...
(#) the ethical slut
die größte stärke ist naturgemäß auch die größte schwäche: die selbstverständlich kreuzsympatische und konsequentest durchgehaltene nicht-normativität in allen belangen (natürlich recht eigentlich die einzig haltbare position) läuft eben zwangsläufig hinaus auf ein vages "es ist natürlich alles irgendwie ok und es sollten die leute halt alle irgendwie aufeinander schauen" und gibt so eben kaum antworten auf fragen wie: was also tun? was das buch aber dank einer gewissen unterkomplexität gibt, ist zeit zum nachdenken und vielleicht doch ein bis zwei tipps und gedanken (vergleichs/singularitäts- und scarcity/abundance-logiken in diesen angelegenheiten), die wir uns so oder so ähnlich alle auch schon mal gedacht haben, von denen es aber trotzdem nicht schadet, sie mal so amtlich lesen zu können. ich mochte auch sehr diesen ungemein (und mir fällt kein besseres wort ein) loving-igen ton, der sogar die eine oder andere leichte angehippietheit der autorinnen vergessen macht, sodass man die beiden mit der zeit irgendwie richtig lieb bekommt. dank der mit der praxisnahen und mainstream(tm)tauglichen ausrichtung eingekauften theorieschwäche könnte man zwar auch sagen, unser alter luhmann und die einschlägigen popsongs reichten uns auch, um das alles zu verstehen und insgesamt stellt sich natürlich ein bisschen die frage, ob der erkenntnisgewinn nicht ungefähr gleich groß wäre, wenn man die zeit, die man für die lektüre braucht, an die wand starrte und frei nachdächte, aber das würde ja niemand wirklich machen, insofern ist die lektüre von the ethical slut wohl allen anzuraten, die darüber nachdenken wollen, wie sie leben wollen (und ich würde mir recht eigentlich wünschen, dass es alle längst getan hätten, um dann abgekürzte argumente als gemeinsame diskussionsgrundlage benützen zu können: wie dossie und janet im 3. kapitel ja sagen...). es wird zwar rein praktisch nichts einfacher machen, aber wir sind ja nicht hier, weil es einfach ist. und ganz davon abgesehen möchte ich auch die rezeptionserfahrung (grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass das buch auch funktioniert zum funktionalen immerwiederlesen, also ungefähr so wie man wittgenstein immer wieder liest um sich auf einen bestimmten schreibstil einzugrooven) nicht missen, im sommer in bochum in dieser irren hitze im botanischen garten zu sitzen und the ethical slut zu lesen und eine eigene geschichte aus reiner potentialität sammelt und stapelt sich von selbst herum um mich.
die größte stärke ist naturgemäß auch die größte schwäche: die selbstverständlich kreuzsympatische und konsequentest durchgehaltene nicht-normativität in allen belangen (natürlich recht eigentlich die einzig haltbare position) läuft eben zwangsläufig hinaus auf ein vages "es ist natürlich alles irgendwie ok und es sollten die leute halt alle irgendwie aufeinander schauen" und gibt so eben kaum antworten auf fragen wie: was also tun? was das buch aber dank einer gewissen unterkomplexität gibt, ist zeit zum nachdenken und vielleicht doch ein bis zwei tipps und gedanken (vergleichs/singularitäts- und scarcity/abundance-logiken in diesen angelegenheiten), die wir uns so oder so ähnlich alle auch schon mal gedacht haben, von denen es aber trotzdem nicht schadet, sie mal so amtlich lesen zu können. ich mochte auch sehr diesen ungemein (und mir fällt kein besseres wort ein) loving-igen ton, der sogar die eine oder andere leichte angehippietheit der autorinnen vergessen macht, sodass man die beiden mit der zeit irgendwie richtig lieb bekommt. dank der mit der praxisnahen und mainstream(tm)tauglichen ausrichtung eingekauften theorieschwäche könnte man zwar auch sagen, unser alter luhmann und die einschlägigen popsongs reichten uns auch, um das alles zu verstehen und insgesamt stellt sich natürlich ein bisschen die frage, ob der erkenntnisgewinn nicht ungefähr gleich groß wäre, wenn man die zeit, die man für die lektüre braucht, an die wand starrte und frei nachdächte, aber das würde ja niemand wirklich machen, insofern ist die lektüre von the ethical slut wohl allen anzuraten, die darüber nachdenken wollen, wie sie leben wollen (und ich würde mir recht eigentlich wünschen, dass es alle längst getan hätten, um dann abgekürzte argumente als gemeinsame diskussionsgrundlage benützen zu können: wie dossie und janet im 3. kapitel ja sagen...). es wird zwar rein praktisch nichts einfacher machen, aber wir sind ja nicht hier, weil es einfach ist. und ganz davon abgesehen möchte ich auch die rezeptionserfahrung (grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass das buch auch funktioniert zum funktionalen immerwiederlesen, also ungefähr so wie man wittgenstein immer wieder liest um sich auf einen bestimmten schreibstil einzugrooven) nicht missen, im sommer in bochum in dieser irren hitze im botanischen garten zu sitzen und the ethical slut zu lesen und eine eigene geschichte aus reiner potentialität sammelt und stapelt sich von selbst herum um mich.