tucholsky hat seine pseudonyme erschaffen, weil er so viel für die "weltbühne" geschrieben hat und nicht dauernd der gleiche verfassername unter den texten stehen sollte. sie waren für spezielle themen vorgesehen, "denn wer glaubt in deutschland einem politischen schriftsteller humor? dem satiriker ernst?" tucholsky hat aber festgestellt: "pseudonyme sind wie kleine menschen", die "ihr eigenes dasein" führten. die vier herren beschrieb tucholsky folgendermaßen:
"wrobel, einen essigsauern, bebrillten, blaurasierten kerl, in der nähe eines buckels und roter haare; panter, einen beweglichen, kugelrunden, kleinen mann; tiger sang nur verse, waren keine da, schlief er – und nach dem kriege schlug noch kaspar hauser die augen auf, sah in die welt und verstand sie nicht."
(ignaz wrobel wurde übrigens später unter großer anteilnahme der leser beerdigt)
arbeitsfrage: wie sehen die benutzernamen des ichs in malte borsdorfs text aus? (man beachte die mehrfache brechung) wie sieht beispielsweise mausfabrick aus und was macht er, wenn er nicht gerade bloggt, wie sieht creekpeople aus und was hat er für eigenschaften? was tun limevalley und boombaye beruflich und wovon träumen sie?
taratorka isst übrigens gerne cremeschnitten, wird davon aber nicht dick. sie hat wilde haare und weigert sich, sie zu kämmen, hinterm linken ohr hängt irgendwo noch ein altes vogelnest vom vergangenen jahr. sie ist harmoniesüchtig, idealistisch und beobachtet gerne andere leute, gelegentlich ist sie zu moralisch, überklug, macht rechtschreibfehler und lügt manchmal. an manchen tagen findet sie mich und meine arbeit doof. wenn es nach mir ginge, würden wir uns auflösen, aber sie will nicht.
muss da leider mal wieder sehr humorlos antworten, aber: mausfabrick gibt es nicht, wenn er nicht gerade bloggt, das kommt als semanstisches ereignis eben nur zu stande durch das sprechen im web, logisch nach eigengesetzlichkeiten ("kleine menschen"), aber die sind nicht analog zu so genanntem real oder first life. die tucholsky-denkweise ist mir zu veronkelt-prä-postmodern, bei aller sympathie komm ich da nicht richtig dran.
tatsächlich, komplett humorlos. schade eigentlich, ich spinne da gerne herum. auch tucholsky hat das ja ganz und gar nicht ernst gemeint und seine figuren waren sicher nicht analog zum real life. was er sich vorstellte, war eher eine reflektion dessen, wen sich die leser unter ignaz wrobel vorstellten. nachdem du selbst darauf verzichtest hast, dein pseudonym über den moment des bloggens hinaus aufzuladen, sehe ich das als freiraum für mein eigenes assotsiationsklimbim. und veronkelt ist höchstens meine vorstellung von taratorka.
den freiraum will ich dir und anderen auch nicht nehmen, ich mag's nur selber nicht bzw. finde es eben schöner, wenn textstimmen nicht mehr sind als ihr text. ich will mir ja auch nicht die erzähler/innen von romanen vorstellen müssen, was die zum frühstück essen oder so.
"wrobel, einen essigsauern, bebrillten, blaurasierten kerl, in der nähe eines buckels und roter haare; panter, einen beweglichen, kugelrunden, kleinen mann; tiger sang nur verse, waren keine da, schlief er – und nach dem kriege schlug noch kaspar hauser die augen auf, sah in die welt und verstand sie nicht."
(ignaz wrobel wurde übrigens später unter großer anteilnahme der leser beerdigt)
arbeitsfrage: wie sehen die benutzernamen des ichs in malte borsdorfs text aus? (man beachte die mehrfache brechung) wie sieht beispielsweise mausfabrick aus und was macht er, wenn er nicht gerade bloggt, wie sieht creekpeople aus und was hat er für eigenschaften? was tun limevalley und boombaye beruflich und wovon träumen sie?
taratorka isst übrigens gerne cremeschnitten, wird davon aber nicht dick. sie hat wilde haare und weigert sich, sie zu kämmen, hinterm linken ohr hängt irgendwo noch ein altes vogelnest vom vergangenen jahr. sie ist harmoniesüchtig, idealistisch und beobachtet gerne andere leute, gelegentlich ist sie zu moralisch, überklug, macht rechtschreibfehler und lügt manchmal. an manchen tagen findet sie mich und meine arbeit doof. wenn es nach mir ginge, würden wir uns auflösen, aber sie will nicht.