ein bekannter hat sein erstes buch ich kann nicht mehr betitelt

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(#) bestimmt schon tausendmal wurde das gesagt, aber halt noch nicht von mir und ich kenne mich auch überhaupt nicht aus, weil ich tatsächlich auch noch nie einen roman von sibylle berg gelesen habe, aber zumindest angesichts solcher interviews lässt sich der eindruck doch nicht völlig unterdrücken, dass so ziemlich alles (an konflikten etc.) in den berg'schen bumsbüchern wie ja überhaupt so ziemlich alles in der gängigen literatur vollkommen obsolet würde, wenn nicht länger so getan werden würde, als hätte nie jemand von dem ganzen polykram auch nur gehört, was sibylle berg ja wohl kaum unterstellt werden kann, aber wenn sie dann doch so tut, dann ja wohl nur, weil sie mit fug und recht annehmen muss, dass ihr publikum damit nichts anfangen kann und das ist ja auch vollkommen in ordnung so und soll so sein und vielleicht irre ich eh an mehreren stellen und eigentlich wollte ich auch fragen, wie und worin genau ich irre, weswegen das hier, wo es soundso niemand liest, vollkommen deplaziert ist, aber auf twitter kann eins leider = zum guten glück nicht mehr sinnvoll über sibylle berg reden und jedenfalls bleibt zuletzt nur die frage: wenn eins es denn anders wollte, (wie) ginge das dann?

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(#) i'm not there



dabei war die lösung so einfach: verschwör dich gegen dich wie jeder guter song als trost für alles leiden der distanzierten, widersprüchlichen, vagen, die unter der natürlich nur projizierten forderung nach präsenz, konsistenz und kohärenz litten



aber am besten ist immer noch gerade richtig betrunken zu i just wanna dance with somebody zu tanzen

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(#) weil ja neulich diese 20 random facts listen in mode waren oder eigentlich hat das damit überhaupt nichts zu tun, aber jedenfalls unterhielt ich mich neulich mit s. darüber, wie die schauspielmethode method acting denn nun eigentlich genau vorzustellen ist und ich dachte, oder sagte vielleicht auch, dass mir das unbegreiflich bleiben müsse, weil ich schon im, haha, richtigen leben nie wisse, wie sich zu verhalten oder fühlen oder dergleichen jeweils passend oder angemessen sei und im zusammenhang damit komme ich jedenfalls bei diesen interviews, die ja alle vor dem einschlafen oder beim radfahren der menschheit geben, seither regelmäßig auf die frage, warum mir kunst eigentlich so viel lieber und angenehmer und wichtiger sei als menschen usf.

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(#) die lösung liegt also darin, texte aus dem sommer zu lesen, sie sind schneller, schlauer, wütender, liebevoller und eleganter als alles, was man in diesem trüben dämmern schafft, das nur warten kann, bis es endlich wieder besser wird

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(#) top ten murmeln zu sich selbst

