...

(#) fünf aspekte, die ich an avatar doch interessant finde:

(1) die metafiktional (etc.) deutbare paralle avatar-mensch und motion capture-schauspieler (inklusive genereller freude über digitales als solche abseits des geisterbahn-3d-effekts)

(2) die (augenscheinlich bereits existenten) robocop-anzüge haben schon bei matrix genervt und nerven hier wieder (ebenso wie die überzähligen gliedmaßen der geoanimomorphen alien-tiere), aber was will man machen

(3) die tendenz im expanded universe von der narration zurück zur taxonomie zu wollen (kann nicht nur am zaster liegen, der in der großenordnung halt durch merchs wieder reinkommen muss, sondern sagt vielleicht irgendwas darüber, dass aus sicht von blockbustern/medienmythen narration generell als welterklärungsdenkmuster nicht mehr so beruhigend ordentlich ist wie eine richtige (i.e. wissenschaftliche) ordnung); generell diese ambig anti-rationale, anti-grundlagenwissenschafts- aber pro-naturmystik- und pro-technik-haltung in der zugleich völlig blödsinnigen und stereotypen (originalität findet hier eh nur auf der ebene statt von: wie ist die blockbuster-standardhandlung nun umgesetzt (dazu kann man nur sagen: es dauert zu lange bis zum showdownfight, der wiederum zu kurz ist)) diegese)

(4) der im ansatz interessante gedanke wie er freilich in formeln wie die abschaffung der arten und wir verlassen die erde viel besser formuliert ist: gerade als humanist/innen müssen wir mehr als menschen wollen

(5) die handlung ist blödsinnig und stereotyp genug (allein diese saubere trennung der welten), um währenddessen über anderes nachzudenken. der film hat das zeug zum klassiker.

offene frage: kommen im sequel einfach die nächsten menschen wieder (im grunde der selbe film nochmal) oder werden die aliens ihrerseits invasiv (neuer konflikt wo anders, aber doch ähnlich) oder wird intern ein neuer konflikt entwickelt (welcher?). (wäre andererseits lösbar durch ein prequel)
taratorka - 13. Jan, 14:40

mir war es ja eine freude zu entdecken, wie mehrdeutig der titel „avatar“ ist. einerseits – klar – bezieht er sich auf die blauen navi-klon-anzüge, andererseits meint avatar ursprünglich ein göttliches wesen, das in irdische gefilde herabsteigt. damit ist der menschliche held göttlicher heilsbringer – und da ließe sich dann auch wieder einiges interpretieren. und hej: einen „ferrari“ unter den fluggeräten organisiert der sich auch noch – dass das alles wieder gutmacht, ist meiner meinung nach einer der vielen schwachpunkte der geschichte. die effekte sind toll und es war beeindruckend, zu sehen, wie man in einen einzigen film von allem etwas (animation, liebe, krieg, science fiction, umwelt, ethno, abenteuer, fantasy, culture clash, märchen, …) hineinpacken kann. bisschen farbe drüber, dann fällt das mit der story eh nicht mehr so auf. teil zwei kann kommen – ich bin für eine mischung aus allen deinen vorschlägen.

assotsiationsklimbim - 14. Jan, 11:14

zu der riesenfledermaus: das ist halt die große alte story des pimp my car bzw. der junge mit dem größten auto kriegt dann die homecoming-queen. das halte ich gar nicht für einen schwachpunkt der story, sondern nur logisch. und eben gerade weil die story so fix/logisch ist, können die einzelnen elemente dann so bunt besetzt werden.
simon (Gast) - 15. Jan, 19:11

also zumindest zum fraglichen sequel lässt sich mittlerweile relativ gesichert sagen, dass es kommen wird. (noch dazu als nächstes james cameron projekt, also in nicht allzu ferner zukunft.)

cameron selbst hat das mit dem sequel ja recht schön begründet: "It just makes sense to think of it as a two or three film arc, in terms of the business plan. The CG plants and trees and creatures and the musculo-skeletal rigging of the main characters - that all takes an enormous amount of time to create. It'd be a waste not to use it again."

