im ersten licht
(#) der sänger sting ist bekanntermaßen bekannt dafür, extrem gewaltätig, machistisch und leicht reizbar zu sein, zudem umgibt er sich mit sehr gewaltbereiten schlägertrupps. da er die provinzstadt besucht, wollen x. und s. ihn deshalb mit wasserbomben bewerfen, wie angekündigt flaniert der eitle und verabscheuenswürdige sänger mit seiner entourage die einkaufsstrasse entlang, ich stehe an einem imbissstand in einer seitengasse und trinke ein bier und beobachte die szene, dann geht alles sehr schnell, es bleiben nur einzelne bilder, x. und s. werfen von ihrem versteck aus die wasserbomben, werden aber sofort von den bodyguards und anderen rowdys inklusive sting gefunden und brutalst zusammengeschlagen, zivilcouragierte passanten wollen helfen, werden aber ebenfalls mühelos überwältigt, sofort stürmen unzählige polizisten die szene und versuchen die opfer von den tätern zu trennen, sind aber zu spät, das kann doch nicht wahr sein, denke ich am imbissstand, bis hierher war doch alles ziemlich egal und irgendwie nicht ernst zu nehmen aber nun sind x. und s. schwer verletzt oder gar tot (aufgew.)
(#) thomas bernhard schreibt mir einen brief, dass er an einem roman namens freutag arbeitet, den er rechtzeitig für das herbstprogramm abschließen wird. ich bin skeptisch, ob daraus etwas wird, wahrscheinlich will er nur wieder geld, denke ich, und wirklich, im nächsten absatz steht es schon, dass er dm 20.000.- will (aufgew.)
(#) ich muss wirklich mal einen längeren blogpost über retrosexismus in tv-serien schreiben, denke ich angesichts dieser neuen serie namens endlage, von der jetzt alle so schwärmen und während c. und vor allen dingen g. wie gebannt vor dem bildschirm sitzen und die zweite episode der ersten season anschauen (zuvor war die lange und umständliche frage zu klären, welche essensreste für wen als proviant dienen sollen und können) überlege ich mir den aufbau meines zu schreibenden blogposts, es beginnt mit der schilderung meiner betroffenheit angesichts einiger szenen in mad men, die ich aber als emanzipativ lesbar bezeichne um damit den niedergang über game of thrones, in dem dies eben nicht mehr der fall ist, bis hin zu diesem neuen endlage-schund zu beschreiben, den jetzt alle immer schauen und über den alle immer reden und den nur ich nicht ertragen kann und diese gliederung macht mich so froh, dass ich doch ein bisschen mitschaue, das grundkonzept ist ja eh nicht so uninteressant, es geht um eine fiktive fernsehserie (natürlich heißt die auch endlage) in den 1920ern (in den 1950ern, glaubt c., dabei ist es an den anziehsachen der leute leicht erkennbar, dass die serie früher spielen muss) und deren auswirkungen auf eine dorfgemeinschaft. es gefällt mir eigentlich nicht, aber ich schaue trotzdem das meiste nach bzw. scrolle halt so durch, interessehalber. c.s und g.s fantum geht so weit, dass sie eine art public viewing von episode drei veranstalten, in dem sie das public viewing der serie in der serie gewissermaßen nachstellen (natürlich schauten die leute das damals gemeinsam am dorfplatz). nach den üblichen problemen mit die sicht verdeckenden heckspoilern, sich lösenden handbremsen und allgemeinen tumulten wechseln wir eine fiktionsebene weiter und befinden uns in der serie, in der wir die fiktive serie ansehen, was die lage für mich nicht unbedingt angenehmer macht, im weiteren verlauf sind hügel zu besteigen um kirchen, historische dorfkerne und andere sehenswürdigkeiten wie sie nun einmal für die toskana typisch sind zu besichtigen. ernst wird die lage beim besteigen eines zuerst gar nicht so steil aussehenden hügels, der doch beinahe hohen tribut von unserer reisegruppe fordert, aber dank meines bergsteigerischen könnens, das mich selbst überrascht, können trotz beinahe senkrechten fels- und