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(#) nur weil ich grad dabei bin, mich auf kleinere hassausbrüche einzugrooven (warum auch nicht, mal was anderes, warum denn nicht auch mal auf die falschen, zu leichten, egalen gegner etc.), jedenfalls, man kann sich nur mehr wundern:

lesezeichen ist das quartalsmässig erscheinende magazin von litblogs.net. die autor/innen der 16 beitragenden blogs wählen hierzu jeweils selbst einen text aus. auf diese leise weise zeigt sich das eminente spektrum dessen, was das medium “blog” (literarisch) zu leisten vermag. stimmen und stimmungen, thesen und themen, poetiken und personen, expansionen, reduktionen - ein undogmatisches ensemble.

(nicht dass ich nicht einzelne der beitragenden autor/innen und/oder blogs eh ganz gut finde und gern mag etc., aber, man muss das schon mal genießen: das eminente spektrum dessen, was das medium “blog” (literarisch) zu leisten vermag, was auch immer ein eminentes spektrum ist, das medium "blog" vermag von mir aus vieles (literarisch) zu leisten, nur (und dazu braucht man jetzt gar keine gefühlten zehn jahre alten lotman-postings zu quoten) warum sich das gerade darin zeigen sollte, wo es als medium "blog" gar nicht mehr vorkommt etc.)

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(#) oder dass die eine der beiden ersten elevinnen der hofreitschule sojourner heißt

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(#) hinweisen möchte ich auch noch auf die webausgabe des aktuellen diogenes, in dem mein textchen "die poetik des lesers" einen doch recht passenden veröffentlichungsort gefunden hat.

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(#) weil wir gerade davon reden: So bringt er [= der deutschsprachige Literaturvermittler] seine geliebte Literatur davor mit dem ganzen Waffenarsenal sorgfältig gepflegter Unkenntnis jedes Mal neu in Sicherheit, wenn es darum zu gehen hätte, Zusammenhänge herzustellen – hierzulande muss man weder einen Blick in Tzvetan Todorovs „Einführung in die phantastische Literatur“ noch in Farah Mendlesohns „Rhetorics of Fantasy“ geworfen haben, um von jeder Ahnung unbeschmutzt heraustrompeten zu dürfen, dass das ja doch alles Mist sei und überhaupt die ganze Richtung nicht passe. Wenn man hierzulande über Phantastik schreibt, ist gestattet, straflos alles durcheinanderzuschmeißen, was sich überhaupt verwechseln lässt; Jugendbücher anzugreifen, weil sie nicht erwachsen klingen, und Texte zu verhöhnen, deren Gehalt, Sprachkleid oder auch bloße Eigennamen-Ordnung man dem eigenen Publikum nicht einmal richtig wiedergeben kann, bevor man alle drei verflucht.

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(#) dass kinder z.b. in der schule erlebnisaufsätze schreiben müssen, kein wunder, dass da nichts dabei rauskommt (im engeren sinn können kinder auch gar nichts erleben, wie denn, wie man nicht denken kann), vor allem bei themen wie "ein furchtbares erlebnis", "da habe ich noch einmal glück gehabt" etc. sinnvoller wäre schon: "ein wirklich gutes spiel für die wii", "wie ich zum ersten mal franz ferdinand gesehen habe", so sachen halt etc.

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(#) les.art gucken, zu allem anderen übel. in besserer tagesverfassung ist dieser pool an zynischem schwachsinn sicher sehr leicht zu ertragen, es macht ja auch alles fast gar nichts, dass über alles drübergefegt wird, dass dieter moor dieter moor ist. sven regeners hilfloses rumgefuchtel, sogar er sagt brav die erwartbaren sätze auf, die dieter moor nicht hören will. irgendwann sogar mitleid empfinden für radisch, weil die sich gar nicht auskennen kann, weil sie zu der ganzen scheiße irgendwas lesen muss, das reicht für einen 10 sekünder. trotzdem galle schlucken bei ihrer dathverhunzung, es macht schon gar keinen spaß mehr, alle fehler einzeln aufzuzählen, es wäre in besserer tagesverfassung auch ganz egal, dass da nicht einmal nicht ein wie auch immer gearteter diskurs über, zu, von, egal literatur (oder irgendwas) gehalten wird (wie auch, ist ja fernsehen), aber dieses zynische, durchgesessene nicht einmal nicht auseinandersetzen wollen (weil nicht mehr müssen) mit einfach allem dieser etc.

