10. obviously, doctor, you've never been a 13-year-old girl sagt cecelia und wer fühlt sich denn schon jemals weniger unverstanden
09. ich hab den ganzenkleinkram so satt, aber vielleicht muss ich auch nur eine woche hier weg
08. gottseidank haben wir beide uns gehabt: manchmal ist das sehr plötzlich sehr zutreffend, auch wenn wir beide uns natürlich wie alle anderen nie gehabt haben. und aber wer hat unser leben denn mehr zerstört als die tocs?
07. das hab ich schon gemacht sagt karlsson, als ihn lillebror fragt, ob sie das anfertigen eines sackbetts bei onkel julius ausprobieren sollen, und es ist ja so oft schon zu spät, um auch nur das allerschlimmste zu vermeiden
06. ich bin immer vorsichtig antwortet justus auf miss darnleys warnung, vorsichtig zu sein beim betreten des geheimgangs und was anderes kann man auf unnötige warnungen auch antworten, die deshalb unnötig sind, weil justus wie jeder intelligente mensch natürlich nie vorsichtig ist
05. die liebe eines volkes hat mich zur königin gemacht sagt sissi und singt die heiterkeit und was sie beide damit meinen: there are problems in these times, but woohoo none of them are mine
04. every single night the same arrangement, i go out and fight the fight singt buffy und das denkt man sich natürlich gerne (denn auch wenn man nicht wie buffy von den toten wiederauferstanden, aus dem himmel verstoßen, zurück in einen nie zu gewinnenden kampf geworfen worden ist, weiß man, wie es buffy hier schon ein bisschen wieder zu ahnen beginnt, dass es sich auch lohnt, weiterzumachen, wenn man von den toten wiederauferstanden, aus dem himmel verstoßen, zurück in ein nie zu gewinnendes handeln geworfen worden ist, denn dieses handeln ist intrinsisch gut)
03. niemand wird gehen. keiner wird bleiben: so versucht willy den streit zu entscheiden, den alf damit zur eskalation gebracht hat, dass er kate vor die wahl stellt, ob dorothy oder er die tanner residence verlassen muss. zuvor hat alf mit dorothy darüber gestritten, ob er am kopf der tafel sitzen darf, weil dorothy der unmaßgeblichen ansicht war, der herr des hauses müsse dort sitzen, weiter nichts. naturgemäß antwortet alf also auf willys entscheidung: ein klarer standpunkt willy, kein wunder dass du nicht am kopf des tisches sitzt und wenig illustriert das besser, was wir aus dem bizarren aufsatz frauen, männer und gordon spencer-brown lernen können, in dem luhmann u.a. argumentiert, dass jede zweiwertige logik mit der parasitären wiederkehr ihrer ausschlüsse fertig werden muss und darauf, auf welcher seite wir da stehen wollen, gibt willy die perfekte antwort.
02. ich höre auf, weil ich ein kluges mädchen bin und mir nicht meine teuren füße kaputt mache antwortet joana der jury und allen, die uns mit angst beherrschen wollen
01. no place to put your coat sagt don draper, als er mit seiner selbstverständlichen geliebten in eine irgendwie undergroundige bar in manhattan geht und obwohl sein business doch gerade wäre, den umbruch, die erfindung von hipness, eben alles, was dort an dagegensein, an freitheit trotzdem stattfindet, zu verstehen um uns damit die ganze moderne welt zu verkaufen, verachtet er die damalige jugend von heute nur (und den fehler wird er noch einmal noch fatalererweise machen), weil er ein alter mann ist, der einer welt angehört, die over, over und over und dennoch die beherrscherin der welt ist, und mit diesem einzigen satz schafft mad men, das als passendes umfeld für werbeeinschaltungen genau davon handelt, mehr als all die anderen unsehbaren breakingbaddexteryounameitserien, in denen alte einsame wölfe ihre nahwelt mit einer selbstverständlichkeit belügen wie don betty, und auf wessen seite wir da stehen ist doch klar.
(#) im leuchten junger mädchenblüte / enjoy my quirky web rankings
btw: *no* spoilers ahead
top ten *love* (stand: s02e01)
10. hannah's dad: er meint es ja auch nur alles gut
09. elijah: ich mag diese selbstverliebten manierismen bekanntlich und abgesehen davon, dass er bösartig und dumm ist, kann man fast nichts gegen ihn sagen
08. charlie: sagen wir es mal so: i can relate to the boring nice guy. aber dann ist er doch immer wieder so eine flasche
07. hannah's mom: wer hätte das vor der michigan-episode gedacht?