10. obviously, doctor, you've never been a 13-year-old girl sagt cecelia und wer fühlt sich denn schon jemals weniger unverstanden
09. ich hab den ganzen kleinkram so satt, aber vielleicht muss ich auch nur eine woche hier weg
08. gottseidank haben wir beide uns gehabt: manchmal ist das sehr plötzlich sehr zutreffend, auch wenn wir beide uns natürlich wie alle anderen nie gehabt haben. und aber wer hat unser leben denn mehr zerstört als die tocs?
07. das hab ich schon gemacht sagt karlsson, als ihn lillebror fragt, ob sie das anfertigen eines sackbetts bei onkel julius ausprobieren sollen, und es ist ja so oft schon zu spät, um auch nur das allerschlimmste zu vermeiden
06. ich bin immer vorsichtig antwortet justus auf miss darnleys warnung, vorsichtig zu sein beim betreten des geheimgangs und was anderes kann man auf unnötige warnungen auch antworten, die deshalb unnötig sind, weil justus wie jeder intelligente mensch natürlich nie vorsichtig ist
05. die liebe eines volkes hat mich zur königin gemacht sagt sissi und singt die heiterkeit und was sie beide damit meinen: there are problems in these times, but woohoo none of them are mine
04. every single night the same arrangement, i go out and fight the fight singt buffy und das denkt man sich natürlich gerne (denn auch wenn man nicht wie buffy von den toten wiederauferstanden, aus dem himmel verstoßen, zurück in einen nie zu gewinnenden kampf geworfen worden ist, weiß man, wie es buffy hier schon ein bisschen wieder zu ahnen beginnt, dass es sich auch lohnt, weiterzumachen, wenn man von den toten wiederauferstanden, aus dem himmel verstoßen, zurück in ein nie zu gewinnendes handeln geworfen worden ist, denn dieses handeln ist intrinsisch gut)
03. niemand wird gehen. keiner wird bleiben: so versucht willy den streit zu entscheiden, den alf damit zur eskalation gebracht hat, dass er kate vor die wahl stellt, ob dorothy oder er die tanner residence verlassen muss. zuvor hat alf mit dorothy darüber gestritten, ob er am kopf der tafel sitzen darf, weil dorothy der unmaßgeblichen ansicht war, der herr des hauses müsse dort sitzen, weiter nichts. naturgemäß antwortet alf also auf willys entscheidung: ein klarer standpunkt willy, kein wunder dass du nicht am kopf des tisches sitzt und wenig illustriert das besser, was wir aus dem bizarren aufsatz frauen, männer und gordon spencer-brown lernen können, in dem luhmann u.a. argumentiert, dass jede zweiwertige logik mit der parasitären wiederkehr ihrer ausschlüsse fertig werden muss und darauf, auf welcher seite wir da stehen wollen, gibt willy die perfekte antwort.
02. ich höre auf, weil ich ein kluges mädchen bin und mir nicht meine teuren füße kaputt mache antwortet joana der jury und allen, die uns mit angst beherrschen wollen
01. no place to put your coat sagt don draper, als er mit seiner selbstverständlichen geliebten in eine irgendwie undergroundige bar in manhattan geht und obwohl sein business doch gerade wäre, den umbruch, die erfindung von hipness, eben alles, was dort an dagegensein, an freitheit trotzdem stattfindet, zu verstehen um uns damit die ganze moderne welt zu verkaufen, verachtet er die damalige jugend von heute nur (und den fehler wird er noch einmal noch fatalererweise machen), weil er ein alter mann ist, der einer welt angehört, die over, over und over und dennoch die beherrscherin der welt ist, und mit diesem einzigen satz schafft mad men, das als passendes umfeld für werbeeinschaltungen genau davon handelt, mehr als all die anderen unsehbaren breakingbaddexteryounameitserien, in denen alte einsame wölfe ihre nahwelt mit einer selbstverständlichkeit belügen wie don betty, und auf wessen seite wir da stehen ist doch klar.

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(#) mehr listen (von listen)

the green's still close to green

top ten nicht mehr

10 s. lange emails schreiben, den weltzustand betreffend / vor partys und ähnlichen social events grundsätzlich unangenehm nervös sein
09 mir sachen generell nicht und generell zutrauen (mischung aus totaler selbstunter- und -überschätzung )
08 stundenlang nur kurz x-moto spielen (zur belohnung für dinge wie emailschecken)
07 googlebildersuche "mats hummels"
06 den anspruch haben, software oder unterhaltungselektronik vollständig zu verstehen
05 immer eine kassette / md bereit haben um sendungen / songs mitschneiden zu können (fm4, oder radio im engeren sinn hören)
04 gebannt lesen
03 bei den lieferschein-zetteln, die rezensionsexemplaren beigelegt sind, ein unbestimmtes angstgefühl empfinden wegen deren ausstrahlung von formalität, verpflichtung und business
02 radfahren als sportliche betätigung / zum nachdenken
01 smith-cds hören und in selbstmitleid zerfließen

top ten immer noch

10 es genießen, platten aus der hülle gleiten zu lassen, aufzulegen und den tonarm langsam runterzulassen
09 lange selbstinterviews, den weltzustand betreffend, vor dem einschlafen
08 beim öffnen einer bierflasche: zuerst dran riechen, dann den ersten schluck nehmen
07 fabulous muscles in einem durchhören und sich denken, dass es doch das beste album ist, dass ich kenne
06 die zettel
05. dinge wie abwicklung von überweisungen, ausfüllen von formularen, langfristige perspektiven entwickeln und dergleichen nur ertragen unter der wahrnehmung als nur gespielt
04 niklas luhmann lesen und sich darüber freuen wie witzig er ist
03 sich vom ganzen kleinkram abhalten lassen von den wichtigen dingen
02 immer noch in der provinzstadt wohnen
01 viel zu früh und immer wieder: liebeslieder

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(#) und ich dachte in diesem moment: gut sieht es ja aus



ich gebe zu, ich habe mir keine mühe gegeben. ich bin da einfach nur desorientiert hineingedriftet, habe mich vage unwohl gefühlt und das wars dann. es war alles so trancig und in sich geschlossen und lief von alleine.