eis- und schneewänden und ausgehenden wasservorräten alle zwar erschöpft, aber unversehrt den gipfel erreichen, gerade rechtzeitig zur theaterprobe, schwierigkeiten bestehen nicht nur im nicht-erscheinen sämtlicher akteur/innen bis auf eine von nichts wissende regieassistentin, sondern vielmehr vom stark schwankenden wasserstand. es kann zudem ja niemand sagen, wie es eigentlich gehört und wann wir in diesem blöden schlauchboot aufstehen und unsere texte aufsagen sollen, aber r. und ich sind zuversichtlich, es ist ja noch 1 1/2 stunden bis zur aufführung und irgendwie haben wir bisher alles ja auch immer noch geschafft. angeleitet von der regieassistentin machen wir uns auf die anstrengende suche nach der setlist durch enge, verwinkelte, immer desolatere stiegenhäuser bis wir uns eingestehen müssen, dass das keinen sinn mehr macht. draußen fahren auch schon die panzer und die ganzen übrigen vorboten des chaos vor. zum glück hält ein zug, dem der prinz samt begleitung entsteigt. er ist von überwätligender schönheit und güte, naturgemäß entspreche ich seiner bitte, und schließe mich ihm an. ich fühle, es wird jetzt doch alles gut werden, die präsenz des prinzen gibt unerschöpfliche kraft und unverückbare absolute hoffnung. die unterbringung gestaltet sich hingegen schwierig, eine frechheit, was für elendsquartiere so angeboten werden, wer hat das eigentlich alles organisiert, frage ich mich, aber dann fällt mir ein, dass wir den prinzen samt seiner begleitung ja auch bei uns zuhause auf der couch schlafen lassen können (aufgew.)
ich bin also wegen dieser lesung in wien, das übliche ewige herumhasten mit straßenbahnen, schlechtem wetter und bussen und die enge und umständliche rahmenprogrammterminplanung, mopedfahrt und gespräch mit i., der veranstaltungsort ist schließlich naturgemäß eines dieser zu kulturzentren hochgentrifizierten ehemaligen fabriksareale, also backsteinhäuser, kieswege und ein unverständliches farbiges besucherleitsystem. am weg zur veranstaltung verschlägt es mich in eine in einem backsteinhaus gelegene nebenhalle, in der sich neben einer art coworkingspace verschiedener kram befindet. sehr viel besser ist, dass das rehkitz sich dank der teilweise leicht hervorstehenden backsteine flink über die mauern bewegen kann und das kätzchen zum fangenspielen auffordert. da ich natürlich sofort zuerst einmal ein mobiltelefonvideo davon anfertige, bemerke ich f. erst, als sie am bildschirm auftaucht, meine freude sie zu sehen ist aber naturgemäß nur unwesentlich geringer als jene über die tiere. es stellt sich heraus, dass f. hier voriges jahr im rahmen eines praktikums oder dergleichen (ich verstehe es nicht so genau, weil sie wie stets zu leise spricht, komme aber nicht zu wort um nachzufragen) gearbeitet hat, was für ein zufall. f. gibt dann noch einige daten in den standpc ein und checkt ihre mails und mir fällt auf, wie gut ihre kleidung farblich mit ihren accessoires abgestimmt ist und wie gut überhaupt ihr gesamtoutfit zur inneneinrichtung hier passt, ermahne mich aber, bei der sache zu bleiben. es geht dann um die weitere abendgestaltung, zumal ich nach meiner lesung dringend alibi-verpflichtungen brauchen werde (und so häufig sieht man sich ja dann auch wieder nicht). f. hat jedoch bereits anderweitige verpflichtungen, druckst zuerst ewig herum, um dann doch damit herauszurücken, dass sie noch mit l. verabredet sei, mit der sie seit monaten ein verhältnis habe, was sie mir zuerst nicht sagen haben wolle aus angst, ich könnte daran anstoß nehmen, was naturgemäß nicht der fall ist, aber schlagartig wird mir so einiges klar (speziell was fadenscheinige absenzen sowie ausreden in den letzten monaten angeht) und ergibt alles einen sinn. ich bin sehr erfreut und sage exzellent und herzliche gratulation, f. (aufgew.)