06. shoshanna: es ist nicht leicht, der von allen geduldete und von niemand ernst genommene pausenclown zu sein und dafür lieben wir sie (und wer gibt jessa die besten stichworte, hm?)
05. katherine: eigentlich nur, weil sie den jeff-jessa-arc auslöst
04. adam: überrascht mich jetzt selbst.
03. hannah: es wäre doch ausgesprochen albern, die hauptfigur nicht hoch im ranking zu führen und außerdem ist hannah eben hannah
02. marnie: von wegen uptight, marnie rulez. wann sehen das die anderen figuren endlich ein?
01. jessa: oh me, oh my, jessa, du inbegriff von cool, von naiver abgeklärtheit, die wohl die einzig richtige haltung der welt gegenüber ist. *l*o*v*e*
top ten *hate* (stand: s02e01)
10. charlie's new bitch: na gut, hier hätte auch der apotheker in michigan stehen können. oder der chef von hannahs praktikum. oder elijahs ex. oder diese andere bitch, die dieses furchtbare buch veröffentlicht hat. oder oder.
09. rich glatter: ew
08. marnie's ex-employer, ex-coworkers and artists at the gallery: haben sie den arc mit diesem booth jonathan eigentlich vergessen oder was ist da jetzt?
07. adam's "lesbian" friends at the warehouse party: sie können ja nichts dafür, aber man kennt das ja: been there. not good. andererseits das mit der bierflasche...
06. katherine's and jeff's kids: wer meine jessa nervt ist des teufels. scheiß teufelsbrut.
05. charlie: oh charlie du dummkopf, dein späteres ich wird dein früheres verfluchen und womit? mit recht.
04. thomas-john: major ew. ich sage nur: it's called mash-ups.
03. hannah: hannah, wann wird dich endlich jemand an den schultern fassen, durchrütteln und dir klar machen, dass es immer nur um dich nur deshalb geht, weil du die hauptfigur bist, was du nur deswegen bist, weil deine beziehungen zu den anderen figuren interessant sind und nicht du selbst, du böse kröte.
02. adam: for obvious reasons. gotta hate him, gotta love him.
01. ray: ingesamt so angenehm wie das kratzen von kreide auf einer schultafel
top ten taxonomiebegriffe
10. familie
09. unterfamilie
08. überfamilie
07. unterart
06. gattung
05. abteilung/stamm
04. klasse
03. ordnung
02. reich
01. art
top ten lässliche toiletfehler
10. kurzes ende der krawatte länger als langes
09. hemdzipfel aus der hose gerutscht
08. kein unterhemd unter überhemd
07. in hemdsärmeln dasitzen
06. nur bademantel, unterwäsche, trainingsanzug o.ä. tragen (zuhause)
05. ballkleid bedeckt das knie nicht (für damen)
04. seidenschals, spazierstöcke, einstecktücher u.ä. sybaratische extravaganzen
03. kopfbedeckung in innenräumen tragen (für herren)
02. zwei verschiedene socken
01. stresemann abends tragen
top ten graubereich schulmedizin/scharlatanerie
10. zur ader lassen
09. homöopathie
08. wechselbäder
07. yoga
06. grander wasser
05. orthorexie
04. ismakogie
03. fernsehen
02. kryonik
01. aussitzen
(#) der vollständigkeit halber: habe mein 2012er-jahresrückblicks-quiz soeben nochmal in form gebracht, d.h. wer es gern zur nachlese oder ersten rezeption haben möchte, schreibe mir ein mail o.ä., dann share ich es (möchte es nur nicht ganz öffentlich sharen aufgrund hoher anteile kruden insiderhumors u.ä.)
(#) personality test: you in the mirror of desire and art (inspired by lebensmensch)
most personality test's questions are shallow, biased, suggestive and easy to guess what they are up to. the ones of this personality test are not. they are especially made for and relevant to those to whom they are relevant to. don't think to much about the questions. be. you can choose a maximum of two answers per question. you may want to write them down on a piece of paper. please note, that the font colour of some answers is light grey. these are linked. you can open all the links in new parallel tabs to answer the question. this may help you to concentrate. no matter what the results are - you are ok, you are beautiful, you are amazing, you are special, you are hot. everything is ok exactly the way it is.
