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(#) andreas dorau heißt ja eigentlich max, andreas ist nur sein künstlername. jedenfalls ist max dorau bei dieser mischung aus familienfeier und ball in der nachbarprovinzstadt mit dabei und beschwert sich regelmäßig und immer nörgeliger werdend über die auch tatsächlich fast unerträgliche langeweile dieses social events. als wir endlich von dort aufbrechen, stellt sich heraus, dass meine eltern mit einem lastkraftwagen angereist sind, in dessen anhänger, dessen inneres eher wie ein offener wagon in den alten ecs aussieht, meine schwestern, c. und ich und eben auch max platz zu nehmen angehalten werden. wir müssen zu unserem erschrecken feststellen, dass die hinteren ladetüren des vorderen lastkraftwagenteils sperrangelweit offen stehen, im fahrtwind kippeln und den blick ins innere des lastkraftwagens frei geben, in dem ein riesiger, mit bierflaschen gefüllter kühlschrank steht. meine mutter kommt in sehr kurzen abständen aus der fahrgastzelle und holt jeweils zwei bierflaschen aus dem kühlschrank, die sie in die fahrgastzelle mitbringt. wir sind in großer sorge, auch wegen der riesigen geschwindigkeit, in der wir unterwegs sind. ich schaue mehrmals nach mindestens einer viertelstunde auf die uhr, aber es ist nur maximal eine minute vergangen. im dunkeln ist nicht zu erkennen, wo wir uns befinden, aber die fahrt kann aufgrund der geringen entfernung gar nicht länger als vielleicht zehn minuten dauern, doch die zeit vergeht so langsam, dass wir scheinbar ewig diese angst ertragen müssen. als wir endlich in der provinzstadt angekommen sind, bleibt es naturgemäß an mir hängen, max dorau zu begleiten, der im westbahn noch einen dj-gig hat. obwohl ich ihm glaubhaft versichere, dass es in der provinzstadt kein westbahn gibt und er sich sicher in namen geirrt hat, beharrt er darauf und der taxifahrer gibt ihm dann auch recht und fährt uns anstandslos zum westbahn, eine art irish pub im stil des alten café herbert. max dorau legt dort gar nicht auf, sondern beginnt in beängstigender geschwindigkeit, zu rauchen und biere zu trinken. ich muss mich ja um alles kümmern, darum steige ich auf sauren radler um, denn die feierlaune max doraus lässt nichts gutes erahnen, es wird sicher noch wichtig sein, dass ich später noch halbwegs zurechnungsfähig bin. ich bekomme eine 03-liter-pet-flasche almdudler vorgesetzt, die ich gleich halb austrinke, aber dann kommt der kellner mit einer 2l-pet-flasche almdudler und weist mich recht unwirsch darauf hin, dass die 03l-flasche so ein premix-radler ist und erst im von mir bisher unbemerkt ebenfalls servierten whiskeyglas mit dem almdudler aus der 2l-flasche gemixt werden muss, denn so wird hier im westbahn eben der saure radler serviert. es hat alles sowieso keinen zweck, also füge ich mich. max doraus beschwert sich naturgemäß wieder vollkommen zutreffend über die unfassbare langeweile im westbahn und das furchtbar langweilige nachtleben der provinzstadt und wird dabei zugleich immer nörgeliger und aufgekratzer, sein dj-gig steht irgendwie nicht mehr zur debatte. viel zu spät bemerke ich, dass im westbahn dieses nur sehr schwer zu erlangende, vollmundige naturtrübe beste bier der welt ausgeschenkt wird, also lasse ich alle guten vorsätze fahren und bestelle mir ein großes vollmundiges naturtrübes nur sehr schwer zu erlangendes bestes bier der welt, aber da will max dorau natürlich mit den leuten, mit denen er sich inzwischen angefreundet hat, sofort weiterziehen, ausgerechnet in die blödeste kneipe der provinzstadt, also sage ich zur glücklicherweise noch anwesenden kellnerin, sie solle ein kleines bier aus dem großen machen, das ich im hinausgehen noch trinken, wenngleich auch nicht genießen kann, und dass ich dann gleich zahle und sie gibt mir die herausgabe nur in rotgeld heraus und sagt, sie müsse das halt irgendwie loswerden. und mit mir kann man es ja machen, sage ich, und sie sagt, ja mit mir kann man es ja machen. ich kann dem inzwischen mächtig in fahrt seienden max dorau und seiner gefolgschaft mit letzter kraft ausreden, die blödeste kneipe aufzusuchen und max dorau lenkt ein, indem er sagt, dass es von dort nicht mehr weit bis zu den bögen ist und wir dort schon was finden werden. zum glück gibt es ja das neue zentrale kneipenleitsystem, an jeder ampel zeigen wegweiser alle in die entsprechende richtung gelegenen kneipen an, wenn die wegweiser rot erleuchtet sind, hat die entsprechende kneipe noch geöffnet, aber naturgemäß sind fast alle wegweiser erloschen, was max dorau zu einer erneuten vollkommen berechtigten und zutreffenden schimpftirade über die verkommenheit des nachtlebens der provinzstaft anstachelt, aber das hilft uns in dieser situation halt auch nicht weiter. irgendwann kommen wir dann doch in den bögen an (aufgew.)
ich bin immobilienmakler und habe es doch glatt geschafft, der austauschstudentin den unbeheizbaren trailer in südtirol zu vermieten (aufgew.)
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mauszfabrick - 30.03.12 -
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