aufschreiben

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(#) tocotronic bei bernd im bademantel: gestern mal wieder geschaut, sofort wieder alles da, warum das damals so klar war, so richtig, so stimmig, haltungs-frisuren-anziehsachen-gesten-musik-denk-bild-mäßig, dass es das einfach war (diese einfache behauptung: wir müssen nicht so sein wie die, es gibt noch etwas anderes; und mit dem zeitlichen abstand erst verständlich, dass das keine blöde haha-ironie war und ist, sondern ein aufstand); dass so etwas heute alles nicht mehr möglich ist.

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(#) Eigentlich ist sogar die größere Menge der Weblogs, die ich 2004 regelmäßig las, gar nicht auf antville.org gehostet gewesen

(stimmt zwar, aber...)

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(#) Auch so ein Gedanke, dass ein Weblog, das nur aus Zitaten oder geliehenen Bildern besteht, nicht etwa ein Weblog geklauter Inhalte sei, sondern vielmehr ein sehr zurückhaltendes, diskretes.

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(#) das prangere ich an - protest und pop (langversion) (pdf, 82KB)

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ö-slam sieger zemmler

aja, übrigens, verspätet, doch noch: gratuliere jörg!

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(#) man muss nur die stellen kennen:

(268) nach und nach beschwichtigte ihn die zufriedenheit des arbeitens. indem er sich in die persönlichkeiten der anderen vertiefte, vergaß er die eigene, was vielleicht das einzige mittel ist, nicht darunter zu leiden.

(423) und obendrein sei da noch der sozialismus! obwohl man über diese theorien, die so neu seien, wie das gänsespiel, genug debattiert habe, um bibliotheken zu füllen, ängstigten sie die bürger wie ein hagel von meteoriten, und man sei empört, aufgrund des hasses, den das aufkommen jeder idee, weil sie idee sei, erwecke, welcher abscheu ihr später zum ruhm gereiche und bewirke, daß, so mittelmäßig sie auch sein möge, ihre feinde ihr immer unterlegen seien.

(522) "begreifen sie denn nicht, daß ich lüge! denn um den frauen zu gefallen, muss man einen vergnügten leichtsinn oder die raserei der tragödie zur schau stellen! sie machen sich über uns lustig, wenn wir ihnen schlichtweg sagen, wir lieben sie! meine erachtens sind die übertreibungen, die sie unterhalten, eine entheiligung der wahren liebe, so daß man nicht mehr weiß, wie sie erklären, vor allem jenen... die... viel geist besitzen."

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(#) ein plan (um nicht zu sagen der plan)

weil ich gerade (u.a. angeregt durch markus köhles notizbuchverdichtungen bzw. seiner nebenbemerkung dazu, tagebücher wären zwar ganz nett, aber keine ästhetisch und in der sache gültige entsprechung zu leben, wie es ist) an der frage dran war, wie aus halt so dahinerlebten momenten/einzelwahrnehmungen (linearer) makrotext zu machen sei und mir als (neues/das alte/die alten ablösendes/ergänzendes) textprojekt eine art abfallverdichtung vorschwebte (einfach mal wirklich alle einzelmomentnotizen chronologisch zusammenstellen, schauen, was sich ergibt, was raus muss und fertig), weil ich anders gesagt mal wieder zurück auf start des welt-verstehen-modells "aufschreiben" (das eben für sich trotz aller galle über missglückte/fehlende redenweisen selber nie stirbt) wollte und dann, als der automatenkaffee fertig war, ich durch die hintertür rausging zum fahrrad, es aufschloss und ein wirres fetzchen von das eine führt zum anderen und andere wehmütige "gedanken"momente über das alter/die verlorene zeit als einen moment dieses projekts feststellte: was könnte denn dabei raussschauen, einen zweittwitteraccount anzulegen, da immer (mobile ist ja immer dabei, bei arbeit am desktop ebender) gleich (ohne zettelumweg) die momente reinzutippen und nach einem jahr ein tiddlywiki draus generieren lassen bzw. in welcher art darf/muss das mit dem odt-file "neu für hier = jetzt v.2 beta" am desktop wechselwirken/feedbacken/synchronisiert werden? und waren die in den 1860er auch so interessiert dran, was schreibmaschinen mit ihnen machen könnten?

