrunken wird, dass man sich aufregt. ich muss also schnell davonlaufen um irgendwie zur ruhe zu kommen und nicht zu betrunken zum auflegen zu werden. in den üblichen verwinkelten gängen und spindeltreppen wird mir aber erst recht schlecht, zudem ist mir mein kindischer ärger und die flucht peinlich, was, wenn mich jetzt wer findet, oder noch viel schlimmer, niemand findet (aufgew.)
(#) der blaue fuchs mit der verlorenen angriffslust ist nämlich blind, deshalb streicht er so um die menschen, wir sind dann so am ufer und das muss so sein (aufgew.)
c., s. und l. und ich glaube e., und a. und noch einige mehr verdeutlichen ihre handlungsstränge in den gegenwärtigen zeiten so dadurch, dass sie sich in die länge ziehen und eben wie die frisch gekochten tagliatelle, die sie ja auch sind, mal zusammenkleben und sich dann wieder teilen und so frei schwebend im raum schweben, je nachdem wie ihre story arcs eben gerade zusammenhängen oder nicht (aufgew.)
(#) während wir gerade noch so in der unbestimmten flirtphase sind, sagt sie, ich glaube, ich möchte dich mit heim nehmen, und das ist irgendwie nicht so auf eine art, dass ich denke, die denkt aber, ich wäre unbedingt darauf aus und ich bin ja gar nicht so unbedingt darauf aus, sondern das ist von ihr mehr so mutig und herzlich und ihre freundin überlegt dann, ob sie die (den?) mit der (dem?) ich unterwegs bin abschleppt, damit sie hier nicht so allein rumstehen muss und es ist gar nicht so klar, mit wem ich hier eigentlich unterwegs bin, aber ich glaube es ist x. oder eigentlich ist es viel mehr ganz sicher c., aber jedenfalls so ein blick reicht und wir wissen, das ist irgendwie ok jetzt und dann ist das so angenehm und schmeichelhaft, dass das alles schon so klar ist, aber irgendwie nicht blöd und dass die ganze anstrengende hin-und her-phase so wegfällt und wir können damit irgendwie so auf eine fancy art angenehm ganz erwachsen damit umgehen auch vor den anderen irgendwie. und da fällt mir auf, dass sie eigentlich auch ziemlich schön ist, auf so eine art, die wahrscheinlich die anderen jungs irgendwie nicht so heiß finden und das macht sie irgendwie noch viel besser und am nächsten morgen kommt dann ihre familie und ihr vater mütterlicherseits begrüsst mich mit handschlag und ihr vater väterlicherseits nicht, aber der ist eben so und ihre vielen kleinen schwestern haben wohl so eine art crush und schütteln mir auch alle die hand, und dann stellen die sich alle auf einmal vor das pulp fiction plakat (ja, das pulp fiction plakat hängt da eben wie im jedem mädchenzimmer, so perfekt ist es dann eben auch wieder nicht und sogar das ist irgendwie ok gerade, es geht hier doch nicht um perfekt) und stehen mit dem rücken zu mir da und dann wird mir klar: aja, in der richtung ist wohl mekka (aufgew.)
(#) das booklet von a joyful noise durchgeblättert, natürlich alles voller schweinekram (aufgew.)
(
#)
dispositiv (aufgew.) (abt. was anderswo geleistet wird)
(heute z.b. selbst: ich habe die methode zur herstellung von absolut harmonischem konsens in wirklichen konflikten gefunden, die perfekte vereinigung von allen gegensätzen ohne dass ein standpunkt aufgegeben werden muss und noch dazu fühlt sich das am besten von allem an, aber wenn ich jetzt den arm bewege (
aufgew.))
