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(#) ravi shankar (1920-2012)

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(#) the ethical slut

the ethical slut

die größte stärke ist naturgemäß auch die größte schwäche: die selbstverständlich kreuzsympatische und konsequentest durchgehaltene nicht-normativität in allen belangen (natürlich recht eigentlich die einzig haltbare position) läuft eben zwangsläufig hinaus auf ein vages "es ist natürlich alles irgendwie ok und es sollten die leute halt alle irgendwie aufeinander schauen" und gibt so eben kaum antworten auf fragen wie: was also tun? was das buch aber dank einer gewissen unterkomplexität gibt, ist zeit zum nachdenken und vielleicht doch ein bis zwei tipps und gedanken (vergleichs/singularitäts- und scarcity/abundance-logiken in diesen angelegenheiten), die wir uns so oder so ähnlich alle auch schon mal gedacht haben, von denen es aber trotzdem nicht schadet, sie mal so amtlich lesen zu können. ich mochte auch sehr diesen ungemein (und mir fällt kein besseres wort ein) loving-igen ton, der sogar die eine oder andere leichte angehippietheit der autorinnen vergessen macht, sodass man die beiden mit der zeit irgendwie richtig lieb bekommt. dank der mit der praxisnahen und mainstream(tm)tauglichen ausrichtung eingekauften theorieschwäche könnte man zwar auch sagen, unser alter luhmann und die einschlägigen popsongs reichten uns auch, um das alles zu verstehen und insgesamt stellt sich natürlich ein bisschen die frage, ob der erkenntnisgewinn nicht ungefähr gleich groß wäre, wenn man die zeit, die man für die lektüre braucht, an die wand starrte und frei nachdächte, aber das würde ja niemand wirklich machen, insofern ist die lektüre von the ethical slut wohl allen anzuraten, die darüber nachdenken wollen, wie sie leben wollen (und ich würde mir recht eigentlich wünschen, dass es alle längst getan hätten, um dann abgekürzte argumente als gemeinsame diskussionsgrundlage benützen zu können: wie dossie und janet im 3. kapitel ja sagen...). es wird zwar rein praktisch nichts einfacher machen, aber wir sind ja nicht hier, weil es einfach ist. und ganz davon abgesehen möchte ich auch die rezeptionserfahrung (grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass das buch auch funktioniert zum funktionalen immerwiederlesen, also ungefähr so wie man wittgenstein immer wieder liest um sich auf einen bestimmten schreibstil einzugrooven) nicht missen, im sommer in bochum in dieser irren hitze im botanischen garten zu sitzen und the ethical slut zu lesen und eine eigene geschichte aus reiner potentialität sammelt und stapelt sich von selbst herum um mich.

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(#) dafür hätte ich nicht studieren müssen / die band



weil c. noch bei der sh ist, sponsert diese dieses festival in feldkirch, das eigentlich kein richtiges festival ist, es spielen nur zwei bands. aber die haben sich was angetan und eine richtige zeltstadt aufgebaut (heutzutage geht sowas mit lasermessung und gps millimetergenau nach plan). praktisch ist, dass unser zelt aufgrund des sponsorings mit einem zelttunnel direkt mit dem hauptzelt verbunden ist und wir so die zwischenzelte umgehen können, die zur abwicklung der warteschlangen, ticketerwerbe und ticket- sowie getränkekontrollen (sowie für die daran anschließenden gastrostände) errichtet wurden. dennoch stellt sich c. in der gardeobenschlange an, aber da dort gewissermaßen als impulskaufzone diese appetitlichen kartoffelaufläufe mit verschiedenen süßen toppings vom diesjährigem maturajahrgang angeboten werden, bin ich so abgelenkt, dass ich es erst bemerke, als c. unsere jacken aufgeben will, die wir doch im zelt lassen können, was wir dann auch tun. nach dem konzert erscheint der weg ins zelt durch den kriechtunnel viel länger, c. kriecht voran, dann e. und dann ich. apropos matura, meine matura findet gerade statt in diesen historischen sälen in der altstadt. keine ahnung, warum die vergleichende literaturwissenschaft hier untergebracht ist, was sie normal auch gar nicht ist, aber hier findet jedenfalls meine matura statt. zwei bekannte meines opas versuchen sich jeweils darin zu überbieten, wer mehr berühmte maler, die sie persönlich kennen, zur anschließenden feier mitbringen kann. es ist mir alles sehr unangenehm, schon als ich zur prüfung aufbreche, wartet eine traube älterer herren vor der tür. besser ist, dass wir in berlin bei diesen entfernten bekannten von bekannten untergekommen sind. es ist nur störend, dass noch sehr früh am morgen diese schlägertypen gewaltsam in die wohnung eindringen. es geht um die band und langsam stellt sich heraus, dass band nur so ein codewort ist und die schlägertypen eigentlich die miete minutengenau eintreiben müssen, es hat wohl auch etwas mit drogenhandel zu tun. ich erfahre das dadurch, dass der am brutalsten aussehende typ dann sehr offensiv mit mir zu flirten beginnt und mir dabei alles erklärt. es gelingt mir nicht recht, von der kurz zuvor ausgestandenen todesangst umzuschalten und zurückzuflirten, obwohl ich natürlich einsehe, dass wenig die situation mehr entspannen würde, als ein verhältnis mit ihm zu beginnen. erschwerend kommt hinzu, dass c. verschwunden ist, dann läutet zum glück mein telefon und bov ruft von s.' mobiltelefonnummer aus an, weil er gerade in kärnten urlaub macht und so auf die idee gekommen ist, mit einem österreicher zu telefonieren, wie er sagt. ich sage versehentlich etwas abfälliges über österreich als urlaubsland und bov sagt so beleidigt ja danke und danach kommt das gespräch trotz gegenseitiger höflichkeit und ehrlicher bemühung nicht mehr richtig in gang. ich erfahre einfach nicht, ob bov auch ein inhaltliches anliegen hatte oder tatsächlich nur mit mir plaudern wollte. in amerika gehen wir zu einem konzert von slipknot, das natürlich ganz schlecht ist, wie wir auch alle wissen, aber c. weist mich darauf hin, dass das gitarrenspiel des gitarristen von besonderer qualität ist. ich beobachte daraufhin den gitarristen sehr genau bei seiner arbeit, was diesen aus dem konzept bringt. wir beginnen logischerweise ein verhältnis und der gitarrist ist eigentlich chefredakteur bei pitchfork und er schreibt bei pitchfork immer über den österreicher, der ihn durch genaue beobachtung beim gitarrenspiel aus dem konzept gebracht hat und mit dem und dessen freundin er nun logischerweise ein verhältnis begonnen hat und ich bekomme ständig bewundernde sms von allen bekannten, die pitchfork lesen und bin mit der situation naturgemäß sehr zufrieden (aufgew.)

