(#) irgendwo in den usa ist die mysteriöseste buchhandlung der welt. alle besucher*innen finden darin seltene, sie überraschende deutschsprachige bücher, die in besonderer weise zu ihnen sprechen. ich finde die hörspielkassette die drei ??? und dj ötzi. später sitze ich r. gegenüber vor einem riesigen blumentopf, es ist ein spiel, bei dem wir beide jeweils nicht wissen, was die jeweils andere person für eine regel zu befolgen hat, ich habe die anweisung, einen erdkrümel mit den augen zu fixieren und mich unter keinen umständen davon abbringen zu lassen. ich habe den verdacht, r.s anweisung ist, mich davon abzubringen, sie ist bekanntlich sehr, sehr ehrgeizig und stur bei solchen spielen (aufgew.)
(#) ein kunstprojekt: den ersten bleistift-entwurf habe ich vergessen, aber für die umsetzung überlege ich zuerst ein schild mit der aufschrift fuck / human / a, entschiede mich dann aber nach feedback doch auf fuck / penet / ration, mit einem kehrschauferl von schön aufgeräumten werkzeugstapel im hof setze ich es um, als ich es dann zeige und von den entwürfen spreche, wischt s. am im tabletmodus befindlichen notebook versehentlich weiter zu anderen fotos im ordner. ich erkläre noch, dass die buchstaben der ersten wortes von den mitglieder der band kraftwerk dargestellt werden und darum das k kaum lesbar ist, weil der es darstellende klaus röder zu schwach war, seine arme lang genug in der richtigen stellung zu halten, damit ich es abmalen konnte (aufgew.)
(#) mal wieder troubles mit einer wohnung, nur liegt diese mit französischen fenstern hoch über einer viel befahrenen straße, wie es sein soll. c. hat ein geschäft eröffnet, es ist zuerst ein sportgeschäft, in dem verwirrenderweise unsere privaten schlafsäcke liegen, dann gibt es diverse troubles mit den nicht offen bleibenden türen und kundinnen, dann ist es ein spielzeuggeschäft samt einem über eine wendeltreppe erreichbaren keller und es gibt troubles mit kindern, die darauf bestehen ungestört spielzeug zu klauen, da sie ja nicht strafmündig sind. später überzeuge ich wen, dass die anwesenheit am filmset langweilig ist, ich habe ja nichts zu tun außer darauf hinzuweisen, wenn eine wardrobe malfunction or other malarkey passiert und mit malerkrepp das puppenhausartige set auszubessern (aufgew.)
(#) billie eilish spielt open-air am univorplatz, mit features von kate tempest, fka twigs und grimes, und als wir die rolltreppe rauffahren um näher an die bühne zu kommen, kommen mir bei dieser melodie die tränen, das ist doch nicht von billie eilish: es ist anna calvi, die auf einer kleinen nebenbühne (aufgew.)
(#) die bösen haben auf unserem floß einen peilsender angebracht, als wir ihn entdecken, werfen wir ihn ins wasser, dummerweise ins flache, wo er gleich feststecken wird, noch besser wäre, er würde vom mississippi fortgespült. so oder so ist es sehr schön im delta, new orleans und all das, ich freue mich aufs schnorcheln. später das übliche erklimmen steiler leitern im turm (aufgew.)
(#) t. hält ein referat über eine geheimgesellschaft, es geht um die von ihr verfolgten forschungsrichtungen, sein referat ist eigentlich nur eine art gut gegliederte übersicht über einige aktuelle forschungsprojekte, ich denke mir, dass ich das dennoch mit sehr gut benoten muss, das ist halt inzwischen so das niveau, aber dann fasse ich mir doch ein herz und bedanke mich für die tolle materialsammlung, die mich zur frage bringt, was sich daraus für allgemeinere schlüsse über diese geheimgesellschaft und deren weltanschauung ziehen lassen. um t.s sichtliche sympathie für die geheimgesellschaft nicht zu verletzen, füge ich hinzu, dass von außen ja alles, auch echte wissenschaft, irgendwie verschwörungstheoretisch wirkt, also auch wenn ich z.b. auf der straße normalen leuten sagen würde, dass sie in einer zwangscisheterosexuellen matrix leben, würden die das ja auch für verschwörungstheorie halten. ich bin sehr stolz auf dieses beispiel. später nehme ich von der zufällig beim briefkasten getroffenen postperson ein paket an, es sind eigentlich viele einzelne schokoladepackungen, das muss von h. sein, denke ich, nur wie hat sie es geschafft, die als ein paket zu verschicken (aufgew.)
