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Ausgeklammert wird hier die ganze zweifelhafte ontologische “Meme”-Diskussion, die aus polemischer “kulturdarwinistischer” Perspektive geführt wird: Das “Mem” als direkte Entsprechung zum “Gen”, d.h. als etwas, dessen Existenz bewiesen werden kann. Wir fragen uns also nicht, ob es Meme “gibt”, in dem Sinn, in dem es anerkannt ist, dass es (irgendwie) Gene “gibt”. Wir glauben aber sehr wohl, dass das Konzept “Mem” fruchtbar ist und Phänomene und Regularitäten zu beschreiben erlaubt, die kultur-und sozialwissenschaftliche Theorien bisher kaum nüchtern in den Blick bekommen haben. (wie alles andere: ja, ja und ja.)
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veranstaltungshinweis: filadressa literaturzeitschriftspräsentation mit ann cotten, sepp mall u.v.a.m. am mo 2.2. um 20:00h @literaturhaus am inn, ibk.
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#) die ö-popkritik-debatte
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immer wieder spannend, wie sich in einigen gesamtwerken schon in den anfänglichsten versuchen die elemente formiert haben, die dann erst viel später als stil wahrgenommen werden können (ausgesprochen zutreffende beschreibung von angenehmer kunstrezeption im allgemeinen von hackr)
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#) mal ein ganz anderes interview zum web (
via), anlässlich
dieser ganzen konferenzen (n.b. die durchaus heftig geführte diskussion; generell ein heimliches lieblingshassthema der letzten wochen: wie das mit der knete und dem runterladen von zeugs weitergehen soll; für mich trotz aller eigenen betroffenheit doch gefühlte sophisterei, der ich trotz schlechten gewissens keinen verbindlichen standpunkt für mich abgewinnen kann, abt.: was soll denn das alles, entweder man macht frisch gleich eine richtige gesellschaft, dann sind die fragen obsolet, oder man argumentiert halt so innerhalb von nebenwidersprüchen und da wird natürlich auch nix draus. call it kindisch, whatever, mir ist das dann doch zu blöd und außerdem habe ich für solche fragen sowieso keine zeit, ich muss ja immer weitermachen.)
(#) berufswunsch für den bevorstehenden lebensabend: provinzindiediscokneipemitindependenttagdj, im altersstarrsinn so konservativ wie die indiespießerkids und froh, nicht mehr an dieser nullziger und zehner gegenwarts-scheiß"kultur" teilhaben zu müssen, sondern die immer selben held/innen der 90er etc. (fünf minuten darauf ruft m. an, um mich als dj zu buchen)
(#) autor/in als dj / autor/in als web (i admit / the metaphor / is more loose than tight)
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#) vielleicht die beste blogtagline weltweit:
defying classification
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#) rww on mashups / data portability in ze future, präzedenzfall twitter/oauth (klingt doch mal nicht schlecht)
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veranstaltungshinweis: morgen fr 23.01. im literaturhaus wien (zieglergasse 26A) um 20:00 ö-slam-siegersause, u.a. mit dem abermann, eintritt frei.
(#) es fällt mir so schwer, verbindliche urteile zu fällen
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#) bleed über musikflatrate
(#) b.d.e. fortsetzung und schluss: eine sehr tröstliche und sympathische art, das gehirn zu denken: das nervensystem ist ein netzwerk aktiver komponenten, in dem jeder wandel der aktivitätsrelationen zwischen den komponenten zu weiterem wandel führt. das operieren des nervensystems besteht darin, einige dieser perturbationen - sowohl infolge ihrer eigenen dynamik als auch infolge der interaktionen des organismus - invariant zu halten (s.180) (das ganze kapitel sehr zentral eigentlich)
sie [i.e. die arbeitsweise des nervensystems, m.f.] ist weder repräsentationistisch noch solipsistisch. sie ist nicht solipsistisch, da das nervensystem als teil des organismus an dessen interaktionen mit seiner umgebung teilnehmt, welche im organismus andauernd strukturelle veränderungen auslöst, die dessen dynamik von zuständen modulieren. darauf beruht [und jetzt kommt's, m.f.], daß uns als beobachtern die verhaltensweise der tiere im allgemeinen als ihren lebensumständen angemessen erscheinen und daß die tiere sich nicht verhalten, als würden sie ihrem eigenen skript unabhängig vom milieu folgen. (s.185) (was mir als beobachter zwar nicht immer so vorkommt, aber bitte)
solche [struktur-]veränderungen [des nervensystems] lassen sich nie lokalisieren oder als etwas verstehen, das jeweils eine entsprechung zu jeder erfahrung bildet. das heißt, sie sind nie von der natur, daß wir etwa die aufzeichnung seines namens an einer bestimmten stelle im kopf eines hundes vorfinden [...] der plastizitätsreichtum des nervensystems ist nicht darin begründet, daß es abbildungen (engramme) von den dingen der welt produziert, sondern in einem kontinuierlichen wandel in einklang mit dem wandel des milieus als resultat der auswirkungen seiner interaktionen bleibt. dem beobachter erscheint dies als adäquates lernen. (s.186) (das lernt man gern)
ob wir es [ein verhalten] also als angeboren oder als erlernt klassifizieren, hängt davon ab, ob wir zu der betreffenden strukturellen geschichte zugang haben oder nicht. (s.188) (ein klassiker)
aus diesem [aus dem, dass vom kontext der strukturveränderung abhängt, ob ein beobachter kognition unterstellt] blickwinkel kann jede interaktion eines organismus - sein gesamtes beobachtetes verhalten - von einem beobachter als eine kognitive handlung bewertet werden. (s.191) (wie wahr)
einer unserer freunde wurde jeden morgen bei sonnenaufgang durch seine katze geweckt, die auf der klaviertastatur herumspazierte. (s.222) (mit katze/klavier-beispielen kann man mich immer kriegen)
(#) dieses gefühl/denken von früher, es/das fühlen/denken könne/müsste/würde nach einer vorlesung / einem text etc. vollkommen alles anders sein, alles hängt mit allem zusammen, alles ist neu/interessant etc.
(#) also wofür ich persönlich in meiner freizeit das www doch immer noch schätze, ist z.b. dieses
posting der gebrüder goncourt, das nur zwei klicks vom
stammbaum von deister entfernt ist, eine welt, von der ich noch vor ein paar minuten nicht einmal wusste, wie interessant sie ist bzw. dass es sie überhaupt gibt.