nach dem nachdenklichen beitrag zur nachdenklichen autorin mit migrantischem background und dem nachdenklichen beitrag zur holländischen nachdenklichen literatur im zeichen vom gescheiterten multikultimodell (wenigstens die türkei haben sie uns erspart, das kommt wohl nächste woche) der beitrag zum textstrom, hinterher werden die anwesenden dazu interviewt, äußern sich alle sehr wohlwollend, warum denn nicht, es schadet nichts, sollen die jungen leute halt machen. radischs expertinnenmeinung: literatur ist es nun eher nicht, aber bitte, warum auch nicht, lyrik soll gesprochen werden.

in besserer tagesverfassung sowieso spass daran gehabt, so neu ist es dann auch wieder nicht, dass die größte dummheit und faulheit genau an den mehrheitsorten der mehrheitsmenschen (danke, dd!) ist, und das ist eh irgendwie gut so, man sollte schon gar nichts mehr (und soundso überhaupt nie etwas) dagegen sagen, es bringt soundso nichts und am ende liest es noch wer etc.

gesunken in traumlosen schlaf, sicher geträumt von makroaufnahmen von suhrkamptiteln vor gewürzgärten und nachdenklichen mittvierzigern, die nachdenklichen grachten entlang spazieren und dazu ist ein nachdenklicher soundteppich aus nachdenklichem jazzpiano und dann sagen sie nachenkliche sätze, die anfangen mit literatur ist für mich immer auch etc.

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(#) veranstaltungshinweis: die wohl mit den größten erwartungen des letzten jahrzehnts beladene eröffnung einer kneipe(1) dieser kleinstadt steht für dieses wochenende bevor, mein freund und bandkollege c. spielt mit seiner band ebendort, es gibt selbst gebrautes bier und das plakat guckt ja nun auch nicht übel aus. da kann man schon auch mal für eine kneipe werbung machen, nichtwahr.

(1) die noch dazu sogar schon mit dem namen glänzt.

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(#) malo über die zukunft von weblogs: Web-1.0-Blogs werden verschwinden, zusammen mit der CD und der Festplatte. Die Fragmentierung, Aufsplitterung und Auslagerung von Blogkomponenten schreitet weiter voran. Fotos zu Flickr, Kurzlinks zu Twitter, Musik zu Last.fm und alles wieder zusammengeführt auf Facebook. Wo dann die Texte bleiben, wird man sehen. Schon schade um das gute, alte Blog, aber auch nicht so schlimm.

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(#) neues mercury rev video

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(#) muss man auch mal erlebt haben: für wahnsinnig originell gehaltene blumfeldzitate in fremden texten lesen, das alles sehr dünn finden.

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(#) der zustellung der belegexemplare entnehme ich, dass die neuen lichtungen da sind, die ihren schwerpunkt neben neuer literatur aus der ukraine auch auf das junge genre poetry slam legen und warum auch nicht, alte literatur aus deutschland z.b. wäre ein blödes thema. diese schwerpunktlegung wäre doch ein argument für eine kaufentscheidung, nichtwahr? (im nächsten leben gehe ich ganz sicher in die werbung)

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(#) es ist unfassbar: Anläßlich des Tages der Deutschen Einheit hat der ansonsten von uns hochgeschätzte Musikvideosender MTV auf seiner Internetseite unter der Überschrift "Heimatmelodien" (!) ein Voting für den besten deutschen Songtext ("Deutschland - Land der Dichter und Denker") gestartet. Auch unsere Gruppe, Tocotronic, ist dort mit dem Text zu dem Lied "Imitationen" vertreten. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir nichts, aber auch gar nichts von unserer Teilnahme an dieser höchst zweifelhaften Aktion gewußt haben und wir auch nichts von solchen heimatduseligen Lyrikwettbewerben halten. Im Gegenteil: Eine solches Voting repräsentiert so ziemlich das genaue Gegenteil der von uns propagierten Inhalte. Dies nur mal so nebenbei. Viele Grüsse, Tocotronic

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(#) veranstaltungshinweis: diesen freitag, den 10.10., ist auch schon wieder t.o.r.: 20:00, exlkeller/löwenhaus, zu gast die preisträger/innen des 1. t.o.r.-jugendliteraturpreises

