Das ist lustig: ich lese auch gerade Flaubert. Dafür muss ich gestehen, die übliche Meinecke Begeisterung nie geteilt zu haben, kenne aber auch nur Tomboy. Sollte ich es vielleicht noch mal mit was anderem probieren?
da frägst du mit mir gerade den falschen, meine beschäftigung mit dem herrn ist ja eine akademische, die weit über (und unter) normales fantum hinausreicht, sodass ich dazu nicht wirklich unvoreingenommen stellung nehmen kann. musik z.b. hat mir intuitiv sehr gut gefallen, hellblau aus verschiedenen gründen nicht so, aber anders. sehr und v.a. aus archäologischer sicht uneingeschränkt wie auch als einstieg ins werk zu empfehlen sind die mode und verzweiflung textchen. es ließe sich dazu noch viel sagen, was ich im zusammenhang mit hellblau leider eh noch tun muss und werde.
driftwood (Gast) - 11. Aug, 21:14
Ich nehm mir dann mal Mode und Verzweiflung vor, merci (nach Tomboy kann ich eine akademische Beschäftigung mit Meinecke übrigens sehr viel besser nachvollziehen kann, als eine rein unterhaltende, weil das, was ich an dem Buch unterhaldend fand, wohl gar nicht so gemeint war).
naja akademische beschäftigung kann auch unterhalten. die unterhaltende/witzige/ironische dimension von tomboy jedenfalls wär wieder was für sich, was hier aber viel zu weit führen würde.
driftwood (Gast) - 12. Aug, 18:49
Interessant, dass du die ironisch/witzige Seite des Buches erwähnst: genau da wurde mir einst von einer begeisterten Meinecke Anhängerin vorgeworfen, ich hätte nichts verstanden, weil eben ironisch oder gar witzig wäre daran rein gar nichts.
(ich fühl mich momentan übrigens fast nur durch akademische Beschäftigungen unterhalten, was schon bedenklich ist)
das wird ja eben auch gern von der anderen seite aus falsch verstanden: so als dürfte mensch da jetzt gar nichts dran witzig finden, um nicht in den pool der falschen lacher zu kommen. was ja totaler unfug ist. nunja. päpstlicher als der papst zu sein bringt halt doch nicht immer was.
(ich fühl mich momentan übrigens fast nur durch akademische Beschäftigungen unterhalten, was schon bedenklich ist)
t.m.: Also, ich finde zum Beispiel mein letztes Buch "Tomboy" aus heutiger Sicht zu witzig: Da gab`s irgendwie viele falsche Lacher. Gut, also vielleicht nicht so viele im Vergleich zu denjenigen, die es richtig verstanden haben - nicht die Mehrzahl, oder so - aber für mich zu viele falsch Applaudierende, die qua Humor - und es ist nämlich genau dieser 80iger-Jahre-Humor, der so ironisch, eigentlich oft auch zynisch war - dachten, ich würde hier irgendetwas lächerlich machen wollen. Zum Beispiel den feministischen Diskurs. Das war aber überhaupt nicht mein Interesse: Das heißt also, bei meinem neuen Buch ist es immer so ´ne Abwehrbewegung und das war`s eben damals (in den frühen 80ern) auch gewesen - möglichst noch die letzten alten Säcke, die denken, hier wird was ridikülisiert, der akademische Diskurs oder so, ausschließen, indem man diesen Faktor des Witzigen noch mal runterfährt. Was ich für "Hellblau" sozusagen ganz bewusst versucht hab.
das wird ja eben auch gern von der anderen seite aus falsch verstanden: so als dürfte mensch da jetzt gar nichts dran witzig finden, um nicht in den pool der falschen lacher zu kommen. was ja totaler unfug ist. nunja. päpstlicher als der papst zu sein bringt halt doch nicht immer was.