(#) im zuge des umzugs stoße ich auf meine alte volksschulwerkmappe. beim durchblättern stolpere ich über einige blätter, die der augenscheinlich dem werkunterricht angeschlossenen sexualkunde-einheit zuzuordnen sind. ich habe seither nie mehr daran gedacht, aber jetzt erinnere mich als wäre es gestern gewesen: die stunde beginnt damit, dass wir mit einem test unsere sexuelle identität und orientierung feststellen. der test besteht eigentlich nur darin, ein paar multiple-choice-fragen zu einem offen gesagt recht häßlichen blumenstrauß anzukreuzen. die auflösung ergibt naturgemäß und mit erschlagender eindeutigkeit, dass ich ein lesbisches mädchen bin. die klasse wird im weiteren verlauf in buben und in mädchen geteilt und in diesen gruppen werden uns die weiteren details erklärt, wir mädchen finden uns natürlich im raum für textiles werken neben der direktion ein. einerseits bin ich zwar irgendwie erleichtert und unaufgeregt, denn ich kann ja nichts dafür, es war doch nur der test, der nur objektiv festgestellt hat, was eben sache ist, aber andererseits bin ich mit der situation doch irgendwie überfordert. ich merke schon, dass die anderen mädchen, allen voran n., sich mir gegenüber merkwürdig verhalten und darum erkläre ich ihnen, dass sie doch keine angst haben müssten, nur weil ich lesbisch sei, würde ich jetzt nicht gleich über sie herfallen. in all dem wundere ich mich sehr über mein doch ziemlich souveränes verhalten und frage mich, wie ich dazu komme, hier jetzt irgendwie souverän sein zu müssen, denn immerhin habe ich selbst gerade erst erfahren, dass ich ein 10jähriges lesbisches mädchen bin. dann verstehe ich, dass n. eigentlich selbst gern lesbisch gewesen wäre, um etwas besonderes zu sein, aber das ist sie laut test nun einmal nicht, was will man machen. mit unterdrückter schadenfreude höre ich zu, wie uns die entsprechenden vorgänge beschrieben werden, dann ist die stunde aus, und ich lese die zusätzlichen hinweise bei der auswertung des tests: natürlich sei ein solcher test nicht zu 100% zuverlässig, fehler könnten sich immer einschleichen, besonders den homosexuellen kindern sei also geraten, es dann - natürlich sehr viel später erst wenn die zeit dafür gekommen sei - zuerst einmal mit nicht gleichgeschlechtlichen partner/innen zu probieren, denn vielleicht sei das ja auch nur so eine phase und ginge damit wieder vorbei. ich bin eigentlich mehr amüsiert als wütend und auch nicht besonders überrascht, denn immerhin ist dies das österreichische schulsystem der frühen 1990er und wundere mich weiter sehr darüber, wie wenig mich das verletzt, es darf ja nicht vergessen werden, dass ich immer noch ein gerade erst 10jähriges mädchen bin. als zusätzlichen hinweis für die eltern wird noch ein rezepttipp angeführt: mit einem kuchen mit einer dreifachen teigschicht und viel erbsen kann eine solche phase häufig auch noch abgewendet werden (es ist den formulierungen deutlich anzumerken, dass sie im bewusstsein geschrieben wurden, dass homosexualität nicht mehr offen als krankheit bezeichnet werden darf, die formulierenden sie aber sehr wohl dafür halten). meine verwunderung über mein darüberstehen wächst. im anschluss steht noch eine art wandertag zum schulschluss bevor. mit diesen blöden blumensträußen, an denen alle alles natürlich auf den ersten blick erkennen, marschieren wir durch die straßen. ein bisschen unangenehm ist mir das alles jetzt zwar schon, aber einerseits freue ich mich ein bisschen darauf, meinen eltern diese lächerlichen hinweise zu zeigen und andererseits ist mir jetzt soundso alles egal, jetzt, wo es der test ans licht gebracht hat (aufgew.)
