(#) also hoffentlich haben meine nachbarn grad nicht beim fenster reingeschaut und meinen sitztanzfreakout zu den ersten takten von i know where tempation lies gesehen. oh mann, das ist uplifting.
(
#) ich hatte ja neulich behauptet, körper hätten ein besonders gutes gedächtnis (und das gegenteil auch) und das gegenteil ist eigentlich doch wahr
er: das vergißt man ja jeden tag wieder, wie gut sich das anfühlt, abdrücke von der zeitung auf der haut, kaltes wasser ins gesicht, das zuschrauben der kaffeemaschine, dann den plattenspielerarm genau ins schwärzeste schwarz legen, rechtsklick, neuer tab. (natürlich ist das klimbim sehr llächerlich in letzter zeit und besonders gut eigentlich auch nicht, aber hey, ist mir doch egal)
(
#) wie sagt man:
nach einer idee der fabulösen fraumorgenstern habe ich das große projekt gestartet, sämtliche mixtapes, die ich jemals zwecks lebensabschnittspartnerschaftsanbahnung gemacht habe, abzufotographieren und jenseits aller peinlichkeitsgrenzen zu erzählen, warum es nichts geworden ist und die tracks, so unleserlich, zu benennen und nicht mal zu flunkern bei coverversionen von nouvelle vague. sie können sich das ja zuhause auf ihren powerbooks zusammenladen und brennen und anhand ihrer heimlichen liebschaften testen, ob es immer nur an mir gelegen ist oder ob die musik wirklich scheiße ist. am ende kommt das dann alles gesammelt bei kiwi raus oder vielleicht auch tropen in der übersetzung von clara drechsler und in der süddeutschen schreibt der bruckmayr, dass das eine erfrischend andere art der popgeschichtsschreibung ist und ich werde reich und berühmt und kann endlich in ruhe marxist werden und den ganzen tag lang immer nur mixtapes für immer neue menschen machen und die dann abfotographieren und auf flickr stellen und dann als immer neue fortsetzungen bei kiwi veröffentlichen. ich bin ja schon gespannt, ob ich das projekt so lange durchhalte, ein ganzer doc-martens-schuhkarton wartet jedenfalls auf auswertung. den anfang macht ein sampler, schon cd, dating from vielleicht 2003 oder 4 oder so.
edit: allfällige dies lesende menschen, die objections against the veröffentlichung ihrer grausamkeit mir gegenüber haben, können das ja vorab mitteilen. ich nehme dann natürlich abstand davon, mein scheitern an ihnen zu beschreiben. solche, die aufgrund spezieller härte ihrer abfuhr annehmen dürfen, ich hätte meine kopien der für sie angefertigten mixtapes in einem wutanfall zerstört, sollen mir bitte fotos davon schicken.
(
#) ach was würde ich jetzt viel lieber als lohnarbeitsartikel schreiben, die den kapitalismus anprangern, duschen, essen und in blöde kneipen gehen, weil sich das gehört, die viel besseren freizeitsbeschäftigungen wählen: meine partiell doch ganz gut sortierte plattensammlung durchhören (streifzug von den klassischen anfängen in immer entlegenere gefilde, nur um am ende doch wieder mit glänzenden augen zu den unsterblichen schinken zurückzukehren), dazu dinge lesen und sich an kleinsten feinnuancen von schönheit wie eine etwas süffisanten albumtitelangabe ganz krankfreuen und überhaupt das alles noch nicht einmal wie eine arte-doku, sondern eher wie eine visualisierung von pi anschauen. und laut lachen, weil ich so dumm bin immer.
