reden wir über die revolution

...

(#) sätze, die: [...] denn ich fand, mein zimmer geht mich nix an, dieses ganze leben geht mich nix an, ich habe mir das nicht ausgesucht, hier zu sein. (s. 527)

...

(#) was für mich beim open mike u.a. interessant war, wie die leute mit ihren reaktionen auf meinen text den, ums mal so zu sagen, raum an möglichen selektionen, aus denen der text dann die realisierten selektionen auswählt, völlig anders rekonstruierten, als sich das für mich produktionsseitig dargestellt hat (eh immer so, aber jedes mal wieder ein schock; man vergisst viel zu schnell, dass jedes normal nicht das der anderen ist). ein einwand war z.b., dass die dramaturgie scheiße ist, da ging es irgendwie darum, dass der erzähler zuerst diese tiere eben umsorgt und dass dann, als das thema essen aufgetischt wird, ein schwenk ins katastrophale erwartet wird, der nicht kommt. in schwächerer version ging das argument, es passiere nichts und würde dadurch fad (während ich genau davon ausging, dass erzählen im sinn von dass etwas passiert langweilig ist, und so ein flächiges klimaxloses tableau vivant machen wollte). oder ähnlich erstaunlich war für mich, dass das leute irgendwie realistisch gelesen haben etc.

die schelte, dass die jungen leute heute generell viel zu brav erzählen, kann ich (abzüglich der journalistischen art der betrachtung) schon nachvollziehen. wir sind zwar hier, weil es schwer ist, aber es ist ja auch schwer, weil eben ein gerüttelt maß an redundanz leider sein muss, um nicht nur zu rauschen, sprich gar keine anschlussmöglichkeit mehr zu bieten (und wer weiß schon, was sich die verbraucher/innen zuhause in ihrer freizeit so reinziehen und also wissen können, s.o.).

zuerst wollte ich noch schreiben, dass mich genervt hat, dass die meisten texte zwar die ganze palette an kindsweglegung, selbstverletzung und beziehungsterror aufgefahren haben, aber nicht gefragt haben, was die menschen in ihren häusern dazu bringt, dass sie es nicht mehr aushalten. das ist aber ein komplettes scheißargument, weil die mündige rezeptientin sich das durchaus selbst dazudenken kann und die texte selbst als anklage lesen können gegen den ganzen scheiß, der uns alle krank macht. alles andere wäre auch quatsch, weil, wie ich unlängst so schön selbst formuliert habe, so fremdmotivierter kritikunfug texte nicht zu literatur macht, sondern literatur, wenn sie überhaupt zu was gut ist, dass da ist, wo sie es ist, also schön, also die behauptung, es könnte auch anders sein.

jedenfalls haben natürlich die anderen generell bei allem sehr viel mehr recht.

...

(#) best lolcat ever

...

(#) mercedes bunz on soziale netzwerke und althusser

...

(#) gestern dancing stars, irgendwie fast wieder goetzens ungebrochene tv-begeisterung verstanden, selten so viel wahrheit, schönheit und gute laune auf so wenig raum, celeb-casting-show-reality-doku-soap, zwischenzeitlich sogar erfreut an der hybridität von kelly kainz' us-öreichisch und marc pirchers tirol-ösreichisch, was miriam weichselbraun zu (echtem, aber gekünstelten) tirolerisch in ihrem fernseh-deutsch etc. (abt: cultural studies vs. glotze 2008)

mobiltelefonievertragswerbung, nach der die kids fünf freunde auswählen sollen, zu denen sie um fastgarnixaberimmernochzuviel telefonieren sollen. ich befürchte freunde-verklumpungen und outsiderabwärtsspiralen, a. meint, vielleicht organisieren sich die kids ja kollektiv, so dass sie jede/r mit fastgarnixaberimmernochzuviel zum komasaufenausmachen angerufen werden kann (abt: leben im falschen 2008)

...

(#) transpersonal sollte lehrveranstaltungsscheine anrechenbar sein (wird ja niemand was weggenommen: die leistung für die scheine wurde ja tatsächlich mal erbracht, gemeinsam mit der anrechnung werden emailadressen/telnummern ausgetauscht, wenn die kompetenzen, die der betreffende schein belegt, mal im arbeitsleben gebraucht werden, einfach die person anmailen/rufen, die den schein wirklich mal gemacht hat)

...

