jurijmlotman - 10. Nov, 19:34
abschreiben ist gut.
assotsiationsklimbim - 12. Nov, 12:03
weil?
jurijmlotman - 12. Nov, 21:58
weil, weil ... weil ich sehr viel abgeschrieben, d.h. exzerpiert habe, und weil das künstlich verlangsamt, was gut ist, und erlaubt dass man im rhythmus der abschrift mit- und weiterdenkt, was besser ist als zu denken ohne den zwang der abschrift. weil ich beim drüberlesen immer schon denke, ist eh nicht so wichtig. weil man, besser gesagt ich, auch erst durch abschreiben von schlüsselstellen ein wirklich intensives verhältnis zum abgeschriebenen bekommt, auch und gerade dann, wenn es auf den ersten blick nur gerade eben 'irgendwie signifikant' erschienen ist. hat etwas mittelaltermäßiges, diese übung. dass das wohl ausstirbt, bedauere ich eigentlich. obwohl, vielleicht machen es die leute künftig ja gerade drum.
assotsiationsklimbim - 13. Nov, 13:42
so authistische, mittelalterliche (text-)wissenschaft gibt es ja leider in meiner wahrnehmung und ausübung überhaupt nicht mehr (und wenn es sie gäbe, würde da wohl auch nur wenig wahrheit daraus entstehen, wissenschaft muss doch die zerfransungen ihrer zeit auch beinhalten. aber sogar wenn das nicht stimmte, dann wäre ich trotzdem zu zerfranst und schlampig, um das wirklich sinnvoll zu machen, schade eigentlich, fände ich irgendwie gut, weil alles andere ist natürlich auch blöd ["literatur", "blogosphäre", etc.]. was ich wirklich gut könnte, ist fan-sein, aber da mangelt es derzeit auch irgendwie an dingen, die sich zum fan-sein wirklich eignen [call it: input für die klimbimmaschine], vielleicht ist das auch nur eine alterserscheinung [vgl. neulich im h&m drüber nachgedacht, ob es an mir oder am nu rave liegt, dass es die erste jugendkultur ist, die ich fast ohne reue versäume], oder aber die ganze kultur ist wirklich nur mehr ein scheiß. ich denke, ich werde mich in symbolistische unverständlichkeit [richtwert: j.k. huysmans] zurückziehen und nur mehr durch verwirrstrategien [apokalyptische warnungen etc.] auffallen, das hat entschieden mehr glam.)
jurijmlotman (Gast) - 13. Nov, 17:40
zerfranst und schlampig bin ich selber. aber gerade da -- jedenfalls ich kann ja eigentlich nur dann denken, wenn ich andere bausteine prüfe, verändere, neu zusammensetze. und so eben auch literaturwissenschaft. auch ein grund, warum mein bloggen (und die blogosphäre selbst) immer am besten als meta-maschine funktioniert, mit dem bereits woanders von dir erwähnten spielgeld, was eben menschen (und deren positionen) sein können, wie "blumenau", "foucault" und so, aber auch metaphern, buzzwords, micro-stories, theorie-headlines, seltsame sich fsthakende zusammenstellungen von inkommensurablem, usw.
assotsiationsklimbim - 13. Nov, 23:17
so gesehen macht das ja völlig sinn, aber erzähl das mal der form einer arbeit zur erlangung eines akademischen grads