(#)
starmania-news: den livestream erst bei der preisverleihung gefunden. arabella hat anscheinend keine perücke mehr, hatte aber füher eine, sagt s., das kann man jetzt glauben oder nicht. die kandidatinnen der zweiten gruppe sind alle langweilig und nichtssagend, es mögen bitte
alle sofort ausscheiden. ansonsten ist die sendung eigentlich ganz ok, weil tanja, die ausgeschieden ist, doch nicht die ist, die meine favoritin ist, denn die ist nämlich nadine. ich hatte mir nur den namen falsch eingeprägt. jedenfalls macht es keinen sinn, die andere gruppe anzugucken, weil nadine da ja nicht dabei ist, darum sind ja alle von der anderen gruppe so langweilig. wir schauen dann auch nur mehr nadines page an, das ist schon viel besser als das geflenne auf der bühne, nur dann
das da. b. rettet den abend, indem sie aus nadines handhaltung (hand umschließt rücken nicht ganz, liegt mehr lasch auf) schließt, dass nadine den knallchargen eh auch lächerlich findet. wer andererseits in einem raum mit kunstreproduktionen wie den hier abgebildeten lächeln kann, könnte für mein dafürhalten auch gerne jemanden, der andy heißt, auch ernsthaft umarmen, das wäre mir alles egal, aber so einfach ist das nicht, wenn man sich einen karaoke-celeb-crush erarbeiten will, darf man sich von guter erziehung und ästhetischem feinempfinden nicht leiten lassen. nadines outfits sind jedenfalls eine katastrofe, nur das mit dem 3d-effekten vom letzten vorsingen ist ganz ok. der sporty-look bei den proben soll wohl den kontrast zum aufgegockelten auftritt betonen, schaut aber eben trotzdem scheiße aus. des weiteren sollten ihre make-up-artists darauf achten, die nase schmäler zu machen und den lippen doch auch eine spur farbe zu geben. leichtes betonen von damenbart und weniger augenbrauenzupfen kann auch nicht schaden. die kandidatinnen vom anderen trupp übrigens, zu dem wir schweren herzens doch wieder rübergklickt haben, sind stylingmäßig in etwa so, dass es für kippen holen noch zu underdressed wäre, also zumindest ich würde so nicht mal den biomüll runtertragen. das püppchen, das ausscheidet, weint zwar schon recht süß, trotzdem ist sie eher unsympathischer als die, die dann doch noch weiterkommt. friendship-tickets gibt es anscheinend keine mehr, aber ansonsten sind auch s. und b. äußerst regelinkompetent. die bühne hat jetzt übrigens auch eine neue form, ist mir jetzt erst aufgefallen. zukünftige projekte: sendezeiten rausfinden, merken. regelwerk (im groben) eruieren, nadines namen merken. auf dem jetzigen aufmerksamkeitslevel kann man jedenfalls nicht ernsthaft weiterarbeiten.
(#) gedanken wie dabei wäre die de:bug die krönung meines phantasievoll auf nicht-gestylte, zu gleichen teilen intellektuell wie catchy intendierte unordnung gestylten zimmer gewesen, perfekt auf die portugiesische musikzeitschrift (auf franz-ferdinand-artikel aufgeschlagen) und das von-uslar-porträt abgestimmt.
(#) du machst die postmoderne nur zu einem einfachen pluralismus
(#) die bilder von wkidd und wien sind jetzt endlich online, detaillierte nachberichte entfallen, weil keine zeit (es war alles gut und noch mehr jedenfalls). wenn ich das video von der zweiten wkidd-hälfte jemals aufs notebook übertrage, gibt es auch eine vorführung/verschickung dessen auf anfrage.
(
#) wkidd
(
#) r. fisher (1) / the dead science / cftpa
(
#) ebendies in bewegtem bild
edit: (
#) nächsten dienstag, 31.10. (übrigens genau da, wo auch die milch abläuft, die ich gerade gekauft habe) von 13:06-14:00 wkidd-mitschnitt auf radio freirad 105.9
/leserinnenservicemode
(1) "but then i thought that sounded as plausible as anything else i ever heard about death, so why shouldn't death be like a gameshow?" (&das mädchen neben mir schaut mich böse an, weil ich die ansage ins mobile tippe)
(#) tba lesen, gut finden, leicht überreizt jetzt wegen zeitlicher interferenzphänomene, immer aufsteigende paniken runterkämpfen, aufsteigende euphorien künstlich verlängern, große blöde samstagseinkaufsrunde: supermarkt, tabak-traffik, debug hammwa nich, anderer supermarkt für die von supermarkt 1 vergessenen waren, alle standard-klausackerln im grätzl nicht da, heim, rausschiebungsaktivitäten zur verzögerung der via kommunikationshammertool sms (1) abzuwickelnden generalterminplanung, die wiederum vorgeschützt ist, um die wahre arbeit zu verzögern, mein inkonsequentes, leicht metaphysisch gerechtfertigtes tab-browsing gut finden, immer wieder vorsagen, es wird schon alles, das müssen wir nur aussitzen. kreislauftechnisch auch herrliche hochschaubahn. dieses betrachten der selbst erlebten vorgänge und zustände wie eine eher abseitige dokumentation über komplexe zusammenhänge, die man nicht versteht, die man ohne ton in einer kneipe auf arte sieht: man weiß, es ist nicht richtig, man will's nicht missen.