und so ähnlich, nur ganz anders: dieses gefühl neulich, als ich plötzlich verstand, warum das niemanden so aufregt: weil für die alle das alles ja wirklich nur gerede ist, dass es denen um genau gar nichts geht, die meinen nicht im geringsten, was sie da sagen, es geht da gar nicht um eine auseinandersetzung mit irgendetwas, oder irgendetwas, das folgen irgendwofür haben muss, es ist ja nur reden. und wie alles habe ich das natürlich vorher bei dd gelesen: Ja, der Schritt von: ich finde dies oder jenes schlecht, zu: und deshalb müssen wir es beseitigen, wird nicht gemacht. Es hat sich offenbar durchgesetzt, dass alles, was in Form von Sprache vorgetragen wird, lediglich gemeint ist - jetzt sage ich zwei der schlimmsten Wörter auf der Welt - als "Wortbeitrag" oder "Denkanstoß", nicht aber als Anstoß zum Handeln, (s. 105) (und, noch viel schöner schon in sie ist wach: Aber eben auch absolut sicher, daß man, wenn man über irgendwelche Sachen redet, nur das tut: Man redet)

ich habe, simpel gesagt, diese welt einfach nicht verstanden. (gerade gut genug, um sie nicht gut zu finden, aber mehr nicht.)

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(#) diverse menschen deiner stadt



den ganzen kleinkram so satt haben. den weg ins büro daraufhin wahrnehmen, ob er für eine vampirjagd günstig oder ungünstig ist, damit nur irgendetwas annähernd richtig ist. fast nichts mehr anderes richtig finden, als in bienen- und katzenkostümen durch die straßen zu laufen. und jacken mit fransen an den ärmeln. sich überlegen, wie langweilig irgendein satz ist, in dem irgendjemand sagt, man solle irgendjemand nicht als teil einer statistik wahrnehmen. so wie es ein schlechter schauspieler in einem mittelmäßigen stück sagen würde: nehme mich nicht als teil einer statstik wahr. auch jetzt passt wieder die heiterkeit, und man muss still bei warmem bier und fernsehserien abwarten, bis es wieder besser wird, bis man weniger müde, bis man weniger fertig, weniger leer, weniger angreifbar ist, bis der ganze sozialscheiß wieder spaß macht. sehnsucht nach zufriedenheit, nach lob, nach den guten menschen, nach irgendwas, wo man nicht immer ich-schreien muss, es steht ja alles auf der website. irgendetwas ohne todo-listen. immer weniger machen, ganz wenig, so eine art auflösen. regungsloses liegen bis der schmerz nachlässt. am besten nur mehr die heiterkeit hören oder fernsehen und manchmal bitter auflachen. oder ganz schlechte spiele am handy spielen, zu fleiß. darüber nachdenken, wie langweilig ein satz ist, in dem irgendjemand sagt, wie falsch es ist zu sagen, wir müssten unser leben ändern, denn was geändert werden muss sei die gesellschaft. und die jahreszeit. so wie ein schlechter schauspieler in einem dieser verabscheuenswürdigen stücke sagen würde: wir müssen nicht unser leben ändern, wir müssen das soziale ändern. und die jahreszeit. wir müssen die jahreszeit ändern. aber nein etc.

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(#) top ten dinge bis zum abwarten des endes der schlechten jahreszeit (für die fortsetzung der einschlägigen forschungsarbeiten mit anderen mitteln)



10. der ausdruck (und der sachverhalt): hochgradig verhaltensgestört

09. der satz (und die idee): Ungewiss bleibt, ob der Kommunismus auf der Erde gelingt oder sich die Menschen in den Weiten des Kosmos eine neue Welt aufbauen müssen.

08. der satz (und der song): fuchs sein fetzt doch

07. die erkenntnis (und deren formulierung): dass es vielleicht doch stimmt, dass jeder song ungemein gewinnt durch ein in der richtigen mischung aus empörung, verachtung, gleichgültigkeit und freude gesungenes das ist doch scheiße

06. sämtliche dinge gegen alles, was uns klein, ängstlich und dumm macht, was uns die zeit nimmt für die wesentlichen dinge, für die wut, die trauer und den hass, die freude, das glück und den exzess, was uns davon abhält, nur noch in bienen- und katzenkostümen durch die straßen zu laufen

05. menschen die in albernen kostümen pistoresk rauchen und abwesend dreinschauen, jacken mit fransen an den ärmeln tragen und posen (und der ausdruck: enjoy yourselves)

04. andrea berg

03.-01. entfällt

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(#) was mit eiern und akademischen bescheidwisserworten (abt. yay)

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