(
#) da es sich so gut trifft, fährt s. also mit zur insel l., bei der ankunft fällt ein bau befindlicher riesiger hotelkomplex ins auge. wir wollen uns davon die laune nicht trüben lassen, wenngleich uns die entwicklung doch sehr erstaunt, zumal im naturpark. bevor wir die mühen des zeltaufstellens auf uns nehmen, gehen wir naturgemäß baden inklusive schwimmen bis zu
insel u., zurück am campingplatz begrüsst v. (die chefin) c. und mich naturgemäß überschwänglich und besteht darauf keine formalitäten abzuwickeln, während der ihr unbekannte s. name, adresse und ankunftsdatum hinterlassen muss. da die verständigung zwischen s. und v. sich aufgrund der noch ungünstigeren sprachkenntnis-kombination schwierig gestaltet, muss er dies alles selbst aufschreiben, was sich schwierig gestaltet, da er aufgrund dieser schneideverletzung an der rechten hand einen gips tragen muss. wir gehen also schon mal voraus, während s. dann vorschlägt, einen besonders geeigneten zeltplatz zu suchen und da wir ja nicht besonders obergescheit daherkommen wollen, nur weil wir es tatsächlich besser wissen, lassen wir ihn gewähren. am schlussendlich auserkorenen zeltplatz müssen wir mit entsetzen feststellen, dass dieser erstens meilenweit von der rezeption = bar entfernt ist und sich zweitens in einer art überdachten lagerhalle befindet, was s. als besonderen vorteil hervorhebt. e. hat dort ebenfalls bereits auf uns gewartet und so wird kein widerspruch gewagt. es ist nun also an mir, den an der rezeption gleichzeitig noch die formalitäten abwickelnden s. von dort abzuholen. auch wenn ich weiterhin um fassung bemüht bin und insgeheim noch hoffe, diesen furchtbaren zeltplatz (der gewiss zu einem furchtbaren urlaub führen wird) noch abwenden zu können, lässt sich schwer leugnen, dass der von s. gefundene lagerhallenplatz doch recht hoch am berg h. gelegen ist und der rückweg durch diesen erlebnispark führt, der eben so angelegt ist, wie es die deutschsprachigen touristen halt mögen, für die also diese strikte trennung der wege gemacht wurde in solche, die für das spazieren gehen, solche, die für das bergauf joggen und solche, die für das fahnenschwenken gedacht sind. die mir entgegenkommenden fahnenschwenker rügen mich dementsprechend und auf deutsch, da ich ja bergab laufe statt bergauf fahnenzuschwenken, wie es auf diesem weg vorgesehen ist. am ende nützt aber soundso alles nichts, ich muss den shuttlebus nehmen, es ist die reinste hölle, riesige in bau befindliche hotelkomplexe, lagerhallen, shuttlebusse, endlich komme ich bei der rezeption an, wo s. die formalitäten längst erledigt habend ein schläfchen hält und dann begreife ich erst, dass ich seinen alptraum geträumt habe und in wahrheit alles eh wie stets und also wunderbar ist (
aufgew.)
(#) die von disney produzierte hitchcock-verfilmung der kafka-bearbeitung eines grimm-märchens hält, was sie verspricht. das liebespaar fährt mit einem tonnenförmigen wohnwagen zu einer einsamen hütte in den bergen, diverse troubles mit bären und pferden, und dem sohn, der eigentlich ein neffe ist, all das hat natürlich in erster linie symbolische bedeutungen, ist aber ziemlich graphisch umgesetzt (aufgew.)
(#) ich muss nur noch ein schönes theme finden, dann komme ich mit meinem neu angelegten tumbrl young men looking at female scientists gewiss ganz groß raus. die suche nach einschlägigen bildern wie das einstellen eines themes am mobiltelefon (ein warnhinweis warnt mich, dass bei der mobilversion die darstellung der vorschau von der tatsächlichen vorschau abweichen kann) gestalten sich hingegen doch überraschend schwierig (aufgew.)
(#) ich bin also in köln, es ist wie immer sehr schwierig, verschiedene, mir augenscheinlich nur zum teil bekannte verstrickungen sind zu beachten, es erzählen verschiedene leute wichtige sacheverhalte, erlebnisse und ihre jeweiligen einschätzungen davon. neben der nahwelt sind noch einige von deren freund_innen und bekannten anwesend, die mir zum teil nur oberflächlich bekannt sind und zum teil auch gar nicht, obwohl ich sie sicher kennen sollte, aber natürlich erinnere ich mich wie stets nie daran, wer jetzt wer ist. hunger spielt eine rolle, aus gründen der höflichkeit muss aufs essen aber zumindest vorerst verzichtet werden, sieht man mal von den kleinigkeiten ab, die sich diese eine mir unbekannte junge frau immer wieder vom buffet holt, was ich ihr dann nachmache, aber schlechten gewissens. in der diskussion mit t. (warum auch immer die jetzt ausrechnet hier anwesend ist) beginnt mir die anstrengung langsam definitiv zu viel zu werden, aber da stellt sich heraus, dass ich ab jetzt doppelt vorhanden bin, denn zeitgleich gibt es nämlich zuhause in der provinzstadt ein weiteres ich, das sich nur um meine eigenen verstrickungen und interessen kümmern kann, während ich hier ein extralife-ich bin, das ausschließlich für die belange anderer zur verfügung steht. aus der perspektive meines selbstlosen extralife-ichs erlebe ich es als ausgesprochen angenehm, dass ich endlich vollkommen nur für die anderen da sein kann ohne dabei an mich denken zu müssen, während mein anderes ich endlich seine vollkommene ruhe vor den anderen hat und komplett ungestört seinen eigeninteressen nachgehen kann (aufgew.)
