im ersten licht
(#) die von disney produzierte hitchcock-verfilmung der kafka-bearbeitung eines grimm-märchens hält, was sie verspricht. das liebespaar fährt mit einem tonnenförmigen wohnwagen zu einer einsamen hütte in den bergen, diverse troubles mit bären und pferden, und dem sohn, der eigentlich ein neffe ist, all das hat natürlich in erster linie symbolische bedeutungen, ist aber ziemlich graphisch umgesetzt (aufgew.)
(#) ich muss nur noch ein schönes theme finden, dann komme ich mit meinem neu angelegten tumbrl young men looking at female scientists gewiss ganz groß raus. die suche nach einschlägigen bildern wie das einstellen eines themes am mobiltelefon (ein warnhinweis warnt mich, dass bei der mobilversion die darstellung der vorschau von der tatsächlichen vorschau abweichen kann) gestalten sich hingegen doch überraschend schwierig (aufgew.)
(#) ich bin also in köln, es ist wie immer sehr schwierig, verschiedene, mir augenscheinlich nur zum teil bekannte verstrickungen sind zu beachten, es erzählen verschiedene leute wichtige sacheverhalte, erlebnisse und ihre jeweiligen einschätzungen davon. neben der nahwelt sind noch einige von deren freund_innen und bekannten anwesend, die mir zum teil nur oberflächlich bekannt sind und zum teil auch gar nicht, obwohl ich sie sicher kennen sollte, aber natürlich erinnere ich mich wie stets nie daran, wer jetzt wer ist. hunger spielt eine rolle, aus gründen der höflichkeit muss aufs essen aber zumindest vorerst verzichtet werden, sieht man mal von den kleinigkeiten ab, die sich diese eine mir unbekannte junge frau immer wieder vom buffet holt, was ich ihr dann nachmache, aber schlechten gewissens. in der diskussion mit t. (warum auch immer die jetzt ausrechnet hier anwesend ist) beginnt mir die anstrengung langsam definitiv zu viel zu werden, aber da stellt sich heraus, dass ich ab jetzt doppelt vorhanden bin, denn zeitgleich gibt es nämlich zuhause in der provinzstadt ein weiteres ich, das sich nur um meine eigenen verstrickungen und interessen kümmern kann, während ich hier ein extralife-ich bin, das ausschließlich für die belange anderer zur verfügung steht. aus der perspektive meines selbstlosen extralife-ichs erlebe ich es als ausgesprochen angenehm, dass ich endlich vollkommen nur für die anderen da sein kann ohne dabei an mich denken zu müssen, während mein anderes ich endlich seine vollkommene ruhe vor den anderen hat und komplett ungestört seinen eigeninteressen nachgehen kann (aufgew.)
x. mailt mir eine liste ten things i hate about you. im anschluss daran hat er noch ein (wortwörtlich) einfaches regelwerk dazugeschrieben, das aus dem verhalten anderer, trefflicherer personen ihm gegenüber abgeleitet ist. wenn ich mich stets daran halte, werde ich nie mehr sein missfallen erregen, schreibt er. das ist auch alles ganz einleuchtend und plausibel, ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob er damit wirklich mich meint (aufgew.)