zu punkt (2) in deiner liste wollt ich noch was anfügen. diese exoskeletons-geschichte ist natürlich schon uralt. ich konnte jetzt zwar den namen nicht finden, aber eines der ersten dreidimensionalen pc-spiele ging bereits um die steuerung derartiger ungetüme (das war natürlich noch sehr zweidimensional für ein 3d-spiel) und in der (pulp)science-fiction literatur geistert das phänomen noch länger herum.
für mich persönlich ist ja nicht so der unterschied von so einem kampfanzug etwa zu einem jetpack - und jetpacks mag ich einfach.

punkt (5) find ich auch recht überzeugend. nicht nur, dass ein film mit absehbarer und stereotyper handlung das zeug zu einem klassiker hat, sondern auch, dass möglicherweise diese "luft", die man dadurch während dem erlebnis gewinnt eben auch zur ausbildung eigener gedanken reizt.

assotsiationsklimbim - 16. Jan, 12:45

das cameron-zitat erhellt die herangehensweise des regisseurs wirklich sehr schön.

zu (2) da muss ich widersprechen: ein fürwahr wunderbarer jetpack ist etwas völlig anderes als diese plumpen krücken. ich könnte mir den spaß machen, sämtliche unterschiede aufzuzählen, aber sie sind ja ohnehin offensichtlich. also diese hintertür zum goutieren dieser ästhetischen katastrophe kann ich jedenfalls nicht gelten lassen. mein erstaunen gilt ja gerade dem umstand, dass die nachgerade topisch sind, obgleich so unnütz und häßlich.
simon (Gast) - 16. Jan, 18:52

ich find übrigens diese herangehensweise an ein sequel recht sympatisch. (sympathischer zumindest als etwa george lucas vorgehensweise bei star wars i-iii.)

naja, über so ästhetische urteile (und nicht nur die) diskutiert sichs ohnehin besser bei einem bier.
assotsiationsklimbim - 18. Jan, 11:18

ja find ich eben auch nicht unsympathisch. vor allem das nicht nur zu denken, sondern auch so zu sagen. und ansonsten: ja und ja, bei nächster gelegenheit halt.
Lebensmensch - 4. Feb, 18:30

nein!

lieber m!

ich möchte kein gutes haar an diesem film lassen und auch nicht, dass eines daran gelassen wird von anderen, also von dir zum beispiel, was ja kaum der fall ist, aber es sollte in der überschrift heissen: 5 dinge die ich ganz nebenbei auch an avatar hasse, interessant hasse, weil da nur der kahlschlag drüber fahren kann, auch wenn das nie fair und klug ist, aber das kennst du ja selbst von dir, siehe amelie.
ich hasse diesen film, wie ich noch nie einen film gehasst habe und ich möchte mit all meinen freunden fröhlich in diesem hassen aufgehen.
zu punkt eins: das ist eine schöne überlegung. zu schön für meinen taste, herr f! nicht was kluges in diesen film hineinlegen.
2 jaja
3 die anti- rationale u grundlagenwissenschafts aber pro- technik und naturmystik haltung, den punkt verstehe ich nicht ganz, also würde gerne wissen wann oder wo das mal anders war, wenn du das gemeint hast. auch das expanded universe verstehe ich nicht, whats that? englische wikiartikel lese ich natürlich nicht!
dass der showdown zu kurz ist, kann dein ernst nicht sein. der film kopiert sich hier ja bereits selbst, weil diese szene ja schon mal war, eigentlich ident, er also kopiert wiederum billigste kopien, weil in diesem film alles, also wirklich alles geklaut ist, was nicht so tragisch wäre (oh doch es ist tragisch, aber das darf man heutzutage ja nicht mehr sagen!) aber es auf die liebloseste und dümmste art aneinander- und ineinandergepresst und gepfercht wurde. ich jedenfalls habe einen nervenzusammenbruch erlitten, als der film nach den hetzreden von jack vor den anderen uga-ugas nicht vorbei war. und das war erst der anfang. viel zu lange!!! alles!
4: jaja. und bei houellebecq. aber es braucht halt doch den weißen mann der ihnen sagt wos lang geht. also der mensch ist schon noch der beste. ein bisschen verbesserungswürdig, aber nicht austauschbar. das ist, wenn ich richtig gehe, bei dath zb anders, oder?
5 nein das kann er nicht haben. alle haben ihn gesehen weil nur im kino möglich und sind enttäuscht - bitte gott dass es so ist.