*♥*
if you could offer your descendants just one tip for the future, which one would be it?
a. sunscreen. use sunscreen. it's benefits have been proven be scientists.
b. it would be the knowledge of one end of the night
c. learn how to love unconditionally, even before we will finally be free
d. drink. and dance. and screw. there is nothing else to do.
which entity did you already see disengaging?
a. the marksmen
b. the music
c. the auxiliary fire brigade
d. a tiger
what is depicted by the pictures of strangers that you stumble across on facebook that move you to tears?
a. long missed loved ones
b. your exes
c. people sleeping together, but obviously not in a sexual way
d. people breaking into open air pools at night, skinny-dipping
what comes to your mind most often when you contemplate on a work of art?
a. popular culture does still apply to me
b. will this be over soon?
c. paolo coelho really has such a great voice
d. i am so bored by all these old white rich heterosexual men
you always leave me...
a. too soon (and not: when tomorrow comes)
b. head over heels
c. with a bad conscience
d. quite disturbed
but if you had to. if it would be the end of the world. which one would you marry?
a. ryan gosling
b. ryan gosling
c. ryan gosling
d. bastian schweinsteiger
why is it that you think animals make such good characters in a work of fiction?
a. they are cute, they purr and chirp, they have fury fluffy bodies.
b. they don't speak our language. and in fact the barely have one of their own.
c. they could easily be portrayed by ryan gosling.
d. they move. you don't know why they do that. yet they move by themselves.
if you don't ask me out to dinner...
a. i wouldn't mind
b. i will ask somebody else
c. i won't eat
d. i'll say: go fuck yourself, du böse kröte
which of ms. willow rosenberg's love interests do you feel most attached to?
a. oz
b. vampire willow
c. kennedy
d. tara
what insider joke do you keep mumbling to yourself the most?
a. i am so sick of all this bits and pieces (all the time)
b. wait. nobody's leaving. and nobody's staying (basically during every decision you have to make and every argument you are experiencing)
c. i'm a clever girl, i won't ruin my precious feet (when being fatigued by something the minute you started doing it)
d. no place to hang your coat (when entering a bar)
which one of these far too young girls can you relate to the most?
a. gregor schlierenzauberer
b. dave gahan
c. amber benson
d. ellen page
which outfit would you wear to propose to me / to hit on me (one point each)?
a.
b.
c.
d.
now that was fun, wasn't it? now just count together your scores. which two letters did you choose most often? that's your type! (btw: a&b = b&a, and so on)
a&b: poor you, you are a seventeen year old girl. if you don't go out tonight, it will be the end of the world. everything is life and death to you. you worry far too much about basically everything. but you may rest assured that this will be over soon. and don't worry: the most interesting people i know have been like you at your age.
a&c: you're average, but most people are, so don't be sad about that. if life was a tv series, you would be a supporting character. most of the time, you just listen to the real heroes talking about their problems, and you are good at it. frankly, you are a bit boring, but you have some personality traits as well, that are special. only shallow people don't see that in fact you are what makes the others shine.
a&d: oh my, what a mess you are. you're sure you didn't mess up adding your points? scroll back to the top and do the test again. if you still end up here, i truly don't know what to say to you.
b&c: to you everything seems to be plain fun fun fun. you may have 99 problems, but a low self-esteem is none of them. to some people you may seem vain, superficial and phony, but i know that deep down, hidden below all that over-exaggerated fake fuss there is a heart of gold, a true soul and a sensitive person just looking for the right place in the world.
b&d: believe me, i know how you always feel: it hurts, and it hurts a lot. the blinding light wasn't made for you, as you belong to the shadows. but you should never be embarrassed by your trouble with living, because it is us with the sorest throats, b&d, who have done the most singing.
d&c: that's my type by the way and hey, I just met you, and this is crazy. but here's my number, so call me, maybe?
(#) auf dieser insel. weil es alles nichts hilft und alles zusammen viel zu anstrengend ist, habe ich mit e. dieses abkommen geschlossen, dass ich den ganzen sozialscheiß und das reden übernehme und sie den ganzen rest. dafür erzählt sie mir hinterher immer alles und berichtet von david lynch und russell crowe. dann ist da auch noch dieses sehr schwierige simulationsspiel (aufgew.)
