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(komischerweise geht das widget, gadget oder badge hier mit firefox nicht anzuzeigen. muss man aber auch nichts tun.)
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assotsiationsklimbim - 19.12.07 - mucke
lustig-intelligente liedtitel reichen: kann man bei konzeptueller kunst natürlich immer sagen, dass die idee gereicht hätte und man es nicht auch noch tun hätte müssen. verteidigende antwort: tocotronic haben das 1995 getan, weil sie es a.) konnten und b.) es niemand sonst gemacht hat. das war damals noch ok, eben weil es niemand sonst (so) getan hat und nicht jede/r es damals schon so hätte machen können (behaupte ich jetzt mal so, war ja nicht dabei). da es heute jede/r tun kann, machen sie jetzt ja auch fantasy-prog-rock. wenn man die alten sachen heute noch anhört, dann halt aus a.) archäologischem oder b.) biographisch-sozialisatorischem interesse.
popschablonen: relativ kurze zeilen, eher schlagzeilenartig, die sich reimen. typisches schema a/b/a/b/bridge/a/b/b/ . theatralisch, ohne das durchaus nicht unsympathische understatement des nebenher hingesprochenen&gesungenen. nicht auf "lebenswirklichkeit" abhebend, kaum tagebuchcharakter. das war aber eben auch sehr schwierig auf deutsch - mir waren meine/unsere texte immer zugleich peinlich (bei der anderen band namens "gesten aus glas" schrieb meistens ein anderer, das war dann eher gedichthaft, überhaupt war das erste produkt ein selbsthektografiertes "gedichtheft").
was jetzt auffällt: es geht jedenfalls viel leichter, deutsch zu singen. es klingt viel selbstverständlicher. lieder, bei denen jede zeile ins herz trifft, sind mir trotzdem keine bewusst, außer der ersten fehlfarben natürlich, aber ich kenne natürlich auch fast nichts.
(eine sehr seltsame radio-erfahrung hatte ich diesbezüglich mal mit der jonas goldberg gruppe (oder so ähnlich), die einerseits peinlich und nicht besonders gut waren und andererseits eben doch eine pop-größe hatten, die mir genaus deshalb auffiel, weil sie sonst immer fehlt. ich habe dann mal ein zweites lied gehört, aber das war dasselbe, nur schlechter.)
zum nachtrag: ohne family-5-firm zu sein glaube ich das mal einfach. wäre eine schöne nerddiskussionsunterdisziplin: bands finden, die in der theorie gut und in der praxis schlecht sind. ich biete mal fsk (fast zu offensichtlich), attwenger und radiohead (die neuen, wobei stimmt nicht, halb umgekehrt: in der theorie tot und praktisch halbtot).
geisterfahrer: peinlicherweise nie gehört
tote hosen: wegen später rückwirkend immer schon diskussionsunwürdig (das rolling-stones-phänomen)
jonas goldberg: ebenfalls nie gehört
"es geht jedenfalls viel leichter, deutsch zu singen": hängt wohl irgendwie damit zusammen, dass für die zweite generation von deutsch-als-pop-sprachbenützungen das uneigentliche daran schon selbstverständlich war. das, was du als (für mich aus gründen, die mir nicht ganz klar sind, sich irgendwie nicht ganz treffend anfühlend) redestrom-pop bezeichnest, war ja auch nur eine reaktion auf eben die ersten deutschen pop-versuche, insofern auch nicht "tagebuch", "lebenswirklichkeit abbilden wollend", "unmittelbar sein wollend" etc., das ist ja nur später so missverstanden worden. überhaupt eine beobachtung, die mir gerade überall auffällt: man muss (und musste in den neunzigern schon nicht mehr) gar nicht mehr so 80er-mäßig das gemachtsein betonen, weil das eh klar ist (trotzdem wirds von denen, die eh nicht gemeint waren, gern missverstanden, was auch ok ist).