(1) bsp #1: n.: die könnte ilias und odyssee ohne verlust in einer sms versenden. gerade diese glatte, elegante, understatementige eben, praktisch der beweis des primats der form vor dem inhalt, wenn man das mal so sagen kann. nicht-empirischer beweis: pop = sms (handyakronym)
(
#)
die-meta-metahoelle (pdf, 40 KB)
edit: wer den tippfehler findet, ist aufmerksamer als ich.
(
#) am schönsten ist es immer da, wo man gerade nicht ist. und p. fährt auch nicht zu den hidden cameras, so bleibe ich also auch daheim.
(
#) veranstaltungshinweis in eigener sache
(#) so körper-dinge. irre, immer wieder. fühlt sich jedes mal an wie neu.
reminder: wkidd wird am kommenden freitag, den 20.10. zum allerletzten mal in der pmk statt finden. die veranstaltung kann man kurz charakterisieren mit "text und tanz". wir werden uns auf die textgattungen
postpubertäreselbstmordkurzprosa,
epigonenlyrik und
zitatdrama sowie die genres
zartcore,
indietechno und
postpunkperlen konzentrieren. es wird genau so wie die dinge, die wir gut finden, aber vollkommen eigenständig.
(#) diese sich häufenden momente auch, wo mir die kommenden wirtschaftlichen umwälzungen durchs web2.0, der ganze literaturscheiß, das ständig irgendeine beliebige meinung zu irgendwelchen beliebigen kulturindustriellen waren zu haben, die globale erwärmung, die natascha-kampusch-interviews, der ganze kunstscheiß, die scheinbaren wahlmöglichkeiten innerhalb des spätkapitalismus, das ständige flüchten nach vorne, das verkaufen der eigenen zweifel als sicherheit, das ganze socializing, das interessiert sein an beliebigen kleinigkeiten, das abwägen der einen gegen die andere mahlzeit oder kaufentscheidung oder lebensplanung, meine lastfm-statistiken, das deutsche feuilleton, das ständige sich äußern, die blogosphäre, das aufbauen einer prekären ich-ag, der diskurs überhaupt, der ganze beziehungs-, emo- und herzscheiß, die ganzen posen (inklusive dieser) und der wechsel der jahreszeiten zunehmend gleichgültig sind, dass ich zu all dem einfach nichts mehr zu sagen habe und auch nicht länger so tun möchte, als wäre es so und dass es besser wäre, auf eine art zu verschwinden, in dunklen, kalten wäldern dem wechsel des lichts zuzuschauen-
(
#) taking photos of each other
(#) gut bei alberts neuem film fallen, den ich nicht verlinken kann, weil da so flashmusik spielt, unter anderem auch der gedanke, dass alle kinder in der dorfdisco irgendwie auch oke menschen sein könnten, wenn man nur genug demüt und güte im herzen trüge (so was ähnliches steht auch in einem eric-burdon-innencover). die schlussszene natürlich auch ok, dass man dann so denkt, es könnte ja zu was gut gewesen sein, wenn man sich dank seiner ersatzreligion als teil eines größeren empfindet und dann recht hat und der kapitalismus wirklich bald vorbei ist. blöd ist aber, dass figuren im kino immer die tastentöne eingeschalten haben, wenn sie smse tippen. ich schlafe immer schlechter im kino.
