im ersten licht

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(#) mit c. im strandhaus ist es wunderschön, als wir nach der langen beschwerlichen rückreise endlich in wien hbf ankommen, wird durchgesagt, dass wir auch einen stargast an bord hatten: udo jürgens. wir waren eigentlich schon fast ganz vorn im ersten wagon (weil kopfbahnhof), werden aber in den davor befindlichen regionalbahnwagon zurückgedrängt und dann steigt udo jürgens mit einem kind aus dem vordersten wagon aus, grüßt salbungsvoll bescheiden die menge und die beiden ziehen von sicherheitsfachkräften begleitet ab. dann wird unser wagon abgekoppelt und zuerst denken wir, wir werden nur zu einem anderen bahnsteig gebracht und dieser halt war nur für udo jürgens, damit er weniger weit gehen muss oder so, aber dann fahren wir ohne halt bis ins burgenland, nach wiener neustadt, dort ist die ansage: wiener neustadt, jetzt habt's es. die mitreisenden sind so ratlos wie wir, aber nach langem durchfragen und sogar anrufen bei der öbb ist klar: es fährt kein zug mehr zurück nach wien, wir probieren es also wie die meisten per fuß und autostopp, aber es wird niemand mitgenommen. es folgt das übliche: fahrplanabfragen per mobiltelefon sind vergeblich, landkarten sind unlesbar, auf der rückseite ist ganz europa abgebildet inklusive dem sehr schön auf einer insel in einem meerbusen gelegenen brüssel, aber das hilft natürlich auch nichts, anstrengender fußmarsch die rumer straße entlang, die nach wien zurückführt, c. ist auch sehr erschöpft, wir sind gerade bei einigen steilen kehren, am horizont ist immerhin der stadtrand von wien zu sehen, da fährt auf der bahnstrecke ein zug vorbei, c. fährt auf einem fahrrad voraus und hört mich nicht rufen, aber der zug fährt soundso vorbei, wir werden es alles niemals schaffen, da fällt mir ein: ich habe die tür zur strandseitigen veranda offen gelassen (aufgew.)

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(#) ich muss die ideen für das europaliebesgedicht notieren, denn mir ist eingefallen, dass es eine europabrücke mit fahrradunterführung gibt, was natürlich die beste verbindung der themen ist und noch besser wird in der kombination mit meinem ersten einfall mit dem erasmus-programm, aber die tasten liegen nur so lose in einer schüssel herum, ich treffe zwar intuitiv doch erstaunlich viele, aber bei näherem hinsehen sind sie eigentlich völlig durcheinander und es dauert ewig, bis ich hier die richtigen tasten einzeln gefunden habe und ich kann ja wohl kaum gleichzeitig auf den bildschirm und in die schüssel schauen und so keine tippfehler rechtzeitig erkennen, schlimm ist, dass ich die backspacetase nicht finden kann, um das irgendwie falsch geschriebenen wort einkaufswagen (ein weiterer geistesblitz, der die themen noch besser verbindet) zu löschen, da eilt mir eine kollegin (oder ist es c.?) zu hilfe und verschiebt den tatsächlichen einkaufswagen, denn so geht es ja auch, ich bin unendlich dankbar, wir sind dann bei dieser lyriklesung, was die schwierigkeiten beim notieren irgendwie erklärt, es gibt ribisel (zu dieser jahreszeit) und es regnet, was für alle, die wie wir am rand des zeltes sitzen, troubles mit ihren pelerinen bedeutet, ich schreibe noch mit rotem filzstift auf eine zeitung, dass ich unter diesen umständen keine waren kaufen kann, denn jetzt ist alles egal, hauptsache ich kann alles irgendwie notieren, wenn schon mal endlich irgendwas brauchbares daherkommt (aufgew.)