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(#) ein film, der mir sehr gut gefallen hat, ist a scanner darkly von richard linklater, dessen filme, so weit ich sie gesehen habe, mir alle sehr gut gefallen haben. von den restlichen hört man ja auch nichts schlechtes.

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(#) [...] Jäcki würde schreiben:
-daß vielleicht jeder Chronist an der Palette scheitern muß. Eine Analyse der verschiedenen Schichten Wirklichkeit würde sich ins Uferlose verlieren. Jede bekannte Form schriftstellerischer Synthese klammerte aber eben gerade all das Inkoherente,Doppelzüngige, Alberne, Vielbewußte und die gleichzeitig eingeschränkten Bewußtheiten aus. Die Schreibmaschine oder der Kugelschreiber
[...] wären gezwungen, eine kleingehackte, den Ereignissen und Personen nachhetzende Prosa zu erzeugen, die in dem Geschriebenen nicht den Eindruck der Vielfalt hervorrufen könnte, sondern auf die Dauer nur den Eindruck der Langeweile.
Jäcki würde also rezensieren:
-Es erscheint gleichfalls unmöglich mit Hilfe eine Collage, unter Hinzuziehung aller Sub- oder Superliterarischen Zitate, die in der Palette fallen, die Palette selbst deutlich werden zu lassen. In Heidis Gedicht allein-
würde Jäcki in der Kritik fortfahren, die er nie schreiben wird
-scheint mir - entgegen der Absicht des Gedichtes selbst - ein Ideogramm von der Palette vorzuliegen - und eben darum, denn gerade der Zwiespalt zwischen Absicht und Resultat verleihen dem Gedicht den entscheidenden Anlaß zu kritischen Reflexionen über die Palette selbst.
Wäre Jäckis Stil.
-Das Gedicht ist schlecht. Begann reimt sich auf an. Fassen auf verlassen. Küssen auf Wissen. Aber um ohne Bedeutung schlecht zu sein, gibt es sich nicht literarisch gut genug. Es ist so unter aller gewöhnlichen Schlechtheit, so ohne jede Bemühtheit, ohne schmückende Modernismen, die zur Hoffnung Anlaß geben, welches alles doch das ganz bedeutungslos schlechte Gedicht kennzeichnen, daß Heidis Gedicht im Grunde äußerst gut sein muss. [...]


reinbek bei hamburg, 1968, 45f.

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(#) ist das eigentlich wirklich vorbei, dass man im Internet irgendwo irgendwas schreiben kann, was nicht gleich in diese ganze Schulklassen-Atmosphäre, Bürolustigkeits-Atmosphäre abdriftet, das nicht gleich einteilbar ist in «Favourite Books», «Favourite Flowers», «Favourite Chief of Duty», und spätestens wenn man sich als «Fan» der vierten historischen Persönlichkeit festlegt, verschleudert man sich doch völlig, nochmal: gibt es etwas, das nicht gleich so entsetzlich öde ist, etwas, das sich nicht gleich in tags und topics reinköttelt, gibt es nicht mal mehr die Hoffnung auf wenigstens die Spur einer, wenn auch unauffälligen, selbstbestimmten Mitteilbarkeit?

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(anita bryant hätte bei...
(anita bryant hätte bei früherem bekanntwerden natürlich...
mauszfabrick - 10. Jan, 16:13
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(später noch was zu einem foto/video am meer, der spielort...
mauszfabrick - 30. Apr, 14:37
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mauszfabrick - 3. Mai, 10:24

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