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(#) wie es gemacht wird, und nicht:

top ten gedanken zum ablenken vom schlechten

10. last.fm-charts checken
09. unzucht generell
08. speisen, wohlschmeckende
07. auswendig gelernte dialoge von btvs
06. kontexte
05. alf hörspielkassetten
04. tocotronic songzeilen, gelungene
03. bubblemania (geschaffte levels)
02. otok uska
01. c.

top ten schlechte liebesbeweise/rückholaktionen

10. mixtape mit rückholaktions-songs mit back for good als opener
09. überraschungsparty
08. intrigen
07. bestechung
06. blumen, lebewesen, ähnliche gefälligkeiten
05. einschlägiges transparent über den eingang der highschool spannen, pathetische rede (vor allen leuten!)
04. stalken generell
03. beharren auf früher als gemeinsamkeit empfundenen eigenheiten/erlebnissen/sachverhalten (die erkennbar nur als foreshadowing und dafür eingeführt wurden)
02. aussitzen/abwarten
01. song/gedicht/roman/film/weblog schreiben

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(#) alles ist peinlich (die vorbereitung der haiku, pt. vii)

rhein

das auffallen des vergessens des erleuchtet seins
wir machen das alles nur für uns
i looked to you as it fell and now you're in my way

rhein

top ten liebesbeweise
top ten dinge zum ablenken vom schlechten
you're amazing

rhein

frubbeln (inmitten der sterne, die wir sind: allein das wort schon, ein gefühl wie das geräusch von kreide auf der tafel)
kaninchen/unzucht
hot/easy/free

rhein
rhein

ziergegenstände, die kerzen sind
wie von einem völlig irren tetrisspieler gebaute formationen
wo der problembär wohnt

rhein

gaggefahr, doch: no hard feelings
ich wiederhole: alle menschen mögen dich
vielleicht sogar eine 9 1/2 in der zeit von fünf bieren

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(#) damit niemand sagen kann, ich hätte nichts gesagt und damit das gefühl warum fragen mich die das alle, ich habe es doch längst ins internet geschrieben auch vollständig berechtigt ist: wir haben da ein projekt.

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(#) so viel gebloggt schon heute, und gar nichts weinerlich-grantiges (aufgew.)

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(#) ich nehme an der spezialausgabe von das perfekte promidinner teil, bei der statt promis ehemalige klassenkolleg/innen von mir teilnehmen und es ist gerade mein abend und natürlich kommt es zu den üblichen komplikationen (alkohol bereits am nachmittag, der kuchen, den ich zum dessert reichen will, hält aufgrund zu hohen schlagobersanteils seine form nicht, die stücke, die ich schneide, passen nicht in die tiefen motivteller mit den heiligen- und städtewahrzeichenbildern, das sieht wirklich nicht schick aus und ich muss den schweren generator natürlich ganz allein aus dem kellner tragen). während s. und m. geduldig am tisch im garten der wohnung meiner eltern sitzen, beschwert sich r. im zwischeninterview darüber, dass alles zu lange gedauert hat. dann kommt a. sturzbetrunken mit seinen beiden ihm wirklich genau gleichenden söhnen bei der haustür rein und rennt mit ungeheurer geschwindigkeit in den kellergang, hinter ihm deutlich langsamer c., zum glück auch betrunken, das hat wenigstens das gute, dass ich mich jetzt nicht rechtfertigen (aufgew.)