(#) hc strache veranstaltet eine dieser propagandaveranstaltungen und durch ein internes missgeschick werde ich dafür angefragt, dort als fanatischer anhänger im publikum zu sitzen, um an den richtigen stellen zu klatschen und suggestive fragen zu stellen. die üblichen einflüsterer, mit denen ich mich berate, sagen, dass ich die verantwortung habe, dort hinzugehen um die veranstaltung an entscheidenden stellen empfindlich zu stören, wenn ich schon mal die chance dazu habe. meine angst vor körperlicher gewalt als folge tun sie als gegenstandslos ab. ich sitze also in diesem saal und hc strache hat als besonderen gastreferenten barack obama gewinnen können. ich sitze nur 2-3 reihen hinter obama und sehe, wie dessen assistent, der direkt hinter obama sitzt, bei jeder aus dem publikum gestellten frage in obamas brusttasche greift, um von den dort befindlichen kärtchen jenes nach vorne zu legen, auf dem die unabhängig von der frage nach ermessen des assistenten gerade passende, im vornherein fix vorbereitete message in stichworten notiert ist. bei einer besonders gehässigen frage verweist obama auf einen weiteren stargast: bill clinton, der von hinten nach vorne kommt, sich neben mich setzt und die frage beantwortet, indem er ebenfalls von den ihm von obamas assistenten zugesteckten kärtchen abliest. beim aufstehen vergisst bill clinton die kärtchen auf seinem platz, sodass ich ihn an der schulter antippe und sie ihm unauffällig zustecke und so habe ich immerhin schon mal bill clinton berührt. aber es kommt noch besser, bei einer weiteren frage wird hillary clinton als gaststar vorgestellt, diese wirklich, wie mir gerade auffällt, ungemein attraktive, fast schon übertrieben einnehmend wirkende junge frau. hillary clinton vergisst wie bill ihre kärtchen und dadurch, dass ich sie ihr unauffällig zustecke, ist der kontakt schon mal hergestellt, weswegen c. und ich dann wohl auch zu den handverlesenen teilnehmer_innen des anschließenden workshops mit hillary (es wird jetzt geduzt) zählen. hillary hat in den 1980ern den legendären text cars and people geschrieben, der ausgehend vom verhältnis von autos und fussgängern das verhältnis zwischen technik und menschen und eigentlich kultur und natur oder eigentlich eben unsere gesellschaft so präzise beschreibt wie kein zweiter text. zufällig wurde dieser text wieder abgedruckt in der aktuellen ausgabe der ottakringer bezirkszeitung die strasse, weswegen wir naturgemäß in wien sind um die im text beschriebenen verhältnisse in der realität nachzuvollziehen. hillary stellt so merkwürdige suggestivfragen, wobei mir nie klar ist, worauf sie hinauswill, aber da sonst niemand was sagt, antworten c. und ich eben immer was uns als erstes einfällt. das verhältnis wird dadurch entspannt, dass hillary, wie viele nicht wissen, in wien studiert hat und darum österreichische umgangssprache sehr gut versteht und auch nicht irgendwie albern findet. wir sind zunehmend faszininiert von dieser unfassbar attraktiven, intellektuellen, bescheidenen jungen frau, die hillary eigentlich ist (aufgew.)