(#) wie schon 2011 (und von dort bei bedarf weiter- bzw. zurückklicken bis 2005) nur eine liste der 2012er-listen
(und wenn es irgendetwas war, dann war 2012 für mich jetzt endlich auch das wirklich endgültige lösen von allem verbindlichen, das diese listen früher mal hatten oder zumindest so taten als ob und sogar das ist vollkommen normal und egal geworden: dass es egal ist, welche streams oder circles oder likes oder alben oder texte oder katzen irgendwer für relevant oder die besten hält, außer eben die, die für die relevant sind, für die sie relevant sind. das abgeben von kontrolle. das (wieder-)finden von so viel gutem und schlechtem, das ganz viele sich ganz einfach lösen und zusammenfallen wie eine sehr windschiefe, erleuchtete holzkonstruktion. nicht zuletzt, dass es hier wieder weitergeht. der satz: ich habe den ganzen kleinkram so satt. der satz: alles ist genau so ok, wie es ist.)
(und endlich überhaupt nicht mehr und immer noch total das gefühl einer merkwürdigen, nur so halb gültigen zwischenzeit. und endlich ganz genau und überhaupt nicht mehr wissen, was der ganze kleinkram eigentlich überhaupt ist. die plötzliche klarheit darüber, was kleinkram ist und was nicht und dass alles, was uns umgibt, von kleinkram verschmutzt ist durch die böse maschine, die uns umgibt und wie wir gegen die ohne kleinkram leben könnten, alles klar und alles offen. aber das ist relevant soundso nur für die, für die es relevant ist, und das habt ihr hier soundso mitgelesen und mitgelebt, im furchtbarsten besten jahr aller zeiten. und davon handeln wir. danke dafür auch.)
(#) ich habe nun wirklich mein leben geändert. jeder tag verläuft geordnet und genau gleich. seit drei tagen schon eine reihe von immergleichen tagen (und es ist kein ende abzusehen), die immer gleich strukturiert sind: ich stehe immer um die gleiche uhrzeit auf, setze mich an den computer und arbeite ein paar stunden das, was eben zu tun ist, dann esse ich etwas, dann wieder vor dem computer, dann warme mahlzeit, abends geregelte freizeit. es ist unheimlich beruhigend, entspannend und traurig (aufgew.)
top ten ordnungssysteme für plattensammlungen/bibliotheken
10 nach artist/autor_innenname
09 nach titel
08 nach genres/sachgebieten, dann nach artist/autor_innenname, dann chronologisch
07 der beliebtheit nach
06 nach farbe
05 chronologisch
04 nach label/verlag, dann nach artist/autor_innenname, dann chronologisch
03 gar nicht
02 aufstellung nach größe, anlegen einer metadatenbank
01 autobiographisch
top ten ordnungssysteme für festplatten
10 nach dateityp
09 nach gtd-prinzipien (aktuelles todo, grundätzlich actionable, reference, unterordnung nach projekten)
08 mittels der vom jeweiligen betriebssystem vorgeschlagenen ordner
07 alles was belastet, in den untiefen von elends langen ordnerebenen verstecken, alles was sehr belastet löschen, der rest braucht keine ordnung mehr
06 alphabetisch
05 erste ordnerebene: mp3 / nicht-mp3, dann willkürlich
04 autobiographisch
03 alles in die cloud
02 gar nicht
01 alles in einen ordner, anlegen einer metadatenbank
(#) mal wieder bachschnorcheln, unser altes hobby. praktischerweise läuft im helmradio gerade eine dokumentation oder ein feature über den bach, in dem wir gerade bachabwärts schnorcheln. im reisedokufeature im radio wird gerade erklärt, dass gerade dort, wo wir uns gerade befinden, gleich ein immens hoher staudamm kommt, der in zwei stufen organisiert und mit gewissen sicherheitsmaßnahmen vollkommen gefahrlos für schnorchler/innen passierbar ist, weswegen sich der bach bei bachschnorchler/innen auch besonderer beliebtheit erfreut, weswegen wir unter anderem logischerweise auch hier sind, wie mir klar wird. durch das rauschen des nahenden wasserfalls bei dem zweistufigen staudamm und vor allem dadurch, dass a. und x. irgendetwas unwichtiges reden, verstehe ich nicht genau, durch welche verhaltensmaßregeln die gefahrlosigkeit herbeizuführen ist und will kurz zurückscrollen, aber es ist ja radio, geht also nicht. a. und x. behaupten aber, bestens bescheid zu wissen, weswegen sie auch nicht aufgepasst und dazwischengequatscht haben und da meine arme vom festhalten an diesen stangen vor dem wasserfall schon lahm werden und c. und l. auch schon nachkommen und da ich es auch ein bisschen als