ich gestalte am standpc vier postkarten, die jetzt nicht unbedingt für eine/n der kandidat/innen direkt, aber doch für die teilnahme an der wahl werben, wobei schon trotzdem rüberkommt, für wen ich bin, vor der verteilung in der nachbarschaft graut mir. eine davon könnte auch als blumentopf umgesetzt werden und ein schönes geschenk für meine eltern werden, es ist laut h. nicht so schwierig da eine zweiteilige form (weil innenraum) zu bilden und dann einfach einen abguss zu machen, ich frage ihn, ob es auch für mich schaffbar ist. h. hält dann in einer frühstücksituation einen vortrag zum thema h. erklärt die welt, es geht unter anderem darum, dass entgegen dem häufigen gegenteiligen vorurteil bauen ressourcen- und energiesparender ist als nicht-bauen (aufgew.)

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(#) beim bergsteigen zufällig und irrtümlich in eine art höhle geraten, in der zuerst verschiedene nutztiere und dann immer mehr einrichtung zum dauerhaften aufenthalt auftaucht, es stellt sich dann heraus, dass dies eine geheime unterirdische basis des us-militärs ist, besonders praktisch daran ist, dass über eine rutsche ohne mühevolles bergsteigen der ebenfalls auf diesem berg angebrachte balkon zu erreichen ist, auf dem der us-präsident jährlich zur erinnerung an die befreiung grußworte spricht. es gibt dann pläne zur umsiedelung des ganzen komplexes wegen steinschlaggefahr. danach das übliche (aufgew.)

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(#) s. und ich wollen das notwendige für die neue balkontomatensaison kaufen, im einschlägigen geschäft wird uns vom freundlichen verkäufer mitgeteilt, das wir zu früh dran sind und es noch keine setzlinge gibt, wir wollen aber eh eher samen, keimtöpfe und dergleichen erwerben, aber auch das kommt erst später herein. um unsere enttäuschung abzulindern, macht uns der wirklich sehr bemühte und sehr freundliche verkäufer andere ebenfalls auch für balkone geeignete pflanzen schmackhaft, speziell die dahlien, die laut abbildung später im jahr überreich rosa und herzförmig blühen werden und die jetzt als epiphyten auf sukkulentenartigen stümpfen dargeboten werden, denn wie jeder weiß tragen dahlien vor der blüte stets nur zwei blätter. nach langem hin und her lässt sich der verkäufer nicht ausreden uns eine dahlie zu schenken und obwohl ich schon weiß, dass c. nicht erfreut sein wird, wenn wir damit ankommen, da sie bereits schon zwei davon hat, ist es so immer noch einfacher als noch länger zu verhandeln. nachdem c.s ärger wie erwartet eingetroffen ist, lautert mir im keller der freundliche verkäufer mit zwei weiteren finsteren gestalten auf und erklärt, dass sie die neu gekaufte und dennoch bereits defekte luftmatratze zurückgeben wollen und auf meine antwort, dass sie das wohl besser im geschäft tun sollten, antwortet er, dass das jetzt wo wir so gute freunde wären ja wohl ich übernehmen könnte. mir wird klar: das wird auf eine endlose reihe von erpressungen und misshandlungen hinauslaufen und so flüchte ich in den fahrradkeller und rufe um hilfe und die polizei, die gerade eintrifft, als der freundliche verkäufer durch das kellerfenster eindringt (aufgew.)

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(#) anlässlich einer lesung oder dergleichen zu gast in m.s merkwürdiger garçonnière (durch die decke ist teilweise durch ein gitter das obere geschoß zu sehen, so kommt mehr tageslicht herein und dort ist ein architekturbüro, das nur tagsüber benutzt wird, was m. nicht stört, später regnet es durch die decke), es ist alles sehr, sehr schön, nur irgendwann beginnt m. gehetzt herumzulaufen und schaut in dem von der decke herunterfahrbaren mehrbändigen universallexikon etwas nach. nach mehrmaligem nachfragen rückt er damit heraus, dass er aufgrund der übertriebenen einrichtung mit schimmelbefall der wände zu kämpfen hat, ich spende also trost, beruhigung und tipps zur schimmelbekämpfung (aufgew.)