x. mailt mir eine liste ten things i hate about you. im anschluss daran hat er noch ein (wortwörtlich) einfaches regelwerk dazugeschrieben, das aus dem verhalten anderer, trefflicherer personen ihm gegenüber abgeleitet ist. wenn ich mich stets daran halte, werde ich nie mehr sein missfallen erregen, schreibt er. das ist auch alles ganz einleuchtend und plausibel, ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob er damit wirklich mich meint (aufgew.)
(#) mein erstes album erscheint bei staatsakt, was mich naturgemäß sehr freut, zumal mir noch dazu t. als bandmitglied zugeteilt wurde. wir haben in dem sinn zwar noch nichts aufgenommen oder - um es ganz offen zu sagen - dazu auch weder ideen noch motivation, aber daran wird es schon nicht scheitern. in den räumlichkeiten von staatsakt können wir aus den coverentwürfen wählen. es ist ja nicht so, dass entwürfe jeweils für die platten speziell angefertigt würden, sondern der grafiker entwirft eben so serien, die dann für alle bands gleichermaßen zur verfügung stehen, da werden alle gleich behandelt. schade ist, dass die ganzen süßen reh-bilder für mich leider nicht mehr passen, wie die zuständige fachkraft (interessanteweise s.) uns erklärt, aber das sehe ich natürlich ein. kill your darlings, rufe ich aus und wähle (trotz einer selektion sehr gut getroffener sportlicher fahrradfahrer, die bei genauerem hinsehen die türen sind) eine kaffeetasse, über der so eierschalen schweben, denn das wird dann ja hinterher vom grafiker noch auf ein ausgeblasenes hühnerei aufgemalt, dieses zerdrückt und das ganze eingescannt (darum heißt es ja auch entwurf), und so ist das angenehm meta und es lässt sich in meinem lyrikband, den wir ja doch als ausgangsmaterial für die songs nehmen werden, eben doch vieles auf kaffeetassen beziehen, das sehe ich vom künstlerischen standpunkt her alles ein, denn ich will mich ja auch weiterentwickeln. dann fällt dem zuständigen aber doch noch dieses ungemein süße katzencover auf und damit ist die sache ja wohl klar. nach der mittagspause gestaltet sich der rückweg zum studio aufgrund der schneemassen doch als beschwerlich und mir und t. ist nicht einsichtig, warum der uns begleitende a&r einen umweg über diesen kleinen gipfel gleich neben den staatsakt-büros macht, bis er uns aufklärt: es ist wegen des spaßes, der bei der arbeit nie zu kurz kommen darf. er hat auch sehr viel freude daran und so kommt es eben, wie es wohl immer kommt: stundenlanges klettern und hüpfen und versinken in knietiefen neuschneemassen, das übliche eben. zurück im studio ist die restlichen staatsakt-belegschaft natürlich weniger begeistert von der übermäßigen verspätung, das andererseits von diesen a&rs, die von diesem zurecht verrufenen club in der provinzstadt angeworben werden, auch schon gewöhnt. jetzt stellt sich aber der haken an dem ganzen plattendeal heraus: eigentlich ist es eine aktion der universität der provinzstadt, die das alles bezahlt und für jede professur ein für die lehre geeignetes album bei staatsakt in auftrag gegeben hat. das los entscheidet, dass mein album professor z.s lehre dienlich sein soll und somit ist mir schon mal klar, worauf das wieder hinauslaufen wird (aufgew.)
(dann noch wirres, in dem wir als generäle in den 1920ern die revolution in deutschland planen, aber es geht natürlich fatal schief und ich bin auf allen fotos mit drauf)