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MERMAIDS
Weil uns das Leben an Land, in der Normalität, in der Hegemonie, in dieser Gesellschaft nicht reicht; weil alles um uns unrettbar kaputt ist; weil wir immer noch neugierig darauf sind, wie es anders ginge: Verlassen wir das Land, die Menschen, das Männliche; und gehen ins Wasser. Wir lassen unsere Landexistenz hinter uns und werden Mermaids. Und wir stellen noch einmal die ganz großen Fragen: Wie Mermaids werden? Wie zusammen leben? Wie zusammen performen? Oder besser: Wie zusammen schwimmen? Wie alles unter Wasser setzen?
MERMAIDS. Performance
eine Produktion von tON/NOt – interdisziplinäre Theaterformen
von und mit: Martin Fritz, Tamara Burghart, Michaela Senn, Anna Heiss, Katha Rina Ganner, Elena Ledochowski, Carmen Sulzenbacher
Premiere: Di 2. Juli 2019, 20:00 Uhr
weitere Vorstellungen: Mi 3. | Sa 6. | Mi 10. | Do 11. | Fr 12. | Sa 13. | So 14. Juli, jeweils 20:00 Uhr
Palmenhaus im Hofgarten Rennweg 12, Innsbruck
Karten: ton.not@gmx.at | 0650 2361550
Eintritt: 18 | 15 Euro
Splash-Verfahren | Beate Otto | Melusine | ein klarer Standpunkt | Tiffany | Sirenen | Ingeborg Bachmann | 1989 | The Swimmer | Cher | Summer Lovers | Mythos | Daryl Hannah | Das Lachen der Medusa | Esther Williams | The Carrier Bag Theory of Fiction | Paul Preciado | Making Kin
(#) in schottland stehen auf einer schmalen halbinsel viele denkmäler herum, dementsprechend viele pokémon-go-arenen gibt es hier auch, während ich ein pokémon in eine davon setze, schlittere ich fast die steile küste hinab und sehe im flachen meer eine gruppe von leuten, die von der vorgelagerten insel übersetzen und irgendein englisches heer reenacten, wie ärgerlich denke ich, aber da sehe ich das schottische entsatzheer schon von der anderen seite kommen und es ist mir ein bisschen peinlich, das wort entsatzheer zu kennen (aufgew.)
(#) ein sketch: gisela schneeberger berät als tierhandlungsverkäuferin gerhard polt, der für seinen zierfisch gi eine aquariumsdekoration sucht, schneeberger rät ab von den billigen seeblumen, die ein glump sind, das gesunkene piratenschiff ist leider über polts preisklasse, in der sie ihm die sommerliche unterwasserszenerie besonders empfiehlt. polt freut sich schon, wie sich der gi darüber freuen wird. den kompressor, den polt ebenfalls benötigt, empfiehlt sie vierteljährlich mit 2-3 tropfen essig zu reinigen, er kostet 2000€, was polt sehr bestürzt, aber laut schneeberger eben ein fixpreis ist. später noch wirres über p.s haustiere und eine performance in einem speisesaal, es liegen überall nackte menschen herum und einer davon reicht mir beeren zu essen (aufgew.)
(#) gntm macht so ironisch auf noch eine frau in den medien muss das wirklich sein, was besonders ärgerlich ist, weil mir das auch für dem mermaids-text eingefallen ist, mit noch zwei zitatquellen verschnitten. später beim kajakfahren mit r. und anderen werden wir vor den schlüsselstellen beim krankenhaus und bei den brücken gewarnt, es ist dann gar nicht kalt und eigentlich ganz leicht, wie snowboarden eigentlich, im flachstück, wo nur wenig wasser ist, spritzen die vorausfahrenden, erfahreren den untergrund nass, sodass wir mit schwung darüber sliden können. es geht weiter über die uferpromenade, beim skaten macht sich die erfahrung vom inlineskaten bezahlt, es macht richtig spaß, vielleicht habe ich einen neunen sport gefunden, wie auch langlaufen, dass doch auch sehr ähnlich (aufgew.)