vertrauensbeweis ansehe (allerdings mehr so von der passive-aggressive-seite her: wenn es schief geht, kann ich wenigstens ordentlich beleidigt sein), springe ich eben a. und x. nach und die sprung- und anschließende eintauchphase ist wahrhaft den schnorchelausflug wert, wenngleich die panikattacken beim viel zu langen luftanhaltenmüssen bis zum erreichen der wasseroberfläche ruhig fehlen könnten. c. kommt auch nach, aber dann stellt sich heraus, dass l. sich aus angstgründen weigert, den staudammwasserfall zu passieren. da ich mich verwirrenderweise wieder oben befinde, bietet es sich an, dass ich zu angstüberwindungsgründen anbiete, mit l. gemeinsam, hand in hand, zu springen, worauf sie unter der bedingung einwilligt, dass wir uns vorher küssen. ich finde es nur so mittelmäßig angemessen, aber wenn es der sache dient. bei diesem sehr wichtigen, mehrtägigen workshop für nachwuchsautor/innen besteht am ersten abend hingegen natürlich das alte entscheidungsproblem großer gruppen und so wird gefühlte stunden lang diskutiert, ob und wo und unter mitnahe welcher getränke mittels welcher gepäckstücke und/oder fahrräder bzw. personen der abend verbracht wird. dass ich davon so genervt bin, dass ich mich weigere mitzudiskutieren und nur unsinn rede, kommt unerwartet charmant rüber. das kann ja was werden. g. beschwert sich wortwörtlich darüber, dass ich scherzhafte andeutungen bezüglich unserer gemeinsamen nahwelt gemacht habe und so sehr ich das eigentlich irgendwie verstehe (wenngleich mir unklar ist, worauf er anspielt), bin ich gerade wirklich nicht bereit für diese ganzen anschuldigungen, die jetzt von allen wieder kommen werden. dass g. hingegen trotzdem präsident der vereinigten staaten geworden ist, rührt mich fast so sehr wie seine schöne dankesrede (aufgew.)
die größte stärke ist naturgemäß auch die größte schwäche: die selbstverständlich kreuzsympatische und konsequentest durchgehaltene nicht-normativität in allen belangen (natürlich recht eigentlich die einzig haltbare position) läuft eben zwangsläufig hinaus auf ein vages "es ist natürlich alles irgendwie ok und es sollten die leute halt alle irgendwie aufeinander schauen" und gibt so eben kaum antworten auf fragen wie: was also tun? was das buch aber dank einer gewissen unterkomplexität gibt, ist zeit zum nachdenken und vielleicht doch ein bis zwei tipps und gedanken (vergleichs/singularitäts- und scarcity/abundance-logiken in diesen angelegenheiten), die wir uns so oder so ähnlich alle auch schon mal gedacht haben, von denen es aber trotzdem nicht schadet, sie mal so amtlich lesen zu können. ich mochte auch sehr diesen ungemein (und mir fällt kein besseres wort ein) loving-igen ton, der sogar die eine oder andere leichte angehippietheit der autorinnen vergessen macht, sodass man die beiden mit der zeit irgendwie richtig lieb bekommt. dank der mit der praxisnahen und mainstream(tm)tauglichen ausrichtung eingekauften theorieschwäche könnte man zwar auch sagen, unser alter luhmann und die einschlägigen popsongs reichten uns auch, um das alles zu verstehen und insgesamt stellt sich natürlich ein bisschen die frage, ob der erkenntnisgewinn nicht ungefähr gleich groß wäre, wenn man die zeit, die man für die lektüre braucht, an die wand starrte und frei nachdächte, aber das würde ja niemand wirklich machen, insofern ist die lektüre von the ethical slut wohl allen anzuraten, die darüber nachdenken wollen, wie sie leben wollen (und ich würde mir recht eigentlich wünschen, dass es alle längst getan hätten, um dann abgekürzte argumente als gemeinsame diskussionsgrundlage benützen zu können: wie dossie und janet im 3. kapitel ja sagen...). es wird zwar rein praktisch nichts einfacher machen, aber wir sind ja nicht hier, weil es einfach ist. und ganz davon abgesehen möchte ich auch die rezeptionserfahrung (grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass das buch auch funktioniert zum funktionalen immerwiederlesen, also ungefähr so wie man wittgenstein immer wieder liest um sich auf einen bestimmten schreibstil einzugrooven) nicht missen, im sommer in bochum in dieser irren hitze im botanischen garten zu sitzen und the ethical slut zu lesen und eine eigene geschichte aus reiner potentialität sammelt und stapelt sich von selbst herum um mich.
