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(#) was für mich beim open mike u.a. interessant war, wie die leute mit ihren reaktionen auf meinen text den, ums mal so zu sagen, raum an möglichen selektionen, aus denen der text dann die realisierten selektionen auswählt, völlig anders rekonstruierten, als sich das für mich produktionsseitig dargestellt hat (eh immer so, aber jedes mal wieder ein schock; man vergisst viel zu schnell, dass jedes normal nicht das der anderen ist). ein einwand war z.b., dass die dramaturgie scheiße ist, da ging es irgendwie darum, dass der erzähler zuerst diese tiere eben umsorgt und dass dann, als das thema essen aufgetischt wird, ein schwenk ins katastrophale erwartet wird, der nicht kommt. in schwächerer version ging das argument, es passiere nichts und würde dadurch fad (während ich genau davon ausging, dass erzählen im sinn von dass etwas passiert langweilig ist, und so ein flächiges klimaxloses tableau vivant machen wollte). oder ähnlich erstaunlich war für mich, dass das leute irgendwie realistisch gelesen haben etc.
die schelte, dass die jungen leute heute generell viel zu brav erzählen, kann ich (abzüglich der journalistischen art der betrachtung) schon nachvollziehen. wir sind zwar hier, weil es schwer ist, aber es ist ja auch schwer, weil eben ein gerüttelt maß an redundanz leider sein muss, um nicht nur zu rauschen, sprich gar keine anschlussmöglichkeit mehr zu bieten (und wer weiß schon, was sich die verbraucher/innen zuhause in ihrer freizeit so reinziehen und also wissen können, s.o.).
zuerst wollte ich noch schreiben, dass mich genervt hat, dass die meisten texte zwar die ganze palette an kindsweglegung, selbstverletzung und beziehungsterror aufgefahren haben, aber nicht gefragt haben, was die menschen in ihren häusern dazu bringt, dass sie es nicht mehr aushalten. das ist aber ein komplettes scheißargument, weil die mündige rezeptientin sich das durchaus selbst dazudenken kann und die texte selbst als anklage lesen können gegen den ganzen scheiß, der uns alle krank macht. alles andere wäre auch quatsch, weil, wie ich unlängst so schön selbst formuliert habe, so fremdmotivierter kritikunfug texte nicht zu literatur macht, sondern literatur, wenn sie überhaupt zu was gut ist, dass da ist, wo sie es ist, also schön, also die behauptung, es könnte auch anders sein.
jedenfalls haben natürlich die anderen generell bei allem sehr viel mehr recht.
die schelte, dass die jungen leute heute generell viel zu brav erzählen, kann ich (abzüglich der journalistischen art der betrachtung) schon nachvollziehen. wir sind zwar hier, weil es schwer ist, aber es ist ja auch schwer, weil eben ein gerüttelt maß an redundanz leider sein muss, um nicht nur zu rauschen, sprich gar keine anschlussmöglichkeit mehr zu bieten (und wer weiß schon, was sich die verbraucher/innen zuhause in ihrer freizeit so reinziehen und also wissen können, s.o.).
jedenfalls haben natürlich die anderen generell bei allem sehr viel mehr recht.
assotsiationsklimbim - 26.11.08 - reden wir über die revolution
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