(#) mein erstes album erscheint bei staatsakt, was mich naturgemäß sehr freut, zumal mir noch dazu t. als bandmitglied zugeteilt wurde. wir haben in dem sinn zwar noch nichts aufgenommen oder - um es ganz offen zu sagen - dazu auch weder ideen noch motivation, aber daran wird es schon nicht scheitern. in den räumlichkeiten von staatsakt können wir aus den coverentwürfen wählen. es ist ja nicht so, dass entwürfe jeweils für die platten speziell angefertigt würden, sondern der grafiker entwirft eben so serien, die dann für alle bands gleichermaßen zur verfügung stehen, da werden alle gleich behandelt. schade ist, dass die ganzen süßen reh-bilder für mich leider nicht mehr passen, wie die zuständige fachkraft (interessanteweise s.) uns erklärt, aber das sehe ich natürlich ein. kill your darlings, rufe ich aus und wähle (trotz einer selektion sehr gut getroffener sportlicher fahrradfahrer, die bei genauerem hinsehen die türen sind) eine kaffeetasse, über der so eierschalen schweben, denn das wird dann ja hinterher vom grafiker noch auf ein ausgeblasenes hühnerei aufgemalt, dieses zerdrückt und das ganze eingescannt (darum heißt es ja auch entwurf), und so ist das angenehm meta und es lässt sich in meinem lyrikband, den wir ja doch als ausgangsmaterial für die songs nehmen werden, eben doch vieles auf kaffeetassen beziehen, das sehe ich vom künstlerischen standpunkt her alles ein, denn ich will mich ja auch weiterentwickeln. dann fällt dem zuständigen aber doch noch dieses ungemein süße katzencover auf und damit ist die sache ja wohl klar. nach der mittagspause gestaltet sich der rückweg zum studio aufgrund der schneemassen doch als beschwerlich und mir und t. ist nicht einsichtig, warum der uns begleitende a&r einen umweg über diesen kleinen gipfel gleich neben den staatsakt-büros macht, bis er uns aufklärt: es ist wegen des spaßes, der bei der arbeit nie zu kurz kommen darf. er hat auch sehr viel freude daran und so kommt es eben, wie es wohl immer kommt: stundenlanges klettern und hüpfen und versinken in knietiefen neuschneemassen, das übliche eben. zurück im studio ist die restlichen staatsakt-belegschaft natürlich weniger begeistert von der übermäßigen verspätung, das andererseits von diesen a&rs, die von diesem zurecht verrufenen club in der provinzstadt angeworben werden, auch schon gewöhnt. jetzt stellt sich aber der haken an dem ganzen plattendeal heraus: eigentlich ist es eine aktion der universität der provinzstadt, die das alles bezahlt und für jede professur ein für die lehre geeignetes album bei staatsakt in auftrag gegeben hat. das los entscheidet, dass mein album professor z.s lehre dienlich sein soll und somit ist mir schon mal klar, worauf das wieder hinauslaufen wird (aufgew.)
(dann noch wirres, in dem wir als generäle in den 1920ern die revolution in deutschland planen, aber es geht natürlich fatal schief und ich bin auf allen fotos mit drauf)
(#) es hat sich eben so ergeben, dass k. und ich uns ein hotelzimmer teilen müssen und als wir abends so im doppelbett liegen und ich leif randts leuchtspielhaus lese oder besser gesagt lesen will, sagt k., sie sei nun gerade dabei, sich ein neues finanzielles standbein aufzubauen und zwar mit scherzanrufen und nun sei sie gerade dabei, ein kritisches scherztelefonat mit dem arbeitsamt vorzubereiten und müsse dafür ihre körbchengröße wissen. k. zeigt mir also ihre brüste, damit ich ihr sagen kann, welche größe sie hat und ich frage mich, warum sie das nicht selbst weiß und mir zutraut, das schätzen zu können und weiß nicht, was ich sagen soll (aufgew.)
(#) so eine reportage über die sweatshops von bekleidungseinzelhandelsketten. weil sie dort nicht filmen dürfen, zeigen sie eben verschiedene anziehsachen in den regalen und nennen deren preise, bei denen sich eins soundso schon denken kann, wie die hergestellt werden. was dann ins bild kommt, ist nicht weniger als das perfekte hemd, nur ein halber farbton vor schwarz, mit den perfekten paspeltaschen und den exakt richtig langen und breiten fransen an der rückenpaspelierung, die knöpfe der italienischen manschetten angenehm dezent und doch dank kontrastfaden hervorstechend, es ist wohl ein wenig tailliert geschnitten, aber nicht so, dass es zu eng würde. ich komme in einen nachgerade klassischen gewissenskonflikt (aufgew.)
