martin (Gast) - 15. Apr, 17:12
völlig geschockt immer noch vom Goetz-auftritt. dass er so entsetzlich nervös und unsouverän war, ist noch das wenigste. schlimmer, wie er junghundig schwanzwedelnd und ultrabeflissen dem meister H.S. dauernd die hand leckt. das allerschlimmste, dass an keiner stelle auch nur ein funken intellektualität durchschimmerte. immer nur die doofsten und alleruninteressantesten (halb-)sätze. so dass der nervige dummironische H.S., der nicht ein 1000stel an kulturellen leistungen vorzuweisen hat, wirkt wie ein überlegener geist. das gefühl dabei ist nicht fremdschämen, sondern eigentlich eigenschämen, und hilfloses mitleid. (das alles mindert seine hier nicht ansatzweise erkennbare bedeutung nicht im mindesten, natürlich.)
assotsiationsklimbim - 15. Apr, 17:37
das ist merkwürdig, weil ich zwar deiner beschreibung völlig zustimmen kann, das aber genau umgekehrt bewertet/verstanden habe. ich dachte, diese ausgestellt vorgeführte anti-intellektualität (inkl. nicht mal nur eh klar "provokationen" wie "natürlich müssen die das nicht gelesen haben...", "wie ich dem da so ins gesicht fotographiere" [jetzt aus dem kopf zitiert, weil kein ton hier]) ist der gute alte punker/pop-gestus, der h.s. nicht mal ernst genug nimmt, um ihm die show stehlen zu wollen oder irgendwas. also reden in zungen, fürs mainstream-publikum eh unverständlich, aber die sind soundso nicht gemeint (hat er ja nicht mehr nötig [und das wäre das einzige, was mich gestört hat, dass die rolle als altersmilder popgockelonkel ein bisschen zu overacted rüberkommt]) und für die es verstehen verständlich als: denen ihr spiel spielen wir nur, damit sie nicht merken, dass wir ganz wo anders sind.