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(#) wirres mit haushalt (abstauben), haustieren (hühner) und viel zu jungen mädchen, dann kommt c. und alles macht nichts und wir dürfen den ganzen tag im bett bleiben und die neuen platten anhören (aufgew.)

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(#) weihnachten in norwegen mit den üblichen reisequalen, ein bekannter hat dann die geographieweltmeisterschaft gewonnen, das passt gut, denn in kalifornien, wo wir uns gerade befinden (große freude darüber, endlich mal in kalifornien gewesen zu sein und nicht mehr unter großen reisequalen (autos, rucksäcke, bedenken müssen was an den strand mitzunehmen erforderlich ist, was eh noch verhältnismäßig unproblematisch ist, weil clothing optional beach etc.) dorthin gelangen zu müssen), findet ein mit der geographieweltmeisterschaft irgendwie verknüpftes event statt, es ist dann doch eher so eine art präsentation einer literaturzeitschrift in in sacramento, die ein sonderissue zu gegenwärtiger deutschsprachiger literatur gemacht hat, in der ein kurzes prosastück und ein gedicht (aus dem sie eine art kreuzworträtsel gemacht haben) von mir erschienen sind. es wird unter den anwesenden germanisten darüber diskutiert, was das besondere an der ausgabe ist und schließlich aufgelöst: es gibt darin keine stimmen und kein ich. als beweis der these werden meine texte hervorgehoben, ich finde das genauso schmeichelhaft wie naturgemäß unsinnig. von erhebender schönheit ist hingegen die pazifikküste/das donauufer im winter (aufgew.)

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(#) mini mcguinness hat organisiert, dass meine familie in der früh kaffeetrinken geht, naturgemäß komme ich zu spät und auf meine rechtfertigung hin, dass es eben zu früh sein und ich nicht gewusst habe, wann genau zu erscheinen sei, sagt mini coffee sei eben ein social event without a certain hour. beim anschließenden richtigen frühstück unklare probleme mit cerealien, am gardasee meint ein unklarer verwandter, es wäre doch viel angenehmer hier (ausladende geste von der terasse über den see) diese familienangelegenheit zu erledigen, was zwar stimmt, nur wäre es zuhause in einem bruchteil der zeit erledigt gewesen. dann im viel zu teuren hotel, in dem der gemeinsam mit m. als semesterabschluss organisierte workshop stattfindet das übliche irren durch gänge, es ist auch alles unsinn, ich tadle mich selbst, überhaupt hier mitzumachen und mir nicht wie vorgenommen bei jedem neuen kooperationsangebot mir die misserfolge der vergangenheit vor augen gehalten und höflich abgelehnt zu haben, ich finde m. nicht für eine vorbesprechung und so geht es einfach los, der gastreferent ist naturgemäß vollkommen unmöglich, auch in der pause ist m. unansprechbar für eine besprechung zur schadensbegrenzung (aufgew.)

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(#) ich muss eine art fernsehsendung moderieren zum thema die zukunft der jungen literatur, es ist aber eigentlich nur so eine art als ob. besonders unangenehm ist, dass ich mir die namen der nachwuchsliteraturinnen, die ich interviewen soll, nicht merken kann, so kann naturgemäß kein gutes gespräch zustande kommen. (aufgew.)

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(#) vom techniktagebuch geträumt, anlässlich dessen endlich mal dort um einen tumblr-zugang sowie zugang zum techniktagebuchredaktionschat gebeten, darauf froh, dass das endlich einmal erledigt ist und praktischerweise auch noch im traum, anlässlich dieses glücksgefühls daran erinnert, dass es nur ein traum ist, ich es also leider wach auch noch einmal erledigen muss, ich muss es mir also merken und ins mobiltelefon notieren bringt im traum erfahrungsgemäß nichts. dann nur noch die üblichen kümmernisse im zusammenhang mit weihnachtsfeiern (aufgew.)

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