sag alles ab
(#) es gibt dieses video "irgendwas bleibt" der band silbermond, in welchem die sängerin durch eingefrorene 3d-standbilder einer eskalierten demonstration wandert, also durch eine kulisse aus physischem protest. sie selbst ist auch dorthin gekommen, um sich zu beschweren: "gib mir ein kleines bisschen sicherheit / in einer welt, in der nichts sicher scheint / gib mir einfach nur ein bisschen halt". in mancher hinsicht kann man einen solchen wunsch nach anbindung aus dem munde einer generation, die in hyperflexibilität aufwächst und sich vom allgemeinen überangebot schier erschlagen fühlt, gut nachvollziehen. nur erscheint mir dieser chartbreaker ein falsches signal zum falschen zeitpunkt zu setzen, da er den aktuell vorherrschenden selbstbewusstseinsmangel im umgang mit einmischung noch verstärkt. cocooning kann jetzt nicht die lösung sein. und schon gar nicht als vorgetragene beschwerde. ich denke, man könnte auch mal was offensiv aufgeben, um in ruhe überlegen zu können, was es denn neu zu starten gibt, auch um vielleicht ein paar fäden mehr selbst in der hand zu halten. und wenn, dann kann auch eine "kapitulation" durchaus nach vorne vorgetragen werden. (schorsch kamerum in spex #322 sept/okt 2009 s. 67f)
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