ich habe nun wirklich anderes zu tun, aber jetzt, wo ich schon am feld stehe und gerade angepiffen wurde, kann ich die englische fussballnationalmannschaft der herren auch nicht mehr im stich lassen. verwirrend ist, dass an der stelle von gerrard irgendwer spielt, den ich nicht kenne und statt rooney weder welbeck noch carroll, sondern ein gewisser hutchingson, ein eher plumper brocken, der die ganze zeit am 16er im abseits rumsteht. es erfolgen noch mehrere wechsel, wobei einer der eingewechselten spieler früher in der frauennationalmannschaft (?) spielte und durch besonders exzentrentische spielweise auffällt, wie ein kurzer einspieler erklärt. mein problem besteht vor allem darin, dass ich die von allen anderen auswendig gelernten tabellen aufgrund meines doch eher spontanen einsatzes weder kenne, noch auswendig lernen konnte, denen zu entnehmen ist, wer nach diesen ganzen wechseln auf welcher position spielt. ich muss dem verhalten der anderen entnehmen, was meine aufgabe ist. ich pendle mich dann auf eine irgendwie in die mitte verrutschte lahm-position ein, wobei ich die arbeit der defensiv völlig abgemeldeten doppel-4er auch noch übernehmen muss und zwei, drei doch recht spektakuläre ausputzer abliefere, was auch nötig ist, da hart irgendwie so eher abwesend ist bzw. eben nicht vorkommt. es steht also sehr lang 0:0 und ich befürchte schon, dass das sehr langweilig wird, aber dann beginnt england auf einmal offensiv zu spielen und ich laufe bei den kontern natürlich mit. es ist aber sehr schwer, pässe nach vorne zu spielen, weil hutchingson immer im abseits steht. ich versuche es also über die linke flanke, was auch deswegen gut ist, weil die kamera dort näher ist und passe eben nicht zu dem exzentrischen wechselspieler oder hutchingson, sondern zu diesem mir bisher noch gar nie aufgefallenen spieler, der kurz hinter dem 16er völlig frei steht und der den flach gepassten ball volley in der luft annimmt und unhaltbar ins netz zimmert. als ich ihm zum torjubel entgegenlaufe, fällt mir erst auf, wie unfassbar attraktiv er ist und dass da doch eine ganz besondere connection zwischen uns besteht, aber wahrscheinlich empfinde das mal wieder nur ich so. als wir uns umarmen und er sehr gut riecht und ich aus der nähe seine ebenmäßigen züge, sein dichtes, dunkles haar und den irgendwie gerade richtigen vollbart sehe und er in seiner ruhigen bescheidenheit mir alles wesentliche zum gelingen des tores zuschreibt, würde ich ihn gerne küssen, aber vor den ganzen kameras geht das doch leider nicht. naja, hauptsache, wir haben so gut wie gewonnen (aufgew.)
(#) das ist mal schnell gegangen, drei stunden zug und schon am meer, diese herrliche bucht, gleich mal ein paar pics für fb machen damit daheim im regen alle neidisch sind. und da vorne ist auch schon die fähre und die verschiedenen container für verschiedene zwecke und der fahrkartenschalter und der mann hinter dem schalter sagt so sarkastisch really als ich ihm mein ziel nenne und ich überlege, ob es daran liegt, dass hier nur die eine fähre ablegt, die soundso nirgendswo sonst hinfährt oder ob ich wieder mal irgendetwas falsch gemacht habe. naturgemäß kann man nicht mit euro zahlen und das hätte ich ja kommen sehen müssen bzw. das habe ich auch kommen sehen, weil c. zwei tage vor mir schon hier war und mir das sicher gesmst hat, also weiß ich das doch alles längst aufgew.
(mal wieder etwas, für das es, nunja, eine sprache gibt, schade eigentlich)
(#) ich bin also julia schramm und der streit mit christopher lauer darüber, ob zynismus oder unverbrüchlicher glaube an das gute besser ist, muss durch eine verfolgungsjagd auf leben und tod entschieden werden. zum glück finde ich unterschlupf bei dieser reizenden schwerhörigen älteren dame, die sich dann aber als das big bad der staffel und damit meine direkte gegenspielerin im kampf böse gegen gut entpuppt und mich aus dem fenster wirft. nur im letzten moment und dank dieser zeitlupenszenen gelingt es mir, ihr handgelenk zu fassen und die situation dermaßen umzukrempeln, dass sie durchs fenster zu tode stürzt. aber natürlich stirbt nur ihr derzeitiger avatar und jetzt kommt der zeitsprung in die 80er-jahre, weil das zur zweitwichtigsten gegenfigur besser passt als diese 60er-retrohölle von schramm und die zweitwichtigsten figur bin dann auch wieder ich, obwohl der figur nicht klar ist, dass sie so wichtig ist und so gehe ich dann durch dieses autofreie italienische bergdorf mit den reizenden bars und den neonlichtern und stehe im mercato dem bösen schlechthin gegenüber, diesmal in gestalt eines normalen supermarkteinkäufers. zum glück bekomme ich rechtzeitig raus, dass ich die gestalt des bösen willentlich verändern kann und verwandle den endgegner zuerst in einen hund und dann in einen krautkopf. den zerreiße ich in lauter kleine stücke, die ich weit verstreue, so braucht das böse zeit um sich zu reformieren (und dass zwei krautblätter in den brandneuen pool des stolzen familienvaters fallen, war keine absicht) und mir bleibt zeit, um endlich zu dieser party von julia schramm zu gehen in deren zwar vom bösen zerstörten 60er-retro-höllenwohnung, aber was soll es, das überstehen des bösen muss gefeiert werden. dann wird es wieder komplizierter mit den zeitebenen und wahrscheinlich ist das eine backstory, aber jedenfalls war ja klar, dass c. nur auf mich gewartet hat bei dieser anderen (derselben?) party in dieser anderen zeitebene, das muss jetzt revealt werden, damit die zuseher/innen das folgende (bzw. frühere? gleichzeitige?) verstehen, und dann (aufgew.)