(#) k. reicht mir einen kleinen zettel, auf den ich die antworten auf die fragen was ist web 2.0 sowie was ist öbb schreiben soll. nachdem dies zu ihrer zufriedenheit erledigt ist, beauftragt sie mich, die antworten von a. und diversen weiteren leuten einzuholen. der sinn des ganzen ist, dass wir damit die vorausscheidung zum großen ö1-quiz gewonnen haben, eine art mischung aus autorennen in der haller altstadt und eben ratequiz. unser team in e.s auto besteht aus x., m., n. und mir und vor allem dank x.' fahrkünsten und m.s allgemeinwissen gewinnen wir noch vor w. und a., die als zweite bei der sieger_innenehrung sehr säuerlich dreinschauen. k. händigt uns die kränze und den scheck aus und ich überlege, ob mir überhaupt ein teil von dem preisgeld zusteht, da ich im engeren sinn zum sieg ja gar nichts beigetragen habe. k. schreibt mir in anschluss mehrere sehr anzügliche emails, zuerst einmal komme da x.' geburtstagsfeier auf uns zu, an der sie sehr gern teilnehmen, aber nur ungern ohne begleitung dort erscheinen würde und dann würde es sich noch vorher anbieten, dass ich sie einmal besuchen und dabei mein blog mitnehmen könne. es folgen dann noch mehrere allgemeine einschlägige anweisungen (aufgew.)
(#) wir fahren also doch mit e. und s. auf urlaub, musik, offene fenster, hitze, erschöpfung und heitere gelassenheit, aufregung und das leder der rückbank triggert kindheitserinnerungen an das erste auto meiner eltern, darauf ein déjà-vu: diese erinnerung in diesem auto war doch schon einmal (aufgew.)
sehr freut uns das geschenk meiner mutter, die kleine schwarze maus in dem terrarium, für das sie also den mais, die kresse und die anderen pflanzen auf der fensterbank vorgezogen hat, wie wir vorige woche schon gesehen haben. die maus freut sich ebenfalls über die versteckmöglichkeiten und essbarkeit ihres habitats, das man praktischerweise an diesem henkel herumtragen kann und dann gräbt sich die maus in den sand ein bis sie mit ihrer schnauze an die glasscheibe stößt (aufgew.)
(#) c. und ich räumen also endlich das regal um, finden dabei ganz viele alte gegenstände, die wir mit großer gelassenheit und freude endlich endgültig wegwerfen können. wir sind sehr euphorisch darüber, den ganzen kleinkram endlich los zu sein. es wird so viel platz für neues frei, nur leider nicht in den unteren bereichen, die unpraktischerweise schwer zugänglich sind. dann tauchen auch wieder sehr viele emotional und praktisch betrachtet wichtige gegenstände auf (das rosa telefon beispielsweise ist eine teekanne, über die sich c. über alle maßen freut) (aufgew.)
(abt.: langsam wird es albern)
(#) a. und ich müssen mit zu f.' stunde bei der psychoanalytikerin, weil das alles sonst keinen sinn macht. zu diesem zweck werden wir in ein sehr leichtes tschechisches militärisches mehrzweckfahrzeug gezwängt, worin wir streng genommen viel zu wenig platz haben, aber das muss so sein, damit wir in die richtige stimmung versetzt werden (dennoch komme ich nicht umhin, es unpassend zu finden, mit einem kraftfahrzeug durch die praxis zu fahren). um alles noch schlimmer zu machen, muss ich das gespräch eröffnen, weiß aber nicht, was zu sagen angemessen ist. ich bin irritiert darüber, dass ich irritiert darüber bin, dass die psychoanalytikerin, die recht eigentlich ein psychoanalytiker ist, so übertrieben viel makeup trägt, aber der eyeliner ist wirklich ausgesprochen schlampig gezogen, insofern geht mein unbehagen wohl in ordnung, so versuche ich mir die situation irgendwie angenehmer zu denken. wir liegen so am boden und die ständigen tollpatschigen unsittlichen annäherungsversuche des psychoanalytikers werden mir immer unangehmer. er hört gar nicht richtig zu und unterbricht f. ständig und wirft f. vor, dass er nicht zuhören kann und ihn nie ausreden lässt. es stehen briefbeschwerer und brieföffner sowie andere gegenstände und gewaltpotential im raum, aber beim heimweg erzählt mir f. irgendwelche frühkindlichen erlebnisse mit einer gewissen elena. ich bin zwar sehr gerührt und erfreut über seine offenheit, aber verstehe schon längst nicht mehr, was das alles eigentlich soll und irgendwie ist es mir auch ein bisschen egal. da kommt p. daher, der augenscheinlich mit f. gut befreundet ist und so tut, als ob er mich nicht kennt. es beginnt sehr anstrengender smalltalk (aufgew.)