(#) bei der choreo, die wir einstudieren, kommt nun der teil, den wir erst einmal vor der sommerpause durchgegangen sind, es beginnt damit dass wir mit geschlossenen augen sitzen, die russische tänzerin leitet es an, zählt aber weder ein, noch gibt sie kommandos, dass ich meilenweit von richtig entfernt bin bemerke ich nicht erst, als ich d.s knie ins gesicht bekomme. ich bitte darum, dass wir das nochmal langsamer durchgehen und d. versucht mir zu helfen, kann aber alles auch nur so halb und während mir noch der grundsätzliche ablauf fehlt, geht es schon um die richtige handhaltung und attutide. dann kommt a. dazu und sagt wir haben jetzt keine zeit für sowas und müssen weitermachen. immerhin haben wir shirts mit glitzertotenköpfen darauf (aufgew.)
troubles im kliniksgelände mit aufzügen, paternostern und ärzten (aufgew.)
die neuen schuhe sind schon kaputt (aufgew.)
der hund des metzgers ist der einfahrt unseres hauses, dann jagt er ein känguru quer durch unsere wohnung, später erwischt er es und verletzt es tödlich. es ist vielleicht taktisch nicht klug, dass ich zum metzger sage, dass er den hund einschläfern muss wenn er ihn nicht unter kontrolle hat (aufgew.)
(#) doch endlich level 39 bei pokémon go geschafft, um einen einen screenshot von der level-aufstiegs-medaille am mobiltelefonbildschirm zu machen muss ich den sperrbildschirm des mobiltelefons entsperren und die kamera-app öffnen, vertippe mich aber im stress bei der eingabe des codes zum entsperren, spannend, geht sich das noch aus, ich will ja nicht die nur kurz eingeblendete medaille verpassen (aufgew.)
(#) irgendwo in den usa ist die mysteriöseste buchhandlung der welt. alle besucher*innen finden darin seltene, sie überraschende deutschsprachige bücher, die in besonderer weise zu ihnen sprechen. ich finde die hörspielkassette die drei ??? und dj ötzi. später sitze ich r. gegenüber vor einem riesigen blumentopf, es ist ein spiel, bei dem wir beide jeweils nicht wissen, was die jeweils andere person für eine regel zu befolgen hat, ich habe die anweisung, einen erdkrümel mit den augen zu fixieren und mich unter keinen umständen davon abbringen zu lassen. ich habe den verdacht, r.s anweisung ist, mich davon abzubringen, sie ist bekanntlich sehr, sehr ehrgeizig und stur bei solchen spielen (aufgew.)
(#) ein kunstprojekt: den ersten bleistift-entwurf habe ich vergessen, aber für die umsetzung überlege ich zuerst ein schild mit der aufschrift fuck / human / a, entschiede mich dann aber nach feedback doch auf fuck / penet / ration, mit einem kehrschauferl von schön aufgeräumten werkzeugstapel im hof setze ich es um, als ich es dann zeige und von den entwürfen spreche, wischt s. am im tabletmodus befindlichen notebook versehentlich weiter zu anderen fotos im ordner. ich erkläre noch, dass die buchstaben der ersten wortes von den mitglieder der band kraftwerk dargestellt werden und darum das k kaum lesbar ist, weil der es darstellende klaus röder zu schwach war, seine arme lang genug in der richtigen stellung zu halten, damit ich es abmalen konnte (aufgew.)
(#) mal wieder troubles mit einer wohnung, nur liegt diese mit französischen fenstern hoch über einer viel befahrenen straße, wie es sein soll. c. hat ein geschäft eröffnet, es ist zuerst ein sportgeschäft, in dem verwirrenderweise unsere privaten schlafsäcke liegen, dann gibt es diverse troubles mit den nicht offen bleibenden türen und kundinnen, dann ist es ein spielzeuggeschäft samt einem über eine wendeltreppe erreichbaren keller und es gibt troubles mit kindern, die darauf bestehen ungestört spielzeug zu klauen, da sie ja nicht strafmündig sind. später überzeuge ich wen, dass die anwesenheit am filmset langweilig ist, ich habe ja nichts zu tun außer darauf hinzuweisen, wenn eine wardrobe malfunction or other malarkey passiert und mit malerkrepp das puppenhausartige set auszubessern (aufgew.)
