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(#) aus unklaren gründen finde ich mich fest angestellt wieder, es ist bei einer riesigen musicalproduktion und der erste tag, in einer dieser üblichen ehemaligen fabrikshallen wird eine art improvisiertes großraumbüro aufgebaut, die einzelnen abteilungen, bühne, kostüm, maske etc., richten ihren kram ein, ich selbst bin wohl für die adaption der textvorlage zuständig, es geht darum, eine musicalfassung aus einem fantasy-roman aus den 1980ern zu machen, so weit kann ich mir das aus dem zusammenreimen, was so ein typ sagt, mit dem ich wohl zusammenarbeite und bei dem unklar ist, ob er in der hierarchie über oder unter mir ist oder gleichauf und der so aussieht wie so mittelalte mittelerfolglose journalisten in fernsehserien. vermutlich sollte ich das alles längst wissen, aber mir ist selbst jetzt immer noch weitgehend unklar, was von mir erwartet wird, also streune ich einfach ein bisschen durch das gewusel in der weitläufigen halle, bis ich zu einem altertümlichen sofa komme, das wohl teil des fundus ist. ich lege mich hin, denke über alles nach, bin auch sehr müde und schlafe gleich ein. als ich aufwache habe ich ein bisschen ein schlechtes gewissen und fühle mich gleichzeit wie don draper, fürs schlafen bezahlt werden, wie geil ist das denn, vielleicht ist es doch nicht so schlimm, festangestellt zu sein und ich kann ja immer sagen, es war zu inspirationszwecken, das getuschel der leute aus anderen departments wie kostüm etc., die tatsächlich arbeiten müssen, klingt auch eher neidvoll so weit ich das mitbekomme, die haben ja auch traditionell die meinung, die leute vom text täten nicht wirklich etwas. als nächstes steht eine art sitzung an, zu der noch einige leute hinzukommen, von denen ich nicht die geringste ahnung habe, wer sie sind oder was ihr aufgabe ist. wenigstens kann ich mir neue infos zusammenreimen, der fantasy-roman ist wohl extrem bekannt, aber hat halt aus heutiger sicht viele problematische stellen und unsere hauptaufgabe ist es, das ein bisschen aufzuwoken. alle haben ihre ausgaben von diesem fantasy-roman dabei, es ist so ein lächerliches hardcover, das so ausschauen will, wie ein mittelalterlicher ledergebundener foliant, meine eh schon sehr geringe lust, den zu lesen, sinkt dadurch auf null, und alle kennen diesen roman, nur ich nicht. habe ich vielleicht gerade deshalb den job bekommen, wegen meines unverstellten blicks? als die sitzung wohl vorbei ist und alle aufstehen und gehen, nimmt mich mein tv-journalisten-kollege beiseite und flüstert mir zu, dass der mann, der am meisten und das unsinnigste gesagt hat und der einen anzug anhatte, der aussah wie ein faschingskostüm namens musical producer, dass der der produzent ist und dass der mich bei nächster gelegenheit feuern will, weil er das einfach immer tut, einfach weil er's kann und ihm das das gefühl gibt, einen mächtigen und richtigen produzenten ordnungsgemäß darzustellen. ich bin unsicher, ob ich mich darüber freuen oder davon angst haben soll. ich leihe mir jedenfalls von c., die mir wohl diesen job beschafft hat, ihre taschenbuchausgabe (wenigstens ohne skeuomorphismus-optik), ich kann ja doch mal reinlesen, das hätte ich heute statt dem schläfchen auch machen können. es kommt gleich noch ein gespräch in kleinerer runde mit dem produzenten und meinem kollegen zustande und der produzent fragt nach unseren ideen und ich sage, dass wir diesen einen trans character stärker herausarbeiten werden (wiederum quelle: gefühltes halbwissen/zusammenreimen aus dem, was mein kollege und c. gesagt haben) und der produzent sagt, ihm sei das gar nicht aufgefallen, dass diese figur trans ist und ich sage jaja und er fragt, inwiefern ich denn einen persönlichen bezug zu trans issues hätte, der mich berechtige, darüber zu schreiben und ich sage z.b. dass ich wisse, dass es nicht höflich sei, eine person das so zu fragen und es gefällt mir gerade sehr, wie der produzent sichtlich wütend darüber wird, dass er mich gerne feuern würde, weil er woke snowflakes hasst, es aber gerade nicht kann, weil er ja genau das gerade braucht (aufgew.)

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