...

(#) also resümee: gewinner ist die jury, eigentlich niemand, was über gebühr nervt, alles so herrlich plapperhaft, die immer mehr in den affigen teil von exzentrik abweichende "gestik" und argumentation vom schweizer, dann mangolds special effect mit dem hemd, wie kriegt der das hin, drei knöpfe offen und doch immer die selbe legere, aber seriöse nicht-zu-viel-nicht-zu-wenig zeigende hemdfalte, dann sein ständiges psychoanalyse- und theory-rumgepose, cool seine wittgenstein-replik auf den schweizer bei lenz, unnötig sein beleidigtes rumgezicke bei lenz. strigl ist natürlich wie jedes jahr anziehsachengewinnerin, der reine style auch ihr niedergeschlagener blick beim sprechen. inhaltlich hat soundso nur sie recht. bei spinnen die größte kongruenz von anziehsachen und duktus. der moderator (hat der nicht mal money maker gemacht?) gehört natürlich erschossen. märzens kindheitserinnerungen ok, ihre sonstigen beiträge: naja. mein liebling: das proust-doubel sulzer, so herrlich filigran, ein highlight, man möcht ihn pausenlos herzen und küssen. nüchtern-darsteller nüchtern kann immer noch nicht reden und trägt immer die selben hemden. den siegertext find ich ganz lustig (wenngleich halt als gewinner im nachhinein sehr absehbar), war eh nix dabei, was gewinnen hätte müssen oder nicht gewinnen hätte dürfen, geißler wär halt nett gewesen, aber was willste machen. dem roten meer hätt ich natürlich auch was gegönnt, aber was willste machen. orth ist es zum glück eh nicht geworden. ein sehr entspanntes preislesen ohne höhepunkte (außer geißler, eventuell potential zum grower, hör ich mir jetzt mal noch ca. 10mal an). im grunde tröstet aber das spektakel zumindest mich darüber hinweg, dass die gewinner in den letzten jahren doch immer mehr kannsteehnixgegensagen und soganzgutaberauchnicht zugleich und v.a. absehbarer werden und es so richtig gutes oder nur mal was nichtrealistisch erzähltes oder irgendwie formal komplexes schlicht nicht mehr gibt. aber was willste machen, mussja, sachichma.

(siehe auch hier)
mediumflow (Gast) - 30. Jun, 09:27

irgendwie aber auch sehr, sehr traurig, nicht?

(auch wenn Oliver Jungen heute in der FAZ jubelt & obwohl Eberhard Rathgeb in der FAS gejammert hat)

assotsiationsklimbim - 30. Jun, 10:35

traurig der gewinnertext oder die entwicklung des wettbewerbs?
mediumflow (Gast) - 30. Jun, 23:34

hm.

beides!?
assotsiationsklimbim - 1. Jul, 12:44

stimmt natürlich. aber das wahrhaft schlimme ist für mich ja, dass es noch so viel schlimmer sein könnte, dass es so, wie es ist, eh ganz aushaltbar erscheint. das war ja bei passig schon so, ernsthaft was dagegen sagen konnte ich nicht, die war ja eine von uns, aber halt gut war das nun wirklich nicht. heuer ganz ähnlich. ich weiß ja nicht, wie der bewerb in den neunzigern war, aber ich denke doch ähnlich schlimm oder schlimmer, der rest ist nostalgie.
mediumflow (Gast) - 2. Jul, 09:46

Ich würde es schätzen, wenn weniger journalistisch/kolumnistisch glattgebügelte Erzählplaudertexte zu hören & zu lesen wären.

Sondern wieder mehr Texte, die das Risiko eingehen, mit Sprache wieder an der Grenze des Sprachmöglichen umzugehen.

Das wäre für mich so etwas wie: Literatur...


(vgl.:

»Idealort für den Text:


am Rand,

wo er die Literatur,
egal in welche Richtung hin,
zu verlassen anfängt,

ohne damit
schon ganz fertig zu sein.


Er ist wohl noch Literatur,
aber eine fragliche:

das wäre der richtige Wortort
für mich,


namens:
schön.«



(Rainald Goetz,
http://tinyurl.com/4ehkh4)

assotsiationsklimbim - 2. Jul, 16:03

kurz reflexgedacht: das würde ich ja auch schätzen, aber mit goetz zu argumentieren wird langsam spießig

ich frage mich halt immer, ob das beharren auf eigenen maßstäben (und da bin ich ganz bei ihnen, was das anbelangt: so texte würde ich mir auch wünschen, goetz ist auch für mich ein solcher maßstab, ohne frage) nicht auch ein bisschen blind ist für andere qualitäten; zumindest ist mein anspruch an (literatur-)wissenschaft immer zuerst, dass sie mit dem positiv vorhandenen was anfangen kann, es beschreiben kann, es sinnvoll in zusammenhänge setzen; und nicht gleich sagt: das ist doof, weil es nicht so ist, wie gute texte waren, als ich literatursozialisiert wurde; die gefahr halt so dumm zu werden wie z.b. die leute, die damals die p-wort-literatur nicht verstanden haben, fürchte ich eben. aber gut, ich weiß schon, dass ich für die gegengefahr des präventiv alles affirmativ zu betrachten viel anfälliger bin. aber eben trotzdem etc.

Trackback URL:
https://assotsiationsklimbim.twoday.net/stories/5026715/modTrackback

termine

user status

Du bist nicht angemeldet.

kommentare

(anita bryant hätte bei...
(anita bryant hätte bei früherem bekanntwerden natürlich...
mauszfabrick - 10. Jan, 16:13
(später noch was zu einem...
(später noch was zu einem foto/video am meer, der spielort...
mauszfabrick - 30. Apr, 14:37
(dann noch was mit flyern...
(dann noch was mit flyern von s., die ich mitnehme...
mauszfabrick - 3. Mai, 10:24

Suche

 

credits

.

mauszfabrick

0, 1 oder 3
alles was blieb
aufschreiben
bandnamen
better to burn out
blut, schweisz, staub
camp ist jetzt vorbei
children will be next
conducion post
dich in gespenster
ein bekannter hat sein erstes buch ich kann nicht mehr betitelt
falsches leben richtige musik
falsches leben richtiges bewusstsein
hassmaschinen
heat, and flash
i've seen her naked TWICE
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren