(#) billie eilish spielt open-air am univorplatz, mit features von kate tempest, fka twigs und grimes, und als wir die rolltreppe rauffahren um näher an die bühne zu kommen, kommen mir bei dieser melodie die tränen, das ist doch nicht von billie eilish: es ist anna calvi, die auf einer kleinen nebenbühne (aufgew.)
(#) die bösen haben auf unserem floß einen peilsender angebracht, als wir ihn entdecken, werfen wir ihn ins wasser, dummerweise ins flache, wo er gleich feststecken wird, noch besser wäre, er würde vom mississippi fortgespült. so oder so ist es sehr schön im delta, new orleans und all das, ich freue mich aufs schnorcheln. später das übliche erklimmen steiler leitern im turm (aufgew.)
(#) t. hält ein referat über eine geheimgesellschaft, es geht um die von ihr verfolgten forschungsrichtungen, sein referat ist eigentlich nur eine art gut gegliederte übersicht über einige aktuelle forschungsprojekte, ich denke mir, dass ich das dennoch mit sehr gut benoten muss, das ist halt inzwischen so das niveau, aber dann fasse ich mir doch ein herz und bedanke mich für die tolle materialsammlung, die mich zur frage bringt, was sich daraus für allgemeinere schlüsse über diese geheimgesellschaft und deren weltanschauung ziehen lassen. um t.s sichtliche sympathie für die geheimgesellschaft nicht zu verletzen, füge ich hinzu, dass von außen ja alles, auch echte wissenschaft, irgendwie verschwörungstheoretisch wirkt, also auch wenn ich z.b. auf der straße normalen leuten sagen würde, dass sie in einer zwangscisheterosexuellen matrix leben, würden die das ja auch für verschwörungstheorie halten. ich bin sehr stolz auf dieses beispiel. später nehme ich von der zufällig beim briefkasten getroffenen postperson ein paket an, es sind eigentlich viele einzelne schokoladepackungen, das muss von h. sein, denke ich, nur wie hat sie es geschafft, die als ein paket zu verschicken (aufgew.)
(
#)
MERMAIDS
Weil uns das Leben an Land, in der Normalität, in der Hegemonie, in dieser Gesellschaft nicht reicht; weil alles um uns unrettbar kaputt ist; weil wir immer noch neugierig darauf sind, wie es anders ginge: Verlassen wir das Land, die Menschen, das Männliche; und gehen ins Wasser. Wir lassen unsere Landexistenz hinter uns und werden Mermaids. Und wir stellen noch einmal die ganz großen Fragen: Wie Mermaids werden? Wie zusammen leben? Wie zusammen performen? Oder besser: Wie zusammen schwimmen? Wie alles unter Wasser setzen?
MERMAIDS. Performance
eine Produktion von tON/NOt – interdisziplinäre Theaterformen
von und mit: Martin Fritz, Tamara Burghart, Michaela Senn, Anna Heiss, Katha Rina Ganner, Elena Ledochowski, Carmen Sulzenbacher
Premiere: Di 2. Juli 2019, 20:00 Uhr
weitere Vorstellungen: Mi 3. | Sa 6. | Mi 10. | Do 11. | Fr 12. | Sa 13. | So 14. Juli, jeweils 20:00 Uhr
Palmenhaus im Hofgarten Rennweg 12, Innsbruck
Karten: ton.not@gmx.at | 0650 2361550
Eintritt: 18 | 15 Euro
Splash-Verfahren | Beate Otto | Melusine | ein klarer Standpunkt | Tiffany | Sirenen | Ingeborg Bachmann | 1989 | The Swimmer | Cher | Summer Lovers | Mythos | Daryl Hannah | Das Lachen der Medusa | Esther Williams | The Carrier Bag Theory of Fiction | Paul Preciado | Making Kin
(#) in schottland stehen auf einer schmalen halbinsel viele denkmäler herum, dementsprechend viele pokémon-go-arenen gibt es hier auch, während ich ein pokémon in eine davon setze, schlittere ich fast die steile küste hinab und sehe im flachen meer eine gruppe von leuten, die von der vorgelagerten insel übersetzen und irgendein englisches heer reenacten, wie ärgerlich denke ich, aber da sehe ich das schottische entsatzheer schon von der anderen seite kommen und es ist mir ein bisschen peinlich, das wort entsatzheer zu kennen (aufgew.)
(#) ein sketch: gisela schneeberger berät als tierhandlungsverkäuferin gerhard polt, der für seinen zierfisch gi eine aquariumsdekoration sucht, schneeberger rät ab von den billigen seeblumen, die ein glump sind, das gesunkene piratenschiff ist leider über polts preisklasse, in der sie ihm die sommerliche unterwasserszenerie besonders empfiehlt. polt freut sich schon, wie sich der gi darüber freuen wird. den kompressor, den polt ebenfalls benötigt, empfiehlt sie vierteljährlich mit 2-3 tropfen essig zu reinigen, er kostet 2000€, was polt sehr bestürzt, aber laut schneeberger eben ein fixpreis ist. später noch wirres über p.s haustiere und eine performance in einem speisesaal, es liegen überall nackte menschen herum und einer davon reicht mir beeren zu essen (aufgew.)