(#) die immer wieder neu perfekte schönheit: musik, landschaft draußen vobei, wiebuschs stimme, auch (wie: stiegen runter, bier, laute musik. dass so was nie auf einmal nicht mehr funktioniert)
(
#) zum beispiel auch dieses unübertroffen gute laune machende gefühl des körperlich eingeschliffen sein bei ganz alten menschen, die man seit 3 oder 4 jahren oder wochen kennt, dass man da und da geht und weiß, ob es den anderen dann gerade eher nervt oder ob es eh ok ist
(
#) der gedanke kam ja daher, weil ich gerade, als ich in die alte uni ging, an den
diederichsen-satz gedacht hatte, sexbeat (der song) stünde
für den versuch, körperlichkeit mit erkenntnis in einer erregungsbewegung zusammenzuführen, und dann dachte, da kann er sagen, was er will,
istdochso, allein, weil ich ja wegen praktisch nichts, also wegen- (
bricht ab)
edit: denn, beweis 2: das denke ich mir auch immer, wenn sexbeat wo läuft.
(
#) das eine, was ich bei schmidt liest proust nicht gut finde, ist ja die konzentration auf dieses adels- und umgangsding, wo nebenher und drunter doch auch genug andere dinge laufen. ist in dem band aber wohl wirklich so zentral, vielleicht bin ich damals auch deshalb dort ausgestiegen, wahrscheinlich bin ich leider etwas zu dumm dafür, aber die swann-geschichte war da schon besser,
so was wollen die leute doch auch eher lesen. vielleicht mit schmidt wieder einsteigen, man hat ja sonst nichts zu tun.
(#) jedenfalls endlich draufgekommen, warum ich immer, wenn ich in die alte uni gehe, dieses
merkwürdig-unangenehm-gefühl bekomme. nicht etwa, weil die alte uni einfach a priori scheiße ist, weil da nur schwachsinnssachen drin untergebracht sind, sondern wegen des geruchs
schlechte großküche (altes bratfett und salziges
alles-gewürz). immer wieder irre, was sich ein körper alles merkten kann.
(#) und irgendwann erschien es ihnen, als erwachten sie immer wieder wie aus einem traum und alles erschien ihnen, als hätten sie es schon einmal haargenau so erlebt und sie schüttelten kurz den kopf, wie leute in sitcoms, wenn sie ein unangenehmes telefonat beendet haben, und dachten, es müsse an der gleichförmigkeit ihres alltags liegen, dass sie ab und an dieses dringliche gefühl hätten, dies alles sei schon einmal passiert und dann dauere dieses gefühl, gerade dadurch, dass sie dies zum erneuten mal dachten, immer genau den einen tick lang zu lang an, als dass-
(#) das, und mein projekt sämtliche coverversionen von love will tear us apart again zu sammeln
(#) dass der größte vorteil von popkultur ja ist, dass sie eben populär ist in dem sinn, dass sie allen gehört (so gefühle wie dass die idioten den song alle auch hören können. wie das mittelschulphänomen, dass die musik schlecht sein muss, wenn sie die alle hören. oder dass ein remix eines franz-ferdinand-songs im radio laufen kann und man sich zuerst kurz freut, weil der so schlau und schön und wahr ist und dann kurz traurig ist, weil man das nicht mehr gemeinsam mit n. erleben kann, die das doch sicher auch verständen hätte. das als defizit erleben, den kollektiven fortschritt in der kunst privat nicht zu zweien erleben zu dürfen. das als defizit erleben, dass man den kollektiven fortschritt in der kunst nicht allein erleben kann (wie viele platten - es sind immer die besten - sind auf immer vergrätzt dadurch, dass auch sie die hören kann/können). gefühle, die sonst keiner empfinden könnte. was man daraus lernen kann)
(
#) dd on punk, wahrheit, alles
via (
#), danke
(
#) ich möchte jetzt ja wirklich lieben, doch ich schaff es einfach nicht. seit zwei wochen aus literaturwissenschaftlichem interesse durch diese scheißtextchen gequält, privat finde ich ja manches noch zumindest gut wie zum beispiel manches fernsehen, aber so. da ist schon ungefähr genau falsch (deshalb leider nicht belanglos). wo und wann ist das bloß passiert?
(
#) wkidd nachruf-kontest. bitte mitmachen, aber nicht zu zahlreich, ich habe eine sehr geringe lesegeschwindigkeit und kann deswegen nicht viele einsendungen lesen.