(#) dietmar dath: stellungsnahme zu "schicht. arbeitsreportagen für die endzeit" (suhrkamp), 11:44 Min (.mp3/10,8 MB)

...

(#) Der vage „sozioökonomische“ Rahmen hinter dieser „Ästhetik“ ist straight-forward: Erwirtschaftet eine Eigentumsökonomie qua technischem Fortschritt immer mehr Spielräume, in denen die Bürger vor dem Überlebenskampf geschützt sind, sättigen sich zugleich die klassischen Absatzmärkte für Unternehmen, wie Nahrungsmittel, Kleidung, Autos etc. Als Wachstumsbranche bleibt „Leerlaufkonsum“ in diesem Spielraum. Der für die Unternehmen billigste Weg zu effektivem Kulturkonsumverhalten geht über Produkte, die nicht verbraucht, sondern vom Konsumenten ästhetisch wiedererkannt oder deren massive Auswirkungen auf das Nervensystem als angenehm empfunden werden können. Dies wiederum verstellt die „Bildungspotenz“ der Konsumenten, die ihrerseits für die Demokratisierung notwendig wäre. Es entsteht, wie ja viele heute beobachten, ein bisweilen sogar „gegenkulturell“ aussehender Biedermeier. Diesen ökonomischen Rahmen brauche ich jedenfalls, da eine naturwissenschaftliche Ästhetik, an der ich arbeite, auf der Grundlage ökonomischer, das heißt bioenergetischer Kompromisse im Gehirn stehen muss. Innere und äußere Ökonomie hängen über das fortlaufende Orientierungsverhalten jedes Organismus’ in einem Fließgleichgewicht. Schwankungen dieses Gleichgewichts können menschliche Organismen, so sie Spielraum haben, „ästhetisch“ erleben. Da diese Sichtweise von „Ästhetik“ sowohl in der Wissenschaft als auch in der Kunst weit davon entfernt ist, anerkannt zu sein, ist Nachbrenner als didaktische Verführung zu diesen Gedanken angelegt.

...

(#) all it takes is one decision / a lot of guts and a little vision to wave

...

(#) filmschaunews ("filme waren uns nie wichtig")

persepolis: das neue amelie (& scholastische diskussion darüber, ob es dabei einen unterschied macht, dass persepolis eigentlich eh gut ist [wobei was genau ist eigentlich daran jetzt gut? die landschaftsaufnahmen?] und amelie immer schon scheiße war)

rückkehr des königs: wie schon bei den ersten (2? 3?) malen der gedanke, dass z.b. minas thirit einfach zu klein ist, rein materialistisch gedacht: ein land, dass xx-tausend krieger aufstellen kann, muss also zumindest das vierfache (oder so) an einwohner/innen haben. die müssten zusammen in ein paar jahrhunderten (auch bei feudalwirtschaft) wohl so viel mehrwert erzeugen, dass sie ein gescheites schloß für den könig/truchseß bauen könnten statt diesem besseren wohnzimmer, das insbesondere dann, wenn der mehrwert ja ausreicht, zur selbstverpulverung einen eroberungskrieg nötig zu machen (bei helms klam, wo man analoges denken möchte, mag das ja noch angehen, da das ja nur keine dauer-residenz, sondern nur so ein notversteck ist). generell ist die dimension von gondor etc. von jackson zu klein gedacht: das sind zu wenig menschen um gegen die metaphysischen kräfte mordors ein spannungsförderndes annährungs-gleichgewicht zu erzeugen - gandalf e.a. sind ja nur auslaufmodelle, deren metaphysische kraft nach erzähllogik nicht siegausschlaggebend sein darf - die totenarmee ist ja auch irgendwie menschlich.

termine

user status

Du bist nicht angemeldet.

kommentare

(dann noch was mit flyern...
(dann noch was mit flyern von s., die ich mitnehme...
mauszfabrick - 3. Mai, 10:24
(und etwas über einen...
(und etwas über einen onlineslam mit kindern im studio,...
mauszfabrick - 1. Jul, 17:06

Suche

 

credits

.

mauszfabrick

0, 1 oder 3
alles was blieb
aufschreiben
bandnamen
better to burn out
blut, schweisz, staub
camp ist jetzt vorbei
children will be next
conducion post
dich in gespenster
ein bekannter hat sein erstes buch ich kann nicht mehr betitelt
falsches leben richtige musik
falsches leben richtiges bewusstsein
hassmaschinen
heat, and flash
i've seen her naked TWICE
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren