Ja, Bouvard und Pécuchet sowieso (einer der prägensten Texte insgesamt, zusammen mit dem coeur simple), für mich vielleicht noch wichtiger als Bovary/Éducation.
An Salammbô und den Antonius habe ich mich nie herangetraut, seit ich mal für eine Freundin einen kürzeren Text aus der Richtung habe übersetzen müssen. Wahrscheinlich zu Unrecht, vielleicht sollte ich das nachholen. (Ich glaube, in irgendeinem Text werden die bekannten Hauptwerke als die "Strafarbeiten" Flauberts bezeichnet, während er sich in Salammbô etc. austoben durfte. vielleicht ist der Ausdruck auf von Flaubert selbst.)
Ich stelle mir das ein bisschen so wie mit Cézanne vor, den man ja manchmal mit Flaubert verglichen hat: die Jugendwerke Cézannes, ziemlich expressiv, auch ein bisschen schwülstig, jähzornig, die aber nicht das sind, was ihn zu einem Gründer der Moderne macht: gegen sich abstrahieren, die Kontrolle gegen das Loslassen setzen (Kontrolle im Sinne von: sich eingehend mit der Syntax der eigenen Arbeit auseinandersetzen) - letztlich die Spannung zwischen dem Kontrollierten/Unkontrollierbaren (lustig: jetzt an Joy Division denken). Einen Weg finden, möglicherweise gegen sich selbst, etwas Neues zu setzen und dabei mit der romantischen Impulsivität, denen Flaubert und Cézanne gleich verpflichtet sind, nicht auszukommen.
(Bei Cézanne gibt es ja diesen Ausdruck "Klassiker werden durch die Natur", das kann man lesen als: die Harmonieprinzipien der Klassik durch die Erfahrungen der unklassischen Natur der Romantik - lies: Realismus - dialektisch abzugleichen, - das passt auf Flaubert auch ganz gut.)
Sowas scheint mir Salammbô eher nicht zu bieten, aber vielleicht verirre ich mich jetzt auch zu sehr in diese Impulsivitäts-/Disziplin-Dichotomie, die für sich ja nicht ausreicht, Flaubert zu charakterisieren.
bei cézanne kenne ich mich nicht aus, aber für flaubert klingt das irgendwie einleuchtend, genauso wie der joy division querverweis. also nächstes jahr doch salammbô...
(Bei Cézanne gibt es ja diesen Ausdruck "Klassiker werden durch die Natur", das kann man lesen als: die Harmonieprinzipien der Klassik durch die Erfahrungen der unklassischen Natur der Romantik - lies: Realismus - dialektisch abzugleichen, - das passt auf Flaubert auch ganz gut.)
Sowas scheint mir Salammbô eher nicht zu bieten, aber vielleicht verirre ich mich jetzt auch zu sehr in diese Impulsivitäts-/Disziplin-Dichotomie, die für sich ja nicht ausreicht, Flaubert zu charakterisieren.