(#) billie eilish spielt open-air am univorplatz, mit features von kate tempest, fka twigs und grimes, und als wir die rolltreppe rauffahren um näher an die bühne zu kommen, kommen mir bei dieser melodie die tränen, das ist doch nicht von billie eilish: es ist anna calvi, die auf einer kleinen nebenbühne (aufgew.)
(#) die bösen haben auf unserem floß einen peilsender angebracht, als wir ihn entdecken, werfen wir ihn ins wasser, dummerweise ins flache, wo er gleich feststecken wird, noch besser wäre, er würde vom mississippi fortgespült. so oder so ist es sehr schön im delta, new orleans und all das, ich freue mich aufs schnorcheln. später das übliche erklimmen steiler leitern im turm (aufgew.)
(#) t. hält ein referat über eine geheimgesellschaft, es geht um die von ihr verfolgten forschungsrichtungen, sein referat ist eigentlich nur eine art gut gegliederte übersicht über einige aktuelle forschungsprojekte, ich denke mir, dass ich das dennoch mit sehr gut benoten muss, das ist halt inzwischen so das niveau, aber dann fasse ich mir doch ein herz und bedanke mich für die tolle materialsammlung, die mich zur frage bringt, was sich daraus für allgemeinere schlüsse über diese geheimgesellschaft und deren weltanschauung ziehen lassen. um t.s sichtliche sympathie für die geheimgesellschaft nicht zu verletzen, füge ich hinzu, dass von außen ja alles, auch echte wissenschaft, irgendwie verschwörungstheoretisch wirkt, also auch wenn ich z.b. auf der straße normalen leuten sagen würde, dass sie in einer zwangscisheterosexuellen matrix leben, würden die das ja auch für verschwörungstheorie halten. ich bin sehr stolz auf dieses beispiel. später nehme ich von der zufällig beim briefkasten getroffenen postperson ein paket an, es sind eigentlich viele einzelne schokoladepackungen, das muss von h. sein, denke ich, nur wie hat sie es geschafft, die als ein paket zu verschicken (aufgew.)
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MERMAIDS
Weil uns das Leben an Land, in der Normalität, in der Hegemonie, in dieser Gesellschaft nicht reicht; weil alles um uns unrettbar kaputt ist; weil wir immer noch neugierig darauf sind, wie es anders ginge: Verlassen wir das Land, die Menschen, das Männliche; und gehen ins Wasser. Wir lassen unsere Landexistenz hinter uns und werden Mermaids. Und wir stellen noch einmal die ganz großen Fragen: Wie Mermaids werden? Wie zusammen leben? Wie zusammen performen? Oder besser: Wie zusammen schwimmen? Wie alles unter Wasser setzen?
MERMAIDS. Performance
eine Produktion von tON/NOt – interdisziplinäre Theaterformen
von und mit: Martin Fritz, Tamara Burghart, Michaela Senn, Anna Heiss, Katha Rina Ganner, Elena Ledochowski, Carmen Sulzenbacher
Premiere: Di 2. Juli 2019, 20:00 Uhr
weitere Vorstellungen: Mi 3. | Sa 6. | Mi 10. | Do 11. | Fr 12. | Sa 13. | So 14. Juli, jeweils 20:00 Uhr
Palmenhaus im Hofgarten Rennweg 12, Innsbruck
Karten: ton.not@gmx.at | 0650 2361550
Eintritt: 18 | 15 Euro
Splash-Verfahren | Beate Otto | Melusine | ein klarer Standpunkt | Tiffany | Sirenen | Ingeborg Bachmann | 1989 | The Swimmer | Cher | Summer Lovers | Mythos | Daryl Hannah | Das Lachen der Medusa | Esther Williams | The Carrier Bag Theory of Fiction | Paul Preciado | Making Kin