der film ist fucking rassistisch und kriegstreiberisch und frauenfeindlich und kinder- und schwulenfeindlich und geistesfeindlich und der general ist der schlechteste bösewicht seit
bret hart bei der nwo und für dieses geld hätte man was so schönes machen können, alles ist lieblos, die natur und die tiere sind lieblos, von informatikern gemacht, aber nicht von künstlern, er sagt nichts aus, was interessant wäre, wirklich nicht, dass die amerikaner bekämpft werden (von wem denn, von einem ami!) oder dass die umwelt zu schonen ist (das ist ja gott und niht die umwelt. bei uns gibt es keinen baum der seelen, also was soll denn das für ein bezug sein, bitte?), das ist doch nichtmal mit allerbesten willen irgendwie interessant und kritisch oder wasauchimmer zu verstehen sondern nur im verhurtesten maße eine unterwerfung unter die regeln des action- und idiotengenres und selbst die hält der film nicht ein.
uswusw
eh alles klar.

assotsiationsklimbim - 9. Feb, 11:41

gemach, gemach

so sehr ich selbst apodiktisch vorgebrachter und fundamentale standpunkte nicht scheuender kritik tatsächlich grundsätzlich zugeneigt bin, so muss ich doch in diesem fall dialektisch sagen: alles was wir hassen / seit dem ersten tag / wird uns niemals verlassen / weil man es eigentlich ja mag. will heißen: du hast ja völlig recht, das in fragende stehende machwerk ist fürwahr mitnichten ein glanzstück der lichtspielkunst, sondern ganz einfach ziemlich dreck, aber das versteht sich doch von selbst und es deswegen nur zu verteufeln, ist mir persönlich auch wieder zu spießig, das trifft dann doch die falschen und ist in wahrheit auch langweilig, wenn sich alle nur auf die herausragendheit von seidl verständigen können und mainstreamblockbuster a priori schlecht finden müssen, nur weil sie es per se halt eben sind. womit jetzt nichts generell gegen gemeinsames aufgehen im hass gesagt sein soll, aber in dem fall steht für mich die sache eben etwas anders.

zu den punkten:
1) hat mit dem film eigentlich auch nix zu tun
2) eben
3) kann ich jetzt auch nicht mehr so genau an einzelnen szenen festmachen, so viel habe ich mir dann auch wieder nicht gemerkt. gemeint ist halt der inner-menschliche grundkonflikt zwischen abbau-firma und grundlagenwissenschaftern/ugaugas. zugegeben: das ist überall sonst auch so, aber das macht den film imho ja "interessant", dass er eben genau null neues auch nur rekombiniert, sondern nur die bestehenden mytheme in kristalliner reinform aneinanderreiht (im grunde haben wir schon den selben film gesehen aber unter anderen vorzeichen). das expanded universe ist eben das über die diegese des films hinausreichende merch. zu kurz/zu lang: wieder ein vorzeichen-fehler.
4) stimmt houelle vergessen, der ist hier wirklich wichtig. bei dath anders: wenn du die abschaffung der arten nimmst, würde ich als eine mögliche lesart vorschlagen, dass aus einer gewissen parteilichkeit für menschen heraus austauschbarkeit im sinn von beliebigkeit nicht unbedingt gegeben ist. was aber eben gerade heißt, dass das ziel über alle konzepte von "mensch" hinausgehen muss. der aktuelle zustand ist immer abzulehnen, weil verrat an den möglichkeiten etc.
5) das mag die geschichte entscheiden.

zum letzten absatz: eh. aber wiederum vorzeichen.
assotsiationsklimbim - 10. Feb, 21:19

weil dessen kommentar hierzu anscheinend als spam verworfen wurde (seit wann macht twoday denn sowas?), werfe ich hier mal den hinweis auf stephan packards avatar-lektüre in die diskussion.

assotsiationsklimbim - 10. Feb, 21:43

stephan packard schreibt per email:

[...] Posten wollte ich übrigens zu (2), daß diese Exoskelette (fast) genauso aussehen wie dasjenige, das Ripley am Ende von Camerons "Aliens" einsetzt, um die Königin zu bekämpfen -- also auch Menschen mit Technik gegen überlegene Biologie, nur mit anderer Parteinahme. Das Zitat ist bis in die Kampfszene mit der Durchbohrung so exakt, daß es wohl gewollt sein muß; ob Cameron nun sagen will, daß er die Seiten gewechselt hat oder nur die biologischen Avatare noch besser findet als die Roboter, darf man raten.

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