taratorka - 27. Jun, 20:19
es ist offenbar schon ziemlich anstrengend, das heiraten, weil alle immer irgendwie was anderes wollen als man selber, wenn dann der brautvater, der auf volkstümliche musik steht, die band aussucht, oder die mutter des bräutigams die tischdeko, die die braut einfach entsetzlich kitschig findet, und wenn man sich dann als bräutigam noch die ganzen witze der kollegen anhören kann, als braut drei mädels mit aufs klo nehmen muss, weil man alleine in dem fluffigen baiser-wölkchen-kleid nicht mal in eine kabine passt, und der polterabend (wir hatten mal einen auf dem openair, der gepoltert wurde: er saß nackt, nur alufolie um sein bestes stück, mit bacchus-efeu-kranz auf dem kopf auf einer ausgedienten toilette und wurde von den kollegen rumgetragen. er war der einzige, der nicht betrunken war. der war arm. ) und wenn man dann das heiraten alles hinter sich hat, nur noch müde ins bett will, muss man noch durch hundert lufballons durch, oder der eingang zum haus ist zugemauert, oder jemand hat hundert wecker im haus versteckt, oder das bett ist ausgeräumt und die matratzen stehen am dachboden. das alles kann passieren. man lässt es wohl lieber, das heiraten, wenn man halbwegs bei vernunft ist. aber mit vernunft hat das wohl insgesamt wenig zu tun.