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(#) mittlere deppen / bigger than life

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(#) top ten details in dirty dancing

10 die art, in der johnny den pflock aus dem boden zieht, um das fenster seines autos einzuschlagen
09 die kinder, die beim ersten tanz tanzen, bevor baby johnny zum ersten mal sieht
08 die undefinierbare speise am teller von dr. jake houseman beim frühstück nachdem er penny gerettet hat
07 max kellermans gespräch mit charles honi coles vor seinem einsatz bei der abschlussshow
06 marjorie houseman tadelt frances am golfplatz wegen unaufrechten stehens
05 neil kellerman zählt auf, was sich im kühlschrank befindet
04 stans witz bei der zaubershow
03 billy kostecki entgleiten die wassermelonen nur fast beim aufstoßen der tür zu dem schmutzigen tänzen
02 hutgeste eines schmutzigen tänzers zur kamera als frances mit billy das erste mal bei den schmutzigen tänzen die tanzfläche quert
01 die schäbige wiese im hintergrund, als baby sich von johnny verabschiedet

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(#) mehr listen (von listen)

the green's still close to green

top ten nicht mehr

10 s. lange emails schreiben, den weltzustand betreffend / vor partys und ähnlichen social events grundsätzlich unangenehm nervös sein
09 mir sachen generell nicht und generell zutrauen (mischung aus totaler selbstunter- und -überschätzung )
08 stundenlang nur kurz x-moto spielen (zur belohnung für dinge wie emailschecken)
07 googlebildersuche "mats hummels"
06 den anspruch haben, software oder unterhaltungselektronik vollständig zu verstehen
05 immer eine kassette / md bereit haben um sendungen / songs mitschneiden zu können (fm4, oder radio im engeren sinn hören)
04 gebannt lesen
03 bei den lieferschein-zetteln, die rezensionsexemplaren beigelegt sind, ein unbestimmtes angstgefühl empfinden wegen deren ausstrahlung von formalität, verpflichtung und business
02 radfahren als sportliche betätigung / zum nachdenken
01 smith-cds hören und in selbstmitleid zerfließen

top ten immer noch

10 es genießen, platten aus der hülle gleiten zu lassen, aufzulegen und den tonarm langsam runterzulassen
09 lange selbstinterviews, den weltzustand betreffend, vor dem einschlafen
08 beim öffnen einer bierflasche: zuerst dran riechen, dann den ersten schluck nehmen
07 fabulous muscles in einem durchhören und sich denken, dass es doch das beste album ist, dass ich kenne
06 die zettel
05. dinge wie abwicklung von überweisungen, ausfüllen von formularen, langfristige perspektiven entwickeln und dergleichen nur ertragen unter der wahrnehmung als nur gespielt
04 niklas luhmann lesen und sich darüber freuen wie witzig er ist
03 sich vom ganzen kleinkram abhalten lassen von den wichtigen dingen
02 immer noch in der provinzstadt wohnen
01 viel zu früh und immer wieder: liebeslieder

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(#) und ich dachte in diesem moment: gut sieht es ja aus



ich gebe zu, ich habe mir keine mühe gegeben. ich bin da einfach nur desorientiert hineingedriftet, habe mich vage unwohl gefühlt und das wars dann. es war alles so trancig und in sich geschlossen und lief von alleine.

und so ähnlich, nur ganz anders: dieses gefühl neulich, als ich plötzlich verstand, warum das niemanden so aufregt: weil für die alle das alles ja wirklich nur gerede ist, dass es denen um genau gar nichts geht, die meinen nicht im geringsten, was sie da sagen, es geht da gar nicht um eine auseinandersetzung mit irgendetwas, oder irgendetwas, das folgen irgendwofür haben muss, es ist ja nur reden. und wie alles habe ich das natürlich vorher bei dd gelesen: Ja, der Schritt von: ich finde dies oder jenes schlecht, zu: und deshalb müssen wir es beseitigen, wird nicht gemacht. Es hat sich offenbar durchgesetzt, dass alles, was in Form von Sprache vorgetragen wird, lediglich gemeint ist - jetzt sage ich zwei der schlimmsten Wörter auf der Welt - als "Wortbeitrag" oder "Denkanstoß", nicht aber als Anstoß zum Handeln, (s. 105) (und, noch viel schöner schon in sie ist wach: Aber eben auch absolut sicher, daß man, wenn man über irgendwelche Sachen redet, nur das tut: Man redet)

ich habe, simpel gesagt, diese welt einfach nicht verstanden. (gerade gut genug, um sie nicht gut zu finden, aber mehr nicht.)

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(anita bryant hätte bei früherem bekanntwerden natürlich...
mauszfabrick - 10. Jan, 16:13
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