(#) dafür hätte ich nicht studieren müssen / die band
weil c. noch bei der sh ist, sponsert diese dieses festival in feldkirch, das eigentlich kein richtiges festival ist, es spielen nur zwei bands. aber die haben sich was angetan und eine richtige zeltstadt aufgebaut (heutzutage geht sowas mit lasermessung und gps millimetergenau nach plan). praktisch ist, dass unser zelt aufgrund des sponsorings mit einem zelttunnel direkt mit dem hauptzelt verbunden ist und wir so die zwischenzelte umgehen können, die zur abwicklung der warteschlangen, ticketerwerbe und ticket- sowie getränkekontrollen (sowie für die daran anschließenden gastrostände) errichtet wurden. dennoch stellt sich c. in der gardeobenschlange an, aber da dort gewissermaßen als impulskaufzone diese appetitlichen kartoffelaufläufe mit verschiedenen süßen toppings vom diesjährigem maturajahrgang angeboten werden, bin ich so abgelenkt, dass ich es erst bemerke, als c. unsere jacken aufgeben will, die wir doch im zelt lassen können, was wir dann auch tun. nach dem konzert erscheint der weg ins zelt durch den kriechtunnel viel länger, c. kriecht voran, dann e. und dann ich. apropos matura, meine matura findet gerade statt in diesen historischen sälen in der altstadt. keine ahnung, warum die vergleichende literaturwissenschaft hier untergebracht ist, was sie normal auch gar nicht ist, aber hier findet jedenfalls meine matura statt. zwei bekannte meines opas versuchen sich jeweils darin zu überbieten, wer mehr berühmte maler, die sie persönlich kennen, zur anschließenden feier mitbringen kann. es ist mir alles sehr unangenehm, schon als ich zur prüfung aufbreche, wartet eine traube älterer herren vor der tür. besser ist, dass wir in berlin bei diesen entfernten bekannten von bekannten untergekommen sind. es ist nur störend, dass noch sehr früh am morgen diese schlägertypen gewaltsam in die wohnung eindringen. es geht um die band und langsam stellt sich heraus, dass band nur so ein codewort ist und die schlägertypen eigentlich die miete minutengenau eintreiben müssen, es hat wohl auch etwas mit drogenhandel zu tun. ich erfahre das dadurch, dass der am brutalsten aussehende typ dann sehr offensiv mit mir zu flirten beginnt und mir dabei alles erklärt. es gelingt mir nicht recht, von der kurz zuvor ausgestandenen todesangst umzuschalten und zurückzuflirten, obwohl ich natürlich einsehe, dass wenig die situation mehr entspannen würde, als ein verhältnis mit ihm zu beginnen. erschwerend kommt hinzu, dass c. verschwunden ist, dann läutet zum glück mein telefon und bov ruft von s.' mobiltelefonnummer aus an, weil er gerade in kärnten urlaub macht und so auf die idee gekommen ist, mit einem österreicher zu telefonieren, wie er sagt. ich sage versehentlich etwas abfälliges über österreich als urlaubsland und bov sagt so beleidigt ja danke und danach kommt das gespräch trotz gegenseitiger höflichkeit und ehrlicher bemühung nicht mehr richtig in gang. ich erfahre einfach nicht, ob bov auch ein inhaltliches anliegen hatte oder tatsächlich nur mit mir plaudern wollte. in amerika gehen wir zu einem konzert von slipknot, das natürlich ganz schlecht ist, wie wir auch alle wissen, aber c. weist mich darauf hin, dass das gitarrenspiel des gitarristen von besonderer qualität ist. ich beobachte daraufhin den gitarristen sehr genau bei seiner arbeit, was diesen aus dem konzept bringt. wir beginnen logischerweise ein verhältnis und der gitarrist ist eigentlich chefredakteur bei pitchfork und er schreibt bei pitchfork immer über den österreicher, der ihn durch genaue beobachtung beim gitarrenspiel aus dem konzept gebracht hat und mit dem und dessen freundin er nun logischerweise ein verhältnis begonnen hat und ich bekomme ständig bewundernde sms von allen bekannten, die pitchfork lesen und bin mit der situation naturgemäß sehr zufrieden (aufgew.)