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(#) Ich fühle wie ein großer Teil meines Wesens zur Teosophie hinstrebt, gleichzeitig aber habe ich vor ihr die höchste Angst. Ich befürchte nämlich von ihr eine neue Verwirrung, die für mich sehr arg wäre, da eben schon mein gegenwärtiges Unglück nur aus Verwirrung besteht. Diese Verwirrung liegt in Folgendem: Mein Glück, meine Fähigkeiten und jede Möglichkeit irgendwie zu nützen liegen seit jeher im Litterarischen. Und hier habe ich allerdings Zustände erlebt (nicht viele) die meiner Meinung nach den von Ihnen Herr Doktor beschriebenen hellseherischen Zuständen sehr nahestehen, in welchen ich ganz und gar in jedem Einfall wohnte, aber jeden Einfall auch erfüllte und in welchen ich mich nicht nur an meinen Grenzen fühlte, sondern an den Grenzen des Menschlichen überhaupt. Nur die Ruhe der Begeisterung, wie sie dem Hellseher wahrscheinlich eigen ist, fehlte doch jenen Zuständen, wenn auch nicht ganz. Ich schließe dies daraus, daß ich das Beste meiner Arbeiten nicht in jenen Zuständen geschrieben habe.

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(#) der blumenauer mit wohl ungewollt zynischer (paternalistisch-herablassend-entschuldigender) scheiße

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(#) veranstaltungshinweis: es lesen peter bichsel, ruth schweikert, julia gschnitzer, händl klaus, klaus hoffer, pedro lenz und jörg steiner im aut (lois–welzenbacher–platz 1, innsbruck) am fr den 3.10. um 19:00 (rechtzeitig kommen wichtig ->buffett)

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(#) das buch ist da

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(#) mein delicious-tag kunst schlägt mein delicious-tag theorie (was hat mich bloß so ruiniert)

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(#) nicht weil ich es für sehr gelungen oder für die allgemeinheit besonders interessant halte, sondern aus einem bedürfnis nach diskussion und kritik, das dem gefühl der unabgeschlossenheit und mangelhaftigkeit entspringt, hier nun doch das vorläufige ergebnis meiner beschäftigung mit der so genannten popliteratur so far:

ist-doch-nur-pop (pdf, 556 KB)

fritz, martin: "ist doch nur pop": bestimmung des verfahrens "pop" bzw. "popliteratur" mit einer exemplarischen analyse von thomas meineckes "tomboy", 2008, 109 seiten

aus dem inhaltsverzeichnis:

1. „Was werden wir tragen?“ - Zur Einführung
2. „Ohne Theorie keine Revolution“ - Definition „Pop“
2.1 Vorbemerkung
2.2. Theoriegeschichte
2.2.1 Massentheorie
2.2.2 Kritische Theorie
2.2.2.1 „klassische“ Kritische Theorie
2.2.2.2 „zeitgenössische“ Kritische Theorie
2.2.3 Cultural Studies
2.2.4 Pop analytisch: Diedrich Diederichsen
2.2.5 Spätere Stimmen im Popdiskurs im deutschsprachigen Raum
2.2.6 Metareflexion: Poptheorien
2.3 Pop als Verfahren: die vier Pop-Kriterien
2.4 Begriff „Pop-Literatur“
3. „Rosarot leuchteten die Steinbrüche“ - Meineckes „Tomboy“
3.1 Tomboy als Pop-, DJ- oder Gender-Roman?
3.2. Makrostruktur
3.3 Mikrostruktur ..82
4 „Der Glauben dass alles mit allem zusammenhängt“ – Die Sinnhaftigkeit des Pop-Modells


hinweise auf tippfehler, sachliche und gedankliche fehlleistungen und konzeptuelle mängel werden gerne entgegen genommen, plagiieren wäre nicht gar so leiwand, aber auch ziemlich dumm.

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(#) de-säkularisierung: jacob baldes mariendichtung nach vorbild der horaz'schen oden an geliebte und römische göttinnen

...

(#) duncan larkin (1959-2008)

...

(#) vorerst kann ich zu "der kleine bruder" nur bemerken, dass es für mich eine sehr berührende und traurige lektüre war

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(anita bryant hätte bei früherem bekanntwerden natürlich...
mauszfabrick - 10. Jan, 16:13
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mauszfabrick - 30. Apr, 14:37
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mauszfabrick - 3. Mai, 10:24

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