(#) was mich ja schon interessieren würde, wie genau das kracht macht, also jetzt nicht wissenschaftlich analysieren, warum das so gut ist, sondern erkennen, warum mich das immer so
berührt (ich bin ihm ja beim zweiten mal lesen - vor allem bei 1979 - schon wieder auf den ganzen camp reingefallen, ich war sogar kurz
traurig, als er einmal massoud im passiv die teller reintragen lässt, ich fand das so ungerecht und respektlos der figur gegenüber, weil der erzähler da doch gerade so
soulfull und
respectfull ist).
berühen jetzt tatsächlich im sinn von: wie man von drogen, essen, musik, menschen (in der reihenfolge) berührt ist, was text ja normalerweise bei mir überhaupt nicht kann.
das alles verkompliziert die sache natürlich sehr, weil man, bevor man das verstanden hat (
das ist ja die königsfrage überhaupt: text-leben-verhältnisse, sekundäres-"primäres"-verhältnisse. zumindest ist das klar, warum es nicht nervt, wenn kracht
erfundene dinge erzählt, anstatt richtigerweise
die welt abzuschreiben (eben weil es bei ihm genau schon darum geht, oder gehen muss, oder weil da mein naives kracht-lesen eben anfängt)), sinnvollerweise auch nichts zum eigentlich geplanten suhrkamp-pop sagen kann, wo es genau umgekehrt ist: meinecke und neumeister verstehe ich zwar (glaube es zumindest) und finde ich auch ganz gut und wichtig, was sie machen (eigentlich auch besser als kracht), aber es berührt mich nunmal nicht so. goetze ist natürlich die spitze: in ansätzen verstehbar-begreifbar
und berührt (so: man liest ein paar seiten und es denkt sich schneller, man fühlt sich besser, wie jaweißich, gang-of-four- oder franz-ferdinand-songs). ich denke, ich komme doch auf den alten plan zurück, eine diplomarbeit über
alles zu schreiben, das eingrenzen führt doch zu nichts.
edit: was ein wespennest, es nimmt kein ende: weiterdenken erstens bei (
#) meineckes berühmtem kuugelinterview , zweitens von der eigentlich überoffensichtlichen und überoft gebrachten these (
#)
stifter - bernhard - goetz, hier von kraft (kennt den wer?) im volltext, schön authentisch/artifiziell-, leben/text-diskurse zurecht rückend (nur was soll man jetzt damit: stifter lesen anfangen? man sollte wohl doch samstagabende nicht der lektüre von meineckeinterviews widmen. aber gut und komisch übrigens, dass von genau der ecke genau jetzt auf einmal die begeisterung für das alles wieder da ist. jetzt erst mal da aufhören, baßler gegenlesen, dann noch paar seiten ellis (da heute nachmittags die erste
stelle, pflichtlektüre naturgemäß) zum zurückschrauben, dann schauen, ob c. unterwegs ist oder wer, noch ein gegenbegeisterungsbier).
edit: baßler: sammeln und generieren (in: sorg ua (hg) zukunft der lit...), quasi die kurzform seines popromanbuchs und dann noch über new historicisms kultur als text-textualismus, wieder leben-text, wieder nicht ganz unerheblich.