(#) gntm macht so ironisch auf noch eine frau in den medien muss das wirklich sein, was besonders ärgerlich ist, weil mir das auch für dem mermaids-text eingefallen ist, mit noch zwei zitatquellen verschnitten. später beim kajakfahren mit r. und anderen werden wir vor den schlüsselstellen beim krankenhaus und bei den brücken gewarnt, es ist dann gar nicht kalt und eigentlich ganz leicht, wie snowboarden eigentlich, im flachstück, wo nur wenig wasser ist, spritzen die vorausfahrenden, erfahreren den untergrund nass, sodass wir mit schwung darüber sliden können. es geht weiter über die uferpromenade, beim skaten macht sich die erfahrung vom inlineskaten bezahlt, es macht richtig spaß, vielleicht habe ich einen neunen sport gefunden, wie auch langlaufen, dass doch auch sehr ähnlich (aufgew.)
(#) der weg ist eigentlich eine nicht ungefährliche kletterei über bröckelige felsen, a. und ich schaffen es, am parkplatz steht das gefährt, mit dem wir zum hauptquartier heimkehren, in der wirtschaftsabteilung ist alles so schlimm und voller monster, wie das zu erwarten ist, zum glück gibt es auch eine art recreation- und spa-bereich für die zurückkehrenden ghostbuster, das ist sehr gut. in der abteilung für biologie lernen wir mit einem sich dort spezialisiert habenden, dass wir den umgang mit dem monstern lernen müssen, es geht darum, wie wir wahrnehmen, es ist eine art floaten, in dem wir erkennen, dass sie eigentlich nichts böses wollen und eigentlich alles gut ist (aufgew.)
(#) auf der höttinger alm muss der gocklstall renoviert werden (er ist irgendwie eingesunken und unter anderem muss der boden abgegraben oder erhöht werden), dafür werden freiwillige gesucht, m. und andere führen zur bewerbung akrobatische übungen an von der hohen decke hängenden seilen durch, sie sind so kräftig, dass sie gewiss geeignet sind, ich hingegen nicht, kurz wird überlegt, ob ich vorne in der alm im service aushelfen kann, aber allen ist klar, dass das auch nicht geht.
c. postet auf facebook einen tipp, den er im internet gefunden hat, ihm steht nämlich eine operation bevor, nichts schlimmes, aber da er so was ja nicht kennt, weiß er nicht, ob er im krankenhaus nicht doch angst davor bekommt, und dagegen hilft laut diesem internet-tipp, ein kleines fotoalbum anzulegen mit dingen, die ihm freude bereiten, es gibt eine ganze liste von 21 dingen, die ins album gehören, z.b. die drei letzten theaterbesuche, die spaß gemacht haben. c. hat sein ganzes album dazugepostet, beim durchwischen kommen vor allem fotos von seinem hund, welche, wo er als kind mit seinen schulfreud*innen abgebildet ist, ich frage mich, warum kein foto von m. drin ist (liegt wahrscheinlich an der liste) und dann ein text von diedrich diederichsen über das leben, den ich gleich suchmaschiniere und lese und der sehr gut ist. ich finde das lustig und praktisch, weil ich das alles gleich in meine kolumne einbauen kann (samt dem hinweis, dass ich wie eine hängen gebliebene platte immer diederichsen zitiere) und als ich sie c. schicke, schreibt er zurück, dass es ihm leid tut, dass er bei seinem album keinen quellenverweis auf meine kolumne gegeben hat, wovon er den diederichsen-text kennt, dabei war es doch genau umgekehrt.
später werde ich für ein basketball-team gecastet, das dann in eine hunger-games-mäßige nobelturnhalle geführt wird, meine freund*innen (auch die von der höttinger alm) sind alle dabei und machen es sich in der mehrstöckigen nobel-garderobe (eigentlich mehr ein spa-bereich) gemütlich, während ich aufs spielfeld (aufgew.)
(#) die regierung hat einige vereine und privatpersonen verboten, es ist unklar, auf welcher rechtlicher grundlage sie das getan haben, die recherchen dazu führen zum institut für linguistik und vulkanismus des eu-parlaments (auf dem gehsteig vor dem gebäude sind spurrillen für panzer), wo gerade eine liste mit den verbietungsmöglichen personen und organisationen auf endlospapier aus dem drucker schnurrt, sie ist das werk der einzigen anwesenden person, einer schon etwas älteren forscherin, sie erklärt uns stolz, dass die liste alle enthält, die schon einmal eigennamen wie z.b. mickey mouse benützt haben, denn das ist nach der neuen urheberrechtsrichtlinie strafbar, und so haben sich natürlich schon alle strafbar gemacht und die regierung kann mit diesem vorwand alle ihr unliebsamen verhaften. wir versuchen die forscherin zu überzeugen, dass ihre liste unwissenschaftlicher wahnsinn ist, ich rede auf sie ein: jedes wort, das sie selbst verwendet, ist schon verwendet worden, aber sie ist mit vernünftigen argumenten nicht mehr erreichbar, wie uns klar wird, ursache ist natürlich eine unglückliche liebesgeschichte mit dem gründer des instituts, das ja wohl kaum zufüllig abgekürzt luv heißt. später die üblichen troubles beim parken bei der ankunft bei einer berghütte (aufgew.)