(#) die üblichen wirren szenen, fahrräder, sperrmüll, familie, und dann noch keinen text für die lesebühne, wobei ich einen englischen brauche wie die letzten male immer mit dieser schauspielerin (?), damit sich h., der zu besuch ist, nicht langweilt. was aber sowieso viel wichtiger ist: a. macht bei diesem kirgisischen (oder ist es doch in kasachstan?) filmfestival mit und die idee ist, dass sie einen film nur mit found footage von mir macht, aber eben nicht genau sagt, was zu sehen sein wird und um nicht irgendwie dings zu wirken sage ich natürlich blanko zu, habe aber große sorgen, dass das doch peinlich oder dings wird, wer weiß schon, was sie da auswählt und dann sind es aber drei so bildschirme, auf denen ich im rahmen der schulskiwoche in skigruppen im nebel stehe und zugleich bin ich aber "krank" und in der herberge geblieben und dann eben noch mehr nebel, wirbel, schnee, wahrscheinlich unfälle und katastrophen, aber vor allem nebel. und die musik dazu ist gut, mozart oder aphex twin oder so. während ich das ansehe und ganz
ergriffen bin von der schönheit reicht mir die andere a., mit der ich das so ansehe, eine wurst und da bemerke ich erst meinen hunger und beiße ein großes stück ab und nach dem schlucken bemerke ich, dass ich soeben wurst gegessen habe und mir wird erst mal ein bisschen schlecht, aber irgendwie ist es dann auch egal. die reise nach kasachstan (oder doch kirgisistan) ist dann naturgemäß sehr schwierig, die hotelsituation ist eben schwierig, alles verwinkelte gänge und zimmer, schwieriges servicepersonal, die badezimmer sind immer so zwischen vorzimmer und bett angebracht und da ist schon wieder der ausgang, hinter diesem weiteren bisher unbemerkten zimmer, durch das ich hier überhaupt erst hineingekommen bin, überhaupt ist das alles so verworren, die take-away-fressstände bieten noch mehr wirres zeug an und dazu kommen noch diese anstrengenden "gespräche" mit der älteren der beiden kirgisischen schwestern, ich kann das ja alles verstehen, dass sie es so schwer gehabt hat, sage ich, aber irgendwann muss man auch einfach selber anfangen, es besser zu machen, denn sonst wird einfach überhaupt nichts besser und wir beide wissen, wie ich das meine, und so ist dann auch irgendwie (
aufgew.)
(und danach ich so:
ach unterbewusstsein, c'mon, really?)
(und dann so: ungefähr noch tausend mal die
kennedy-willow-date-szene ansehen, und das: vollkommen unrelated)
(#) ich muss wieder zur schule gehen bzw. irgendwie hat sich das so angefangen und jetzt kann ich auch einfach nicht mehr nicht hingehen. dabei muss ich doch arbeiten und habe gerade in meiner freizeit auch wichtigeres zu tun, wie